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Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie

Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie

Titel: Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Halsband und zerrte ihn weg.
    »Sie können sicher die oberste Schicht abkratzen«, schlug Kincaid mitfühlend vor. »Es gibt Schlimmeres. Aber an Ihrer Stelle würde ich es ins Gefrierfach zurücktun.«
    Oliver bedachte Kincaid mit einem giftigen Blick, doch er nahm das Eis und trug es in die Küche, wo er es ohne Deckel
in das kleine Gefrierfach schob. Der Becher hatte einen nassen Ring auf dem polierten Holz des Tisches hinterlassen.
    Kincaid nahm unaufgefordert Platz. Sofort kam Mo auf ihn zu und legte ihm seinen massigen Kopf in den Schoß, wobei er diesmal einen Cocktail aus Sabber und Eiscreme hinterließ. Da stand wohl demnächst ein Gang zur Reinigung an.
    Cullen war an der Tür stehen geblieben; er sah aus, als könnte er jeden Moment die Flucht ergreifen. Oliver kam ins Wohnzimmer zurück und wischte sich die Hände an seiner Jeans ab. Kincaid kraulte den Hund hinter den Ohren und lächelte Oliver zu. »Also, nachdem wir jetzt sozusagen das Eis gebrochen haben, Mr. Oliver – wieso erzählen Sie uns nicht ein bisschen was über diese Scheingebote?«
    Olivers Augen weiteten sich, und er wankte, als ob es ihm schwerfiele, sich ohne den Hund als Stütze auf den Beinen zu halten. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden«, brachte er heraus.
    »O doch, das wissen Sie ganz genau«, erwiderte Kincaid. »Es geht darum, dass Sie mit dem Auktionator vor einer Versteigerung verabreden, ihm fiktive Gebote zu melden. Das sorgt dafür, dass der Preis in die Höhe klettert, es heizt die Stimmung ein bisschen an, und sowohl der Verkäufer als auch das Haus verdienen daran. Der einzige Verlierer ist der Käufer, aber der sollte schließlich vorher wissen, worauf er sich einlässt, nicht wahr?«
    »Ich weiß nicht, was …«
    »Ich kann mir vorstellen, dass es besonders gut funktioniert, wenn Sie telefonische Gebote entgegennehmen, da ja die Bieter im Saal unmöglich deren Echtheit überprüfen können. Clever, nicht wahr?«, fügte Kincaid vergnügt hinzu.
    Olivers Gesicht hatte sich mit einer unvorteilhaften Röte überzogen, die seine Pickel deutlich hervortreten ließ. »Falls Khan Ihnen das erzählt hat – das ist eine Lüge. Er würde alles behaupten, um mich in ein schlechtes Licht zu rücken.«

    »Und wenn wir es nicht von Khan haben? Ist es dann auch eine Lüge? Und warum sollte Khan eine Art persönlichen Rachefeldzug gegen Sie führen, Mr. Oliver? Haben Sie vielleicht Gerüchte über ihn gestreut?«
    »Ich … Sie wollen mich absichtlich durcheinanderbringen. Und mir ist nicht klar, was das alles mit Kristin zu tun haben soll.« Er schielte nervös zu Cullen herüber, der sich so weit entspannt hatte, dass er ganz ins Zimmer getreten war und nun interessiert Olivers Musikanlage begutachtete.
    »Nun ja«, meinte Kincaid und streichelte dem Hund über den Kopf. Mo seufzte zufrieden und verlagerte noch mehr von seinem Gewicht auf Kincaids Knie. »Es geht nicht mehr nur um Kristin Cahill«, fuhr Kincaid fort, wobei er den feuchten Fleck zu ignorieren versuchte, der sich in Richtung seines Schritts ausbreitete. »Harry Pevensey, der Mann, der Kristin die Goldshtein-Brosche zur Versteigerung gegeben hatte, ist letzte Nacht ermordet worden. Hatte sie Ihnen seinen Namen verraten? Als eine Art Gegenleistung dafür, dass Sie ihr gegenüber mit dem Profit geprahlt haben, den Ihre Betrügerei mit den Scheingeboten abwirft? Und wenn sie Ihnen von ihm erzählt hat, hat Sie das vielleicht auf die Idee gebracht, dass sie ihm auch von Ihnen erzählt haben könnte.«
    »Sie sind ja vollkommen übergeschnappt.« Oliver fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen, als ob sie plötzlich ausgetrocknet wären.
    Kincaid wusste, dass er nur wild spekulierte, aber wenn er Oliver damit aus der Fassung bringen konnte, würde er nicht so schnell aufhören. »Oder vielleicht dachten Sie, dass Kristin Harry Pevensey erzählt hätte, Sie würden sie belästigen und ihr nachspionieren, und das würde Sie hochgradig verdächtig machen, sie ermordet zu haben …«
    »Donnerwetter.« Cullen bewunderte gerade einen der beiden Lautsprecher, die Olivers Anlage flankierten. Er tippte mit dem
Finger darauf. »Wissen Sie, wie viel eins von diesen Dingern kostet? Das sind B&Ws. Fünftausend Pfund das Stück. Fünftausend Pfund für einen von denen, und Sie haben zwei, Mr. Oliver. Für das Geld, das da drinsteckt, könnte man sich glatt ein Auto kaufen.«
    Kincaid war sich nicht sicher, ob Cullen eher entrüstet oder neidisch klang. »B&W’s?«,

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