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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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ihren keuchenden Atemzügen.
    Kaum hatte sie die Straße erreicht, als sie die Schritte der Verfolger in der Gasse hörte. Es war klar, daß sie Schüsse in der Öffentlichkeit vermeiden wollten und daß sie hofften, sie niederschlagen und an einen einsamen Ort schaffen zu können, wo man nach Belieben mit ihr verfahren und sich ihrer entledigen konnte.
    Zu dieser Nachtstunde war die Straße menschenleer, Fahrzeuge kamen nur selten vorbei. Beti lief schreiend den Gehsteig entlang. Ihre lauten Hilferufe verhallten ungehört. Um diese Zeit war sogar der Haupteingang des Hotels versperrt und versiegelt. Beti hätte vor dem Eingang stehenbleiben und sich vor dem Nachtportier identifizieren müssen, ehe dieser sie eingelassenen hätte. Sie wagte es nicht, denn die Verfolger waren schon bedrohlich nahe.
    Beti überquerte die Straße. Sie war so atemlos, daß sie nicht mehr schreien konnte, sie brauchte ihre Luft jetzt zum Laufen. Die Verfolger merkten, daß sie fast am Ende war, und liefen schneller. Sie waren kräftiger und schneller als sie und vor allem mußten sie nicht mit bloßen Füßen laufen. Es war abzusehen, daß sie Beti bald eingeholt haben würden.
    Auf der dunklen Straße brauste ein Wagen heran. Beti versuchte ihn aufzuhalten, vergeblich, wie es sich zeigte. Der Fahrer hielt nicht an. Sie mußte im letzten Moment beiseite springen, um nicht überfahren zu werden. Verzweifelt lief sie weiter und spürte, daß die Verfolger immer mehr aufholten. Beti konnte nicht mehr schneller laufen, jede Bewegung schmerzte. Die Schwerkraft auf Newforest betrug zweieinhalb g , während sie auf DesPlaines fast drei g ausmachte. Die Differenz war nur gering, unter so kräfteverzehrenden Umständen aber entscheidend. Mit jedem Schritt verausgabte Beti sich mehr, weil sie gegen eine geringfügig höhere als die gewohnte Schwerkraft ankämpfen mußte.
    Auf der anderen Straßenseite drückte Beti sich in eine enge Gasse. Sie hoffte, am anderen Ende auf eine andere Straße zu stoßen oder ein Versteck zu finden. Sie lief in die dunkle Gasse hinein, während jeder Atemzug ihr wie ein Messerstich in den Lungen brannte.
    Zu spät merkte sie, daß sie in eine Sackgasse geraten war. Vor ihr ragte eine Steinmauer auf, die sie nicht überklettern konnte. Verzweifelt suchte sie auf beiden Seiten nach einem Durchgang. Es gab keinen. Zum Umkehren war es zu spät. Sie war in eine Falle geraten. Mit dem Messer in der Hand drehte sie sich um, obwohl ihr Mut sie zu verlassen drohte. Sollte sie ihr Leben auf einem fremden Planeten in einer Sackgasse beenden müssen, so wollte sie nicht kampflos untergehen.
    Die zwei Verfolger ließen sich jetzt Zeit. Sie sahen, daß ihr Opfer nicht mehr entkommen konnte. Der Mann mit dem Strahler brachte diesen noch nicht in Anschlag. Betis Geschicklichkeit mit dem Messer hatte ihnen immerhin so viel Respekt eingejagt, daß sie mit dem Angriff zögerten. Kampfbereit und in geduckter Haltung stand sie da. Sobald sie in Reichweite kämen, wollte sie wenigstens einen töten, ehe der andere sie überwältigte.
    Plötzlich wurde es am Eingang der Gasse taghell, und ein Lautsprecher plärrte: »Hier spricht die Polizei! Waffen fallen lassen, Hände hoch!«
    Die beiden Männer wirbelten angesichts dieser unerwarteten Entwicklung herum. Der mit dem Strahler versuchte die Scheinwerfer zu treffen. Es kam nicht mehr dazu. Das Summen eines Betäubers erfüllte die Luft, der Mann brach bewußtlos zusammen. Sein Partner, dem jetzt klar war, daß alles verloren war, ergab sich ins Unvermeidliche und hob wie befohlen die Hände.
    Beti spürte Wärme in sich aufsteigen, so erleichtert war sie. Haltsuchend tastete sie nach der Mauer, weil der Schwindel sie zu übermannen drohte. Das Messer fiel zu Boden. Sie brauchte es nicht mehr. Sie war gerettet. Vielleicht konnte sie die Polizei dazu bringen, ihr bei der Suche nach ihrem Bruder zu helfen.
2.
Ein Familientreffen
    Felicite, die Residenz des über DesPlaines herrschenden Herzogs Etienne d'Alembert, war ein weitläufiger, ebenerdiger, von massiven Steinmauern umgebener Komplex. Der Irrgarten von Korridoren, der die dreißig großen Haupträume und die hundertzehn Schlafzimmer miteinander verband, konnte auch den schärfsten Verstand verwirren - aus diesem Grund hatte man in gewissen Abständen kleine Computerterminals installiert, die dem Suchenden den kürzesten Weg von jedem Standort zu einem bestimmten Ziel wiesen.
    Dieser Riesenbau war die meiste Zeit praktisch leer, da

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