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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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anfallenden Arbeiten anbot, überzeugte er die Leute mit seinem kräftigen Zupacken davon, daß er keine Bedrohung für die Familie darstellte. Schließlich durfte er das Haus als Gast und nicht als Gefangener betreten.
    Die Familie Smitt nahm Pias mit der großzügigen Herzlichkeit auf, zu der Newforester durchaus fähig waren, wenn man ihr Vertrauen gewonnen hatte. Klarika bereitete ein köstliches Mahl. Sein Angebot, dafür zu bezahlen, wurde zurückgewiesen. Bei Tisch, im Kreis der Familie, versuchte Pias, sich durch vorsichtige Fragen ein Bild vom gegenwärtigen Leben auf Newforest zu verschaffen.
    Es zeigte sich, daß die Regierung vor einigen Jahren eine Politik der ›Modernisierung‹ erklärt und entsprechende Maßnahmen ergriffen hatte. Sämtliche Gesetze wurden im Namen des Herzogs erlassen, doch war es ein offenes Geheimnis, daß Tas Bavol nach der Verbannung seines Bruders Pias der Erbe von Newforest - derjenige war, der das Sagen hatte. Die Steuern hatten sich seither verdreifacht, ohne daß die Vorteile der Technisierung für die Bürger damit hätten Schritt halten können. Für ihr Geld bekamen die Leute vielmehr eine hart durchgreifende Regierung, die in allen Bereichen Computer einsetzte und auf totale Zentralisierung hinarbeitete. Jeder Bürger erhielt eine eigene Identitätskarte, die nichts mit der üblichen Imperiums-ID-Karte zu tun hatte. Man mußte diese Karte immer bei sich tragen und sich damit ausweisen, wenn man keine Gefängnisstrafe riskieren wollte. Im Verlauf weniger Monate war Newforest von einer zwanglosen, offenen Gesellschaftsordnung, die im ganzen Imperium nicht ihresgleichen hatte, zu einem betont autoritären System übergegangen.
    Diese Veränderungen behagten der Bevölkerung, die jeglichen Zwang ablehnte und den alten Zeiten nachtrauerte, gar nicht. Der Name Tas Bavol wurde nur mit verächtlichem Unterton geäußert, und trotz Pias' Verbannung, die ihn zu einer aus dem Gedächtnis der Menschen gelöschten Unperson machte, sprach man verstohlen von ihm als dem ›Verlorenen‹, und nicht wenige glaubten, er würde eines Tages wiederkehren und Newforest von seinen Plagen befreien. Offen durfte das natürlich nicht ausgesprochen werden, denn aus den reichlich fließenden Steuermitteln hatte Tas eine schlagkräftige, ihm ergebene Sicherheitstruppe aufgebaut, deren Angehörige wegen der blitzenden Knöpfe an den schicken braunen Uniformen ›Blechknöpfe‹ genannt wurden. Widerstand gegen das neue Regime wurde mit aller Härte unterdrückt, und einige der lautesten Kritiker waren auf Nimmerwiedersehen verschwunden.
    Pias durfte nicht zu viele direkte Fragen stellen, um seine Identität nicht preiszugeben, deswegen konnte er auch nicht fragen, was ihn am meisten interessierte, wie es nämlich so weit hatte kommen können, daß in einem von einer gerechten und klugen Herrscherin wie Edna Stanley XI. regierten Imperium solche Zustände hatten einreißen können. Die Politik des Laissez-faire, des weisen Gewährenlassens, mochte theoretisch recht vernünftig sein, hier auf seinem Heimatplaneten hatte sie jedoch ein Extrem ermöglicht, das unannehmbar war, und Pias wollte die Gründe für diese Entwicklung in Erfahrung bringen.
    Die Smitts bestanden darauf, daß Pias die Nacht im Haus und nicht im Stall verbrachte, wie er es eigentlich vorhatte. Und wieder wollten sie kein Geld für ihr Entgegenkommen annehmen. Am nächsten Morgen, als es darum ging, wie er nach Garridan gelangen sollte, versuchte Pias den Leuten Wagen und Zugtier abzukaufen, anstatt diese auf unbestimmte Zeit geborgt zu bekommen. Es versteht sich von selbst, daß die Leihgebühr der Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft dieser guten Menschen angemessen war.
    Pias machte sich nun in gemütlichem Tempo auf den Weg, weil dies zu seinem Auftreten als angeblicher Hinterwäldler, der zum ersten Mal die Hauptstadt besucht, sehr gut paßte. Klarika Smitt hatte ihm nach einem herzhaften Frühstück noch ein umfangreiches Freßpaket mit auf den Weg gegeben. Hätten ihn nicht seine Sorgen um den Heimatplaneten angetrieben, so wäre Pias wirklich so sorglos und heiter dahingezuckelt, wie er sich den Anschein gab. Einige Male sah er Kopter, die über ihm ihre Kreise zogen, sein Gefährt aber fügte sich so zwanglos in die Landschaft ein, daß er keinen Verdacht erregte.
    Es war schon spät, als er schließlich Garridan erreichte. Aller ›Modernisierung‹ zum Trotz sah die Stadt eigentlich unverändert aus. Die Skyline wies

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