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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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der geistigen Verunreinigung zurück, die ein engerer Kontakt mit weniger sittenstrengen Menschen ihrer Auffassung nach unweigerlich mit sich bringen mußte. Die Newforester wiederum waren von bodenständigem und stammesverbundenem Schlag, der sich vom Hauptstrom der galaktischen Gesellschaft bis vor kurzer Zeit völlig abgesondert hatte und seine leicht rückschrittliche Lebensweise bevorzugte. Es war also ungewöhnlich, daß Newforester und Puritaner weite Reisen unternahmen, und ihre Handelsbeziehungen mit DesPlaines waren nicht besonders entwickelt.
    So kam es, daß die wichtigsten Raumflughäfen auf DesPlaines in erster Linie auf den Güterverkehr zugeschnitten waren. Passagiere spielten eine untergeordnete Rolle. Es gab sie natürlich in geringer Zahl; wegen des großen Bedarfes an DesPlainianern und deren Fähigkeiten im ganzen Imperium gab es immer ein gewisses Aufkommen an Abflügen und Ankünften. Die Terminals auf DesPlaines waren meist sehr geräumige, scheunenartige Bauten, mit kahlen Wänden, bar aller Annehmlichkeiten stark frequentierter Raumflughäfen. An den Wänden vermißte man verlockende Werbefotos desplainianischer Nachtlokale oder landschaftlicher Sehenswürdigkeiten. Die spärlich vorhandenen Sitzgelegenheiten waren von funktioneller Unbequemlichkeit, die verblaßten Bodenfliesen sauber, aber abgetreten. Renovierungen hatten wenig Sinn, da sie nur wenigen Menschen zugute kommen würden. Das grelle, kalte Licht warf scharf umrissene Schatten auf Wände und Boden. In der Luft lag der penetrante Geruch von Desinfektionsmitteln.
    Heute aber kam mit dem Frachter Anatolia ein zahlender Passagier, dessen Ziel DesPlaines war. Es war eine junge Frau, Anfang Zwanzig, mit langem, schwarzem Haar und einem Teint von tiefem Oliv. Große, braune Augen und volle, sinnliche Lippen waren das Auffallendste an ihrem hübschen Gesicht. Bekleidet war sie mit einer hellen Bluse und einem buntgemusterten Rock.
    Die junge Frau hätte unter allen Umständen alle Männerblicke auf sich gezogen, diesmal aber waren es ihre Nervosität und Unsicherheit, die auffielen. Etwas stimmte nicht mit ihr, und das machte sie noch auffälliger.
    Ihre Nervosität weckte die Aufmerksamkeit des SOTE-Mannes, der die Identitäten der Passagiere überprüfte. Eine der vielen Aufgaben des Service of the Empire war die Überwachung der ankommenden und abfliegenden Bürger und die Abwicklung der Zollformalitäten. Obwohl SOTE-Leute berechtigt waren, Leibesvisitationen und Festnahmen vorzunehmen, wurde von diesem Recht nur selten Gebrauch gemacht. Wer auf dem Raumflughafen Dienst tat, mußte allerdings ein Auge auf Leute haben, die sich irgendwie auffällig benahmen, und diese junge Dame trug zweifellos ein auffälliges Benehmen zur Schau.
    Höflichkeit und Zuvorkommenheit lautete die Devise der SOTE, wenn keine drastischeren Maßnahmen erforderlich waren.
    »Schönen guten Tag, Gospoza«, sprach der Beamte sie freundlich an. »Dürfte ich wohl Ihre ID-Karte sehen?«
    Die junge Frau kramte verlegen in ihrem vielfächrigen Ledergürtel und bekam schließlich die Karte zwischen die Finger. Der Beamte nahm sie und steckte sie in den Scanner, der blitzschnell den Informationscode abtastete und meldete, daß die Karte auf eine Person namens Beti Bavol mit dem Titel ›Lady‹ ausgestellt worden sei. Die Beschreibung der äußeren Erscheinung paßte auf die vor ihm Stehende. Sie stammte vom Planeten Newforest und wies den für die Bewohner von Hochschwerkraftwelten typischen Körperbau auf: kräftig, aber keineswegs dick, sondern muskulös und schwerknochig. So weit alles in Ordnung.
    »Darf ich Mylady bitten, das Auge ans Retinaskop zu halten, damit wir den Netzhauttest machen können?« fuhr der Beamte fort.
    Der Umstand, daß Gospoza Bavol adliger Herkunft war, bedeutete, daß größte Höflichkeit vonnöten war, besänftigte aber seinen Argwohn nicht im mindesten.
    Beti Bavol hielt ihr Auge ans Retinaskop. Ein rascher Vergleich mit dem Netzhautbild auf der ID-Karte zeigte an, daß sie wirklich die Person war, auf die die Karte ausgestellt war. Gleichzeitig schaltete der Beamte den in seinem Schreibtisch eingebauten Such-Scanner ein, um festzustellen, ob die Dame etwas Verbotenes mit sich führte. Der Scanner zeigte ein kleines Messer an, das sie unter der Kleidung an der Hüfte trug, darüber hinaus aber nichts. Nun, der Besitz eines Messers war nicht verboten. Viele Frauen trugen zur Selbstverteidigung eines bei sich, aber in diesem FaU war es

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