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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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ein paar neue Bauten auf, von denen keines über vier Stockwerke hinausreichte, eine notwendige Beschränkung auf einer Welt mit hoher Schwerkraft. Die Stadt - eigentlich nur ein Städtchen - war nicht merklich gewachsen und hatte ihren angestammten ländlichen Charakter beibehalten. Im Straßenverkehr überwogen jetzt moderne Fahrzeuge, doch waren einfache Zuggespanne noch so häufig, daß sie nicht weiter Aufsehen erregten. Das ergab interessante Verkehrsprobleme, und die Besitzer schneller Fahrzeuge hatten häufig Ursache, sich über die trägen Biester, die immer die Kreuzungen blockierten, zu beklagen.
    Die Landstraße, der Pias gefolgt war, verwandelte sich mit dem Erreichen der Stadtgrenze in eine Asphaltstraße, und an dieser Stelle stieß er auf eine Straßensperre. Zunächst erschrak er heftig, weil er glaubte, sie sei eigens errichtet worden, um den Eindringling endlich stellen zu können. Erst auf den zweiten Blick sah er, daß es eine ständige Sperre war. Dieser Kontrollpunkt sollte den Verkehr in die Stadt und aus der Stadt überwachen und hatte es nicht speziell auf ihn abgesehen. Aber auch eine Routinekontrolle konnte, richtig dundigefuhrt, sehr lästig werden, deswegen hieß es auf der Hut sein.
    Er lenkte sein Gefährt an den Straßenrand und hielt vor dem Beamten an. »Wie heißen Sie?« wollte der Mann wissen.
    »Gari Nav, wenn es recht ist.«
    »Was führt Sie nach Garridan?«
    »Ach, nichts Besonderes, ich möchte die Stadt besichtigen und so. Mein Leben lang war ich draußen in den Bergen. Wird höchste Zeit, daß ich etwas von der Welt sehe.«
    Diese Antwort benagte dem Kontrollorgan nicht. Was aus dem Rahmen seiner begrenzten Erfahrung fiel, erregte sofort Verdacht. »Ihre Karte, bitte!«
    »Was für eine Karte?«
    »Die Bürgerkarte.«
    »Ich hab' keine.«
    »Ausgeschlossen, die hat jeder.«
    »Ich nicht«, stellte Pias mit entwaffnender Naivität fest.
    »Diese Karten wurden an alle über zehn Jahre alten Bürger von Newforest ausgegeben.«
    »Dann hat man mich vergessen. Ich habe nie eine gekriegt.«
    Der vor Wut schäumende Beamte sprach ein paar Worte in sein Armbandcom. Gleich darauf bekam er seine Instruktionen. »Lassen Sie Ihren Wagen hier stehen und kommen Sie mit«, sagte er zu Pias. Dieser fügte sich mit scheinbarer Gelassenheit, innerlich kampfbereit.
    Bei der gründlichen Durchsuchung gratulierte er sich, daß er vorsichtshalber seine Waffen draußen vor der Stadt vergraben hatte. Ohne sie fühlte er sich zwar entblößt und hilflos, doch in Anbetracht der auf Newforest nunmehr vorherrschenden Polizeistaatmentalität war das besser, als wegen unerlaubten Waffenbesitzes unliebsam aufzufallen. Außerdem wären Schußwaffen bei dieser ersten Konfrontation mit der Polizei nutzlos gewesen. Wenn er die Untersuchung gut überstand, konnte er sich in der Stadt jederzeit Waffen verschaffen. Man mußte nur wissen, wie und wo.
    Nachdem er sich vergewissert hatte, daß Pias unbewaffnet war, steckte der Beamte ihn in einen Wagen und fuhr ihn zur Polizeizentrale - zu einem Gebäude, das seit Pias' letztem Besuch auf Newforest großzügig renoviert und erweitert worden war. Da die Polizei auf Newforest immer unterbeschäftigt gewesen war und nie eine große Rolle gespielt hatte, hatte man sie nie richtig ernst genommen. Das war nun ganz anders geworden. Pias geriet in ein vor emsiger Tüchtigkeit berstendes Büro, in dem die in makellosen Uniformen steckenden Beamten eifrig ihren Pflichten nachgingen. Die Mienen waren griesgrämig und humorlos, die ganze Atmosphäre bedrückend.
    Pias wurde in einen kahlen Raum geführt, wo ihn ein höherer Offizier über eine Stunde lang über seinen Hintergrund ausquetschte. Pias blieb bei der Geschichte, die er sich zurechtgelegt hatte - er käme von einer kleinen Farm in den Bergen und hätte bislang wenig Berührung mit der Zivilisation gehabt. Er lebe von seiner Landwirtschaft und von der Jagd, und was er sonst noch zum Leben brauche, tausche er bei Nachbarn ein. Kein Mensch sei je bei ihm aufgetaucht, um ihm diese Bürgerkarte auszuhändigen, von der er noch nie etwas gehört hätte. Pias bediente sich eines unerschütterlich höflichen und hilfsbereiten Tons und lieferte dem Polizeioffizier keine brauchbare Handhabe.
    Mochten zwar nicht alle Verdachtsmomente gegen den Hinterwäldler ausgeräumt sein, so war Pias doch so unverkennbar ein Einheimischer, daß er die ärgsten Zweifel besänftigen konnte. Schließlich entschied man sich, ihm die

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