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Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie

Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie

Titel: Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Fahrzeug, das Kristin Cahill überfuhr, noch beschleunigt, anstatt zu bremsen. Und bevor es losfuhr, parkte es am Straßenrand in der Nähe von Kristins Elternhaus.«
    »Jemand hat auf sie gewartet?«
    »Durchaus möglich, ja.«
    »Irgendwelche Zeugen?«
    »Niemand hat irgendetwas gesehen. Das Pub hatte sich bereits
geleert, und auf der Straße war auch niemand.Aber ein Anwohner, der direkt gegenüber vom Unfallort wohnt, hat ausgesagt, er habe das Quietschen der Reifen gehört. Ein Mr. Madha. Er war es auch, der den Notruf absetzte, nachdem er hinausgegangen war, um nachzusehen.«
    »Hat sie – war sie …«
    »Der Rettungswagen hat sie ins Krankenhaus gebracht, aber bei ihrer Einlieferung konnte nur noch der Tod festgestellt werden. Innere Blutungen, zertrümmertes Becken und schwere Kopfverletzungen.«
    Gemma schloss die Augen, wie um das Bild des zerschmetterten Körpers der zierlichen jungen Frau zu verdrängen.Als sie wieder aufblickte, bemerkte sie, dass ihre Kollegin sie mit offensichtlichem Mitgefühl ansah. »Es ist schwierig«, meinte Boatman, »wenn Sie jemanden persönlich gekannt haben, und sei es auch nur ganz flüchtig.«
    »Wenn ich sicher wüsste, dass es nicht irgendetwas war, was ich gesagt oder getan habe, irgendeine Frage, die ich ihr gestellt habe …«
    »Tja«, seufzte Boatman. »Das herauszufinden ist nicht mehr unsere Aufgabe. Der Fall liegt jetzt außerhalb unserer Zuständigkeit. Ich werde ihn an ein Mordermittlungsteam von Scotland Yard übergeben.«

9
    DasVereinigte Königreich war die erste Zuflucht für rund die Hälfte der 2200 Wissenschaftler, die bis 1938 aus Deutschland emigriert waren.
     
    Louise London, Whitehall and the Jews , 1933-1948
    Gemma zückte gleich das Handy, als sie die Wache am Lucan Place verließ. Sie hatte Inspector Boatman gedankt und sich verabschiedet, sobald es irgendwie möglich war, ohne unhöflich zu wirken. »Falls noch irgendetwas ist, können Sie es dem Team sagen, sobald ein Ermittlungsleiter bestimmt ist«, hatte Boatman hinzugefügt. »Wir können im Moment noch nicht mit Sicherheit sagen, ob es nicht doch ein Fall von fahrlässiger Tötung unter Alkoholeinfluss war – oder, falls es tatsächlich Mord war, ob sie vielleicht nur zufällig zum Opfer wurde. Aber wenn sich irgendein Zusammenhang mit Ihren Nachforschungen ergeben sollte …«
    Gemma hatte mit einer gewissen Ironie erwidert, dass sie auf jeden Fall mit Scotland Yard in Verbindung treten würde.
    MIT oder Murder Investigation Team - so hießen die Mordermittlungsteams der Metropolitan Police, die manchmal auch Major InvestigationTeams genannt wurden.Aber wie auch immer die korrekte Bezeichnung lautete – das war Kincaids Job, Kincaids Revier – warum also nicht sein Team?
    Er meldete sich beim ersten Klingeln. »Hallo, Schatz, was gibt’s? Bist du im Kranken…«

    »Nein. Nein, ich bin noch nicht dazu gekommen. Es ist etwas passiert. Die junge Frau, die ich gestern bei Harrowby’s über Erikas Brosche befragt habe – Kristin Cahill -, sie ist bei einem Unfall mit Fahrerflucht ums Leben gekommen. Mindestens fahrlässige Tötung, im schlimmsten Fall Mord. Chelsea gibt den Fall an Scotland Yard weiter. Ich will, dass du die Ermittlungen an dich ziehst.«
    Es war einen Moment still in der Leitung. Sie konnte beinahe sehen, wie er nachdachte, die Stirn leicht in Falten gezogen. »Also, ich weiß ja, dass es ein bisschen irregulär ist«, sagte sie, »aber...«
    »Ein bisschen? Gemma, ich bin persönlich in den Fall verwickelt …«
    »Nein, du verfügst lediglich über gewisse Hintergrundinformationen, die dir einenVorteil verschaffen würden. Du bist Kristin Cahill nie begegnet. Und wer sonst«, fügte sie hinzu, »würde das, was ich dazu zu sagen habe, so ernst nehmen?«
    »Aber genau darum geht es doch, oder nicht?«, protestierte er. »Du bist zu dicht dran …«
    »Ich habe die junge Frau kennengelernt. Ich habe Fragen gestellt, die sie möglicherweise in Schwierigkeiten gebracht haben. Ich will es wissen, so oder so. Und ich will Gerechtigkeit für sie, auch wenn ihr Tod nichts mit meinen Fragen zu der Goldshtein-Brosche zu tun hatte. Verdammt noch mal, sie war erst dreiundzwanzig, hatte das ganze Leben noch vor sich«, brauste Gemma auf. »Und ich fand sie sympathisch.«
    Sie stand immer noch auf dem Gehsteig vor der Lucan-Place-Wache, und eine mit Einkaufstaschen beladene Frau warf ihr im Vorübergehen interessierte Blicke zu. Gemma setzte sich in Richtung Fulham Road in

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