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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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liebenswürdige Dame rief per Computer die ganze Kartei ab, konnte aber keine Urkunde auf den Namen Bavol finden. Falls Pias und Yvette wirklich geheiratet hatten, mußte die Trauung auf einem anderen Planeten stattgefunden haben. Bis sie alle diese negativen Informationen eingeholt hatte, war es Mittag geworden, und die meisten Behörden hatten Dienstschluß. Das hieß, bis zum nächsten Tag warten. Niedergeschlagen und bekümmert suchte sie das kleine, ans Hotel anschließende Restaurant auf. Lustlos in ihrem Essen stochernd versuchte sie sich eine Strategie für die weitere Suche zurechtzulegen.
    Vielleicht würde ihr eine Anfrage bei der Verkehrsbehörde weiterhelfen, wo man feststellen konnte, ob Pias jemals einen Führerschein für Land- oder Luftgefährte beantragt hatte. Außerdem konnte sie herausfinden, ob unter seinem Namen eine Firma gegründet worden war.
    Und zuletzt nahm sie sich vor - obwohl sie innerlich davor zurückschreckte - die Todesanzeigen der letzten Jahre durchzusehen, weil die Möglichkeit nicht auszuschließen war, daß ihr Bruder nicht mehr lebte.
    Beti erwog sogar, ein Inserat aufzugeben, verwarf den Gedanken aber als unsinnig. Sie wußte ja nicht sicher, ob er sich auf dem Planeten befand, und auch wenn er hier war, dann war die Chance sehr gering, daß er die Anzeige zu Gesicht bekäme. Da die Überfahrt auf der Anatolia Betis Finanzen sehr beansprucht hatte, wollte sie nun ihr restliches Geld nicht für wenig erfolgversprechende Experimente vergeuden.
    Wieder auf ihrem Zimmer, versuchte sie, sich durch das Trivisions- und Sensabelprogramm abzulenken, doch es wollte ihr nicht gelingen. Sie hatte so sehr gehofft, Pias bald zu finden, und fühlte sich nun auf dieser fremden Welt ohne Freunde oder Angehörige, die ihr weiterhalfen und sie bei der Suche unterstützten, sehr verloren und hilflos. Frustriert schaltete sie den Apparat wieder aus, nachdem sie eine Weile teilnahmslos das Programm hatte laufen lassen. Beti schlüpfte in ihr Nachthemd, ging zu Bett und schlief nach einer unruhigen Stunde, in der sie sich hin- und herwälzte, endlich ein.
    Wären ihre Nerven nicht so angespannt gewesen, so hätte ihre Geschichte an dieser Stelle ein Ende finden können. Voller Unruhe wachte sie mitten in der Nacht vom Duft der Gefahr auf. Sie spürte, daß da etwas nicht in Ordnung war, bemühte sich verzweifelt ganz wach zu werden, damit sie sich auf das Problem konzentrieren konnte. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, während sie angespannt lauschte.
    Es war stockfinster. Durch die dichten Gardinen drang kaum eine Andeutung der Straßenbeleuchtung. Sie spürte keinen Brandgeruch, also konnte es nicht ein Feuer gewesen sein, daß sie geweckt hatte. Angestrengt starrte Beti in die Dunkelheit und hielt gleichzeitig den Atem an, damit ihr auch nicht das leiseste Gefahr ankündigende Geräusch entginge.
    Da ... ein fast unhörbares Scharren an der Tür. Jemand machte sich am Schloß zu schaffen und versuchte, in ihr Zimmer einzudringen. Mit dieser Erkenntnis war das sichere Wissen verbunden, daß es sich um keinen gewöhnlichen Hoteldieb handelte. Das konnte nur jemand sein, den ihr Bruder Tas angeheuert hatte, um sie töten zu lassen oder sie zurück nach Newforest bringen zu lassen, ehe sie ein Wort mit Pias wechseln konnte.
    Ihr erster Impuls drängte sie, nach dem Vidicom-Gerät neben dem Bett zu greifen und die Hotelleitung anzurufen. Das leise Klicken des geöffneten Schlosses machte diesem Gedanken ein Ende. Sie konnte längst tot sein, ehe man sich bequemte, jemanden zu Hilfe heraufzuschicken. Jetzt galt es blitzschnell zu handeln, wenn sie sich nicht verloren geben wollte.
    Beti tastete unter dem Kissen nach dem Messer, das sie für Notsituationen dieser Art dort bereithielt. Behutsam kroch sie unter der Decke hervor und glitt durch den Raum, um hinter der sich langsam öffnenden Tür Stellung zu beziehen. Der Eindringling bewegte sich auch langsam und vorsichtig. Er wollte sein Opfer nicht vorzeitig warnen. Beti Bavol gewann damit ein paar Sekunden Zeit, sich auf die geplante Aktion einzustimmen.
    Die wenigen Augenblicke, die sie in der Dunkelheit hinter der Tür stehend zubrachte, zogen sich unendlich in die Länge. Ihr Herz pochte so heftig, daß sie fürchtete, der Eindringling könnte es hören. Ihre Hand war schweißnaß und zitterte. Sie hielt das Messer mit der Spitze nach oben, wie man es sie gelehrt hatte. Jetzt erlebte sie, wie wichtig es war, daß man in der Zigeunerkultur von

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