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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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zivilisierten Flughafen landen, ohne große Aufmerksamkeit zu erregen.
    Blieb also nur eine Möglichkeit, die ihm gar nicht gefallen wollte. War es möglich, daß sich jemand an den Feind verkauft und seine eigene Rasse an diese unbarmherzigen Mörder verraten hatte? Dieser Gedanke entfachte blinde Wut in ihm, doch ein kühl analysierender Teil seines Bewußtseins sagte ihm, daß dies sehr wohl einen Sinn ergab. Damit war erklärt, wie diese Eindringlinge sich so eingehende Informationen über Omikron verschafft haben konnten, ohne dabei aufzufallen. Weiterhin war damit erklärt, wieso sie so gut über Imperiumswelten Bescheid wußten, während das Imperium von ihnen gar nichts wußte. Jetzt war auch erklärt, warum zwei Menschen in Coveralls sich so ungezwungen auf feindlichem Territorium bewegten und nicht befürchten mußten, belauscht zu werden.
    Er mußte der Sache sofort auf den Grund gehen. Mit dem Ergebnis seiner Ermittlungen konnte er noch die Reaktionsweise des Imperiums auf die fremde Bedrohung beeinflussen. Er wartete, bis das Paar sich ein Stück entfernt hatte. Dann kam er aus dem Lagerraum heraus und folgte den beiden. Dabei hielt er sich eng an die Wand, teils um nicht gleich gesehen zu werden, teils weil er Halt suchte. Das neu aufgetauchte Geheimnis nahm ihn so sehr in Anspruch, daß er sein verletztes Bein fast ganz vergaß, doch ein schmerzhaftes Stechen erinnerte ihn hin und wieder daran, daß er sich schonen mußte.
    Die Angst, entdeckt zu werden, war überflüssig. Die zwei Personen, denen er folgte, fühlten sich so sicher, daß sie keinen Gedanken an die Möglichkeit verwandten, es könnte jemand hinter ihnen sein. Trotz ihrer lässigen Gangart waren sie viel schneller als der humpelnde Jules, der nicht wagte, schneller zu werden. Ihre Stimmen verklangen am Ende des Korridors, und schließlich waren die beiden verschwunden.
    Jules behielt die Richtung bei. Seine Ausdauer wurde belohnt, als er Türen erreichte, die unmißverständlich als Aufzugröhren gekennzeichnet waren, der Typ, der im gesamten Imperium gebräuchlich war. Neben der Tür war ein Schild mit der Aufschrift:
    Lager: Ebene 38-41
Materialausgabe: Ebene 36-38
Cafeteria: Ebene 35
Werkstätten: Ebene 33
    Hinter der Aufzugröhre endete der Korridor in einem Balkon mit hüfthohem Geländer. Jules humpelte hin und blickte auf das Geländer gestützt hinunter. Es war für ihn der Schock seines Lebens.
    Fünf Stockwerke unter ihm befand sich eine große werkstättenähnliche Anlage mit einem Fließband. Das Band stand still, die meisten Leuchten waren abgeschaltet, um Energie zu sparen, aber das Licht reichte aus, um Jules erkennen zu lassen, was da an dem Fließband zusammengesetzt werden sollte.
    Köpfe, Rümpfe und Gliedmaßen der grünen fremdartigen Körper lagen in einem großen Durcheinander da und warteten darauf, zusammengesetzt zu werden.
    Jetzt war Jules klar, warum die fremden Wesen nicht bluteten. Es waren keine Lebewesen. Es waren Maschinen, Roboter, die an diesem Fließband von menschlichen Wesen für menschliche Zwecke zusammengebaut wurden. Und das war der beängstigendste Punkt daran.
14.
Eine künstliche Krise
    Die Größenordnung dieses Täuschungsmanövers war für Jules überwältigend. Jemand hatte es fertiggebracht, Tausende dieser Roboter samt Bewaffnung, Ausrüstung und Schiffen herzustellen. Jemand hatte eine ganze Sprache und Kultur für diese künstlichen Wesen geschaffen. Und was noch schlimmer war, jemand hatte Omikron bombardiert, Millionen Unschuldiger getötet und weitere Millionen in ein Leben voller Furcht und Blutvergießen gezwungen.
    Dieser jemand hatte weder große Mühe noch Geld gescheut, um den gewaltigsten Schwindel der Menschheitsgeschichte aufzuziehen. Jules konnte sich denken, wer dieser jemand war, an Beweisen fehlte es ihm bislang. Aber noch rätselhafter als das ›Wer‹ war die Frage nach dem ›Warum‹. Ohne triftigen Grund war der ganze Aufwand eine Dummheit, doch die Drahtzieher hinter diesem Komplott waren alles andere als dumm. So sehr er auch darüber grübelte, Jules kam nicht dahinter, was damit bezweckt wurde. Vielleicht hemmten der Hunger und das schmerzende Knie sein ansonsten so brillantes Denkvermögen, doch er konnte beim besten Willen keinen vernünftigen Grund hinter diesen verbrecherischen Aktionen sehen. Natürlich war Vernunft nicht unbedingt erforderlich, aber ein gewisses Maß an Logik hätte dahinterstehen müssen, auch wenn es sich um eine verzerrte, kriminelle

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