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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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enthoben, da in diesem Augenblick der Komplex durch eine Explosion in seinen Grundfesten erschüttert wurde. Das Zentrum der Explosion lag so weit entfernt, daß man nur ein dumpfes Grollen hörte, doch es folgten zwei weitere Erschütterungen, die jeweils ein Stück näher ausgelöst wurden.
    »Was ...?« rief Tas aus, verwirrt um sich blickend. Seine Begleiter waren nicht weniger ratlos, einige liefen hinaus, um festzustellen, was los war.
    Tas faßte sich rasch und wandte sich wieder seinem Bruder zu -doch Pias war kein wehrloses Opfer mehr. Auch er hatte keine Ahnung, was die Explosionen verursacht haben konnte, doch war er darauf trainiert, sich jeden Überraschungsmoment zunutze zu machen - und als die Wände bebten, war er einsatzbereit.
    Indem er blitzschnell hinter dem Schreibtisch in Deckung ging, geriet er außer Tas' Schußlinie. Gleichzeitig zog er den eigenen Strahler und legte auf seinen Bruder an. Eine günstigere Gelegenheit, seinen verrückt gewordenen Bruder auszuschalten, würde sich vielleicht nie wieder bieten, und er wollte sie nützen. Das Schicksal seines Heimatplaneten hing davon ab.
    Einen Brudermord wollte er damit aber nicht unbedingt auf sich laden, deshalb gab er zunächst einen Warnschuß ab, der Tas nicht treffen sollte. Tas Bavol reagierte ebenfalls sehr schnell und feuerte ein paar Schüsse gegen den Schreibtisch ab, ehe er eilig aus dem Büro lief. Pias hörte, wie er der Wachmannschaft Anweisungen gab, den Eindringling zu töten.
    Tas selbst hatte offenbar nicht die Absicht, das Ergebnis abzuwarten. Er hatte Wichtigeres zu tun - er wollte seine Haut retten.
    In den nächsten Minuten war Pias vom Kampf mit der Wachmannschaft so in Anspruch genommen, daß er kaum wahrnahm, was um ihn herum vorging. Fast beiläufig registrierte er, daß er zu drei weiteren Explosionen innerhalb der Anlage kam. Keine davon erfolgte so nahe, daß sie ihn behindert hätte.
    Er verwundete zwei Uniformierte, ehe sich die übrigen zum Rückzug entschlossen. Als endlich die Schießerei zu Ende war, schlich er vorsichtig und mit schußbereiter Waffe hinaus. Man konnte nie wissen. Nach dem Schußwechsel, der die Luft aufgeladen hatte, roch es stark nach Ozon. Der äußere Büroraum und der dahinter liegende Korridor waren verlassen. Unterwegs zur Eingangshalle sah er, daß das Zivilpersonal in Panik geraten war. Alles rannte zu den Ausgängen, was die Arbeit der Wachmannschaft sehr erschwerte. Sie mußte gegen einen unbekannten Saboteur vorgehen und gleichzeitig gegen die Menschenwogen, die in Richtung Tür fluteten.
    In dem lärmenden Durcheinander fiel Pias, der noch immer in seiner gestohlenen Uniform steckte, kaum auf. Er kämpfte sich zu den relativ unbevölkerten Seitengängen durch, in der Hoffnung, von dort aus mit den gewonnenen Informationen zu entkommen. Außerdem hoffte er, irgendwo in diesem unglaublichen Labyrinth wieder auf seinen Bruder zu stoßen. Was immer Tas vorhatte, er würde sich niemals durch die Menschenmassen zu den gewöhnlichen Ausgängen durchkämpfen. Er mußte einen eigenen Fluchtweg haben, und den wollte Pias finden.
    Tatsächlich aber fand Tas Pias. Dieser querte eben einen Gang, als über seinen Kopf ein Schuß hinwegzischte. Pias hechtete in Deckung und gab seinerseits einen Schuß gegen den Angreifer ab. Tas lief weiter, und Pias raffte sich auf und setzte ihm nach.
    Der Korridor mündete in einen rechteckigen, zwei Stock hohen Raum, der mindestens zwanzig Meter in der Länge maß. Der Raum wurde beherrscht von kegelförmigen Pylonen, der letzten Entwicklung auf dem Gebiet der Computer-Gedächtnisspeicher. Pias zögerte an der Schwelle. Der Raum schien leer, doch hinter einem der Pylonen konnte sein Bruder auf ihn lauern.
    Mit der Waffe im Anschlag sprang Pias in einem tödlichen Versteckspiel von einem Pylonen zum nächsten. Der Lärm der in Panik geratenen Menge kam von weit her, das einzige Geräusch im Raum war ein elektrisches Surren. Alles strahlte Funktionalität und mathematische Langeweile aus. Trotz der Kühle im Raum brach Pias der Schweiß aus. Und fast konnte er spüren, daß es seinem Bruder ähnlich erging.
    Das Versteckspiel nahm seinen Fortgang.
    »Pias! Hinter dir!« hörte er plötzlich eine Frauenstimme.
    Pias fuhr herum, und sah Tas, der auf ihn anlegte. Er duckte sich und feuerte. Tas' Schuß ging knapp über Pias hinweg, Pias aber hatte besser gezielt und Tas ins rechte Bein getroffen. Der junge Mann wälzte sich ächzend auf dem Boden.
    »Vonnie!«

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