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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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Lagerräumen. Sein Knie machte ihm noch immer zu schaffen, und er mußte sich regelmäßig zurückziehen und sich von den Anstrengungen erholen.
    Während dieser Ruhepausen hatte er Zeit, alles Gesehene zu überdenken, gelangte dabei aber zu keiner Antwort auf die Fragen ›Wer‹ oder ›Warum‹. Die Größenordnung der Operation war gewaltig, sowohl was die Kosten als auch die Arbeitskräfte betraf. Es mußte eine Riesenorganisation dahinterstehen, die galaxisumspannende Verbindungen und Ziele hatte.
    Nach einer Woche Beobachtung und Entdeckung hatte Jules eigentlich alles Sehenswerte gesehen und ausreichend Informationen gesammelt. Aber noch immer hatte er keine Ahnung, was eigentlich hinter diesem grandiosen Täuschungsmanöver steckte. Ihm standen jetzt zwei Möglichkeiten offen. Er konnte an Bord eines der regelmäßig eintreffenden Nachschubschiffe fliehen und dem Chef Bericht erstatten - oder aber versuchen, vor Ort aktiv zu werden und einige Risiken auf sich zu nehmen, um etwas über das geheimnisvolle Motiv hinter all dem in Erfahrung zu bringen.
    Was er an Informationen besaß, war an sich schon wertvoll und würde dem Chef viel Stoff zum Nachdenken liefern. Aber Jules war es zuwider, eine Mission unvollendet aufzugeben. Es galt, noch weitere Informationen zu sammeln, und so lange er die noch nicht hatte, durfte er seine Aufgabe nicht als vollendet ansehen.
    Der Mann, der hier das Sagen hatte, war ein gewisser Dom Ferrera. Sein Name prangte als Unterschrift unter den Memoranden, die an zahlreichen Stellen der Basis ausgehängt waren, und eine ganze Bürosuite auf der Kontrolletage im Zentrum des Planetoiden stand ihm zur Verfügung. Wenn jemand die Antworten wußte, die Jules brauchte, dann war es Ferrera. Jules entschied sich für das Risiko, diesen Ferrera zu schnappen und ihm ein paar Fragen zu stellen.
    Mit der seiner Familie eigenen Entschlossenheit begann er, sein Wild zu jagen. Ferrera hielt sich fast ständig in den inneren Bereichen der Basis auf, zu denen Jules keinen Zutritt hatte, weil dazu eine ID-Karte nötig war. Nach Stunden sorgfältiger Überwachung wurde seine Geduld belohnt. Dom Ferrera ging allein einen Gang entlang auf Jules zu. Er war so in Gedanken versunken, daß er Jules' Anwesenheit kaum wahrnahm. Dieser wartete, bis Ferrera an ihm vorüber war, und folgte ihm bis zu einem wenig begangenen Teil des Korridors.
    Plötzlich war Jules an Ferreras Seite und drückte ihm die Strahlermündung in die Rippen. »Wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist, dann kommen Sie mit«, sagte Jules halblaut.
    Ferrera war nicht der Mensch, der sich mit einem Strahler auf Debatten einließ. Widerspruchslos ließ er sich von Jules zu einer Aufzugröhre dirigieren, die zu einem unbenutzten Lagerraum führte. Drinnen stieß Jules den Mann brüsk in einen Winkel, wo er neben einem Kistenstapel hinfiel.
    »Was soll das?« fragte Ferrera empört, bestrebt, wenigstens eine Spur seiner Würde zu wahren.
    »Man könnte es als Verhör bezeichnen«, erklärte Jules. »Ich habe ein paar Fragen auf dem Herzen und möchte von Ihnen die Antworten. Zufällig habe ich weder Nitrobarb noch Detrazine bei mir und muß mich auf eine altmodische Verhörmethode beschränken - auf die Schmerzmethode. Solange Sie mir glaubwürdige Antworten geben, geschieht Ihnen nichts. Da ich aber nur wenig Mitgefühl für jemanden aufbringe, der Roboterungeheuer herstellt und Millionen Menschenleben auf dem Gewissen hat, werden Lügen und Schweigepausen entsprechend geahndet. Sind Sie der Chef dieser Basis?«
    Ferrera nickte finster.
    »Und wer ist Ihr Boß?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Jules zielte knapp an Ferreras Ohr vorbei und traf eine Kiste. »Ich kann nicht glauben, daß ein Mann in Ihrer Position nicht weiß, wem er verantwortlich ist.«
    »Ich - ich kenne die Namen nicht. Es existiert eine Frau, die eine große Rolle spielt, eine schöne Frau, die ich nur als Lady A kenne. Da gibt es noch jemanden, der sich C nennt. Den habe ich nie gesehen. Ich bekomme seine Befehle über Teletyp.«
    In Jules tobte kaltes Feuer. Seine schlimmsten Befürchtungen hatten sich bewahrheitet. Hinter diesem Betrugsmanöver steckte Lady A, und das bedeutete, daß die vielen Toten auf Omikron auf ihr Konto gingen. Sein Haß, den er nicht mehr für steigerungsfähig gehalten hatte, erreichte neue Tiefen, als ihm klar wurde, was für eine kaltblütig berechnende Mörderin sie in Wahrheit war. Kein Wunder, daß man sie schon in jungen Jahren ›Bestie von Durward‹

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