Wen das Feuer verbrennt (German Edition)
Leise und schnell sagte sie:
„Ja, ich war auch die
Frau in Euren Träumen!“
Der Duke strich sich mit
der Hand langsam über Hals und Kinn. Er nahm sich sehr viel Zeit für
seine Antwort. Genussvoll ließ er dann jedes einzelne Wort auf der
Zunge vergehen: „Ihr wolltet sagen: Ja Mylord, ich war diese
leidenschaftliche Frau aus Euren Träumen. Ja, ich habe mit Euch
geschlafen. Ja, ich habe Euch mit meinem Körper in den Wahnsinn
getrieben. Ja, ich war hemmungslos, wild und unersättlich.... !“
„Hört auf damit. Hört
sofort auf!“ unterbrach ihn Ravenna mit einem Schrei und hielt sich
beschämt die Ohren zu. Sie wollte nicht hören, wie er diese
wunderbaren Nächte lächerlich machte oder womöglich in den Schmutz
zog.......! Diese Erinnerung durfte er ihr nicht kaputt machen. Ihr
Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Bitte, tue es nicht, flüsterte
sie inbrünstig. Sie schaute vorsichtig zu ihm auf. Er schwieg
nachdenklich während seine blinden Augen auf ihr ruhten.
„Wollt Ihr mir noch
etwas sagen,“ fragte er heiser. Ravenna wand sich innerlich wie ein
Wurm in der heißen Sonne. Alles in ihr sträubte sich, ihm ihre
Schwangerschaft zu gestehen. Sie wußte nicht warum, aber sie wollte
es ihm einfach nicht sagen.
„Nun, – ich warte!“
„Worauf?“ fragte sie
zurück.
„Ravenna, – dies ist
Eure letzte Chance!“ Zum ersten Mal hatte er sie bei ihrem
richtigen Namen genannt. Ravenna spürte wie sie Gänsehaut bekam.
Dem Duke dauerte ihr Schweigen offenbar zu lang. Ungeduldig fragte
er: „Seid Ihr nun schwanger oder nicht?“
Ravenna zuckte bei dem
Wort schwanger regelrecht zusammen. Diese Situation war höchst intim
und gleichzeitig auch irgendwie unwirklich. Sie standen sich hier wie
Gegner gegenüber und sprachen dennoch von einem gemeinsamen Kind.
„Was, wenn es so wäre?“
fragte sie vorsichtig.
„Ist es so?“ seine
Stimme enthielt die klare Warnung, seine Geduld nicht noch weiter zu
strapazieren.
„Ja, ich bin
schwanger!“ sagte Ravenna betont kühl. Der Duke atmete tief ein,
ansonsten verriet sein Gesicht keinerlei Regung. Ravenna ließ sich
nicht anmerken, wie enttäuscht sie über seine spärliche Reaktion
war. Tief im Innern hatte sie sich gewünscht, dass er sich über
diese Nachricht freuen würde.
„Gut. Das wäre dann
wohl mein erster Bastard!“ stellte der Duke nach einer Weile
nüchtern fest. „Bei Eurer Fruchtbarkeit, könnten es schnell viele
weitere werden!“
Seine Worte ließen
Ravennas Blut in den Adern gefrieren. Sie fühlte, wie sich eine
eisige Hand um ihr Herz krampfte. Sie konnte und sie wollte nicht
glauben, was er eben gesagt hatte. Ihr gemeinsames Kind würde sein
erster Bastard sein und weitere würde folgen! Hatte er das wirklich
gesagt? Damit war klar, welche Aufgabe er ihr die nächsten sieben
Jahre zugedacht hatte. Sie wäre weder seine Konkubine, noch seine
Mätresse, denn das würde voraussetzen, dass der Duke Gefühle für
sie hegen und für ihren Unterhalt und den ihrer Kinder standesgemäß
aufkommen würde. Seinen harten Worten nach, lag dies jedoch nicht in
seiner Absicht. Damit könnte man Ravenna bestenfalls noch als seine
Hure bezeichnen!
Allmählich wich ihre
Erstarrung einer unglaublich heißen Wut. Ravenna spürte wie es in
ihr gewaltig zu brodeln begann. Ihre Augen versprühten grünes
Feuer, während ihr Herz eiskalt blieb.
Ganz langsam stand sie
auf. Dadurch, dass sie sich auf dem Bett befand, war sie auf
Augenhöhe mit dem Duke. Mit gefährlich leiser Stimme fragte sie
ihn: „Was macht Euch so sicher, dass es Euer Bastard ist, Mylord?“
Sie hatte es kaum
ausgesprochen, da spürte sie seinen schmerzhaften Griff an ihren
Oberarmen. Er zog sie bis auf wenige Zentimeter ganz nah zu sich
heran und zischte ebenso leise zurück: „Treibt es nicht auf die
Spitze, Ravenna!“ Es war eine unverhohlene Drohung, aber Ravenna
ignorierte seine Warnung. Sie war unglaublich wütend auf ihn. Ihrer
Stimme war es jedoch nicht anzuhören als sie sehr sanft zu ihm
sagte: „Wisst Ihr, Mylord,“ gab sie sich geheimnisvoll und so
verrucht wie eine Hure „London hat sehr viel zu bieten!“
„Hört endlich auf mit
Euren verdammten Lügengeschichten!“ Seine sonst so hellen Augen
funkelten nachtschwarz. Ravenna konnte geradezu fühlen wie sein Zorn
an die Oberfläche kroch und nur darauf wartete, sie endlich
anspringen zu können. Die Befriedigung darüber, stachelte Ravenna
nur noch mehr an.
„Durch Euch Mylord,
habe ich
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