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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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war nicht mehr leer und öde.
    Er wollte die Treppe ins Erdgeschoß nehmen, als eine Frau seinen Namen rief. Er drehte sich um und erstarrte, als er sich Gitana Bavol gegenübersah, der Frau seines Bruders. Gitana war vor langer Zeit seine Geliebte gewesen, ehe er sich in ihre unglückliche Schwester Miri verliebte und ehe er auf der Suche nach Miris Mörder Yvette kennenlernte. Die Begegnung mit Gitana rief unerwartet Schuldgefühle in ihm wach, obwohl seine Leidenschaft für sie längst tot war.
    Die vergangenen Jahre waren mit Gitana nicht so glimpflich umgegangen wie mit Pias. Krähenfüße und die Ansätze eines Doppelkinns verrieten, daß sie Ende Dreißig war. Das hüftlange, schwarze Haar war grau durchsetzt, und auch die ehedem üppige Figur war um einiges massiver, als Pias sie in Erinnerung hatte.
    »Ach, Gitana«, sagte er in bemüht gleichmütigem Ton.
    »Wie ... wie geht es dir?«
    »Danke, sehr gut.«
    »Du bist auf dem Weg zum Kriss?«
    »Ja, und ich möchte mich nicht verspäten.«
    Er wollte weitergehen, aber Gitana bekam ihn am Ärmel zu fassen und hielt ihn fest. »Warte, Pias. Ich ... du kennst mich, ich bin sehr stolz, aber vor dir habe ich mich oft gedemütigt. Und jetzt bitte ich dich um etwas, Pias. Bitte, laß vor dem Kriss Gnade walten.«
    »Tas wird von seinen eigenen Taten gerichtet werden.«
    »Ach was, hängt den doch auf! Mir doch egal, was aus ihm wird - ich habe ihn nur geheiratet, weil du mir wegen dieser ... dieser anderen den Laufpaß gabst. Nein, es geht um mich. Wenn dir je etwas an mir gelegen hat, dann laß nicht zu, daß man mich ins Exil schickt. Das könnte ich nicht ertragen.«
    Pias' Anspannung ließ so unvermittelt nach, daß er fast aufgelacht hätte. Das war wieder einmal typisch für Gitana - selbstsüchtig bis zum bitteren Ende. Beti hatte ihm angedeutet, daß Gitana als Marquise von Newforest sich zu Exzessen hatte hinreißen lassen. Sie hatte ihrer Herrschsucht und ihrem Stolz nachgegeben und sich über die Gefühle all jener kalt hinweggesetzt, die sie als unter sich stehend ansah. Es lagen jedoch keine Beweise dafür vor, daß sie sich an hochverräterischen Aktivitäten beteiligt hatte. Gitanas Pech war, daß sie einen Mann geheiratet hatte, der ihr erlaubte, ihren kleinen Grausamkeiten zu frönen.
    »Ich werde tun, was ich kann«, sagte er. »Vermutlich wird man dir die Scheidung von Tas nahelegen und die Rückgabe des kostbaren Schmuckes, den du angeblich gehortet hast.« Da Gitanas Vater einer der mächtigsten Edlen auf Newforest war, würde ihr Urteil wahrscheinlich nicht strenger ausfallen.
    »Ich danke dir.« Ihr Blick ließ erkennen, daß sie ihn küssen wollte, aber Pias entzog sich der Situation, indem er ihr knapp zunickte, sich umdrehte und die Treppe zum offiziellen Sitzungssaal hinunterging, in dem der Kriss zusammentreten sollte.
    Pias betrat den Raum mit jener Selbstsicherheit, die ihm beim letzten Mal gefehlt hatte - aber jetzt hatte er die richtigen Karten in der Hand. Viele der Aristokraten auf Newforest hatten unter Tas gelitten und hatten mitansehen müssen, wie ihnen die Macht genommen und ihre Befugnisse beschnitten wurden. Mittlerweile mußte ihnen klar sein, welchen Fehler sie begangen hatten, indem sie Pias ins Exil schickten. Sicher warteten sie auf eine Chance, diesen Fehler zu korrigieren.
    Der erste Teil der Sitzung war der heikelste, da der Kriss seinen eigenen Erlaß gemäß Pias' Anwesenheit ignorieren mußte. Pias benutzte nun seine neue, legale Identität als Gari Nav, um in Sachen Pias Bavol zu argumentieren, und die Mitglieder der Versammlung waren gewillt, sich mit dieser legalen Fiktion vorübergehend zu behelfen - und wenn auch nur, um einen Schlag gegen Tas Bavol zu führen.
    Pias führte Klage darüber, daß man ihn der Treulosigkeit seinem Volk gegenüber bezichtigt hatte, weil er eine Außenseiterin heiraten und den Planeten ohne ausreichende Erklärung verlassen wollte. Er sagte nun, daß er noch immer nicht imstande wäre, seine Gründe dem gesamten Kriss darzulegen, daß er sie aber seinem Vater erklärt hätte und daß der Herzog sie als triftig akzeptiert habe. Zur Bestätigung wurden sie per Vidicom mit dem herzoglichen Schlaf gemach verbunden, und Herzog Kistur tat kund, daß Pias die Lage ausreichend erklärt hätte und er die gegen seinen Sohn vorgebrachten Beschuldigungen für unwahr halte.
    Die Aussage des Herzogs und das Wissen darum, wie sich die Lage nach dem letzten Urteil verschlechtert hatte, brachten

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