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Wen die Götter lieben: Historischer Roman (German Edition)

Wen die Götter lieben: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Wen die Götter lieben: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Waters
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der Zwischenzeit wird Sintula sein Bestes tun, um dir den Aufenthalt in Paris angenehm zu machen.«
    Er wandte sich Marcellus und mir zu. »Kommt«, sagte er angespannt, »diese Männer haben nun viel zu tun, wenn sie die Provinz ihrer Verteidigungskräfte entledigen wollen, auf deren Aufbau wir so viel Mühe verwandt haben. Wir sollten sie ihrer Arbeit überlassen.«
    Bevor noch jemand etwas sagen konnte, schritt er energisch davon und ließ den Notar stehen, der eine selbstgefällige Gleichgültigkeit zur Schau trug, während Sintula sich ein wichtiges Aussehen gab, aber dabei vergaß, den Mund zu schließen.
    »Jeder Narr durchschaut, was er vorhat!«, rief Julian, als wir wieder in seinem Arbeitszimmer waren. »Er nimmt mir meine Streitkräfte, und dann wird er einen Haftbefehl schicken und mich festnehmen lassen. Und was ist mein Verbrechen? Dass ich tat, was von mir verlangt wurde, und Gallien befreit habe?«
    Er sprach zu Eutherius, während er auf und ab schritt und aufgebracht gestikulierte. Nun aber wandte er sich Marcellus und mir zu.
    »So dreht sich das Rad der Fortuna«, sagte er bitter. »Männer sind neidisch auf hohe Ämter und vergeuden ihr Leben, indem sie danach streben. Ihr seid loyale Freunde gewesen, aber ich kann euch nicht daran binden, da ich nun sehe, wohin es führen muss. Ihr müsst gehen, bevor ich verhaftet werde, sonst geratet ihr ebenfalls ins Netz.«
    »Wir bleiben!«, erklärte Marcellus ohne Zögern.
    Auf seine gewohnte beherrschte Art sagte Eutherius: »Lasst uns Ruhe bewahren … Mein lieber Julian, sei still und setz dich erst einmal.«
    Julian ließ sich in den hochlehnigen Ebenholzstuhl fallen, der an der Wand stand, und rieb sich das Gesicht. Dann blickte er Eutherius an.
    »Was nun?«, fragte er.
    »Das ist eine alte Taktik. Der gehetzte Hase rennt immer ins Netz, doch der Mensch besitzt die Gabe der Vernunft. Deine Feinde bei Hof versuchen, dich in eine Falle zu treiben. Sieh es, wie es ist, und gib ihnen nicht den Vorwand, den sie brauchen. Fürs Erste verhalte dich einwandfrei.«
    Eutherius erteilte seine Ratschläge, und Julian hörte zu. Anschließend sandte er mit dem kaiserlichen Kurierdienst eine Depesche nach Vienne, in welcher er Florentius mitteilte, dass er in Paris verlangt werde und wichtige Angelegenheiten mit ihm zu besprechen habe. Inzwischen ließ der Notar Decentius von Sintula die Auswahl unter den Soldaten treffen.
    Als Sintula mit seiner Aufgabe begann, kam Marcellus aus der Kaserne und berichtete mit schiefem Lächeln: »Es wird schwieriger für ihn, als er geglaubt hat. Die Männer wollen nicht gehen. Sie wenden ein, dass sie keinen Befehl von Julian haben. Und sie mögen Sintula nicht. Er ist ihnen zu arrogant.«
    Bald kam Sintula, um sich bei Julian zu beschweren; er brachte Decentius und seinen neuen Verbündeten Pentadius mit, einen von Florentius’ Klienten, den Julian nicht leiden konnte.
    »Die Männer wollen nicht gehen«, sagte er empört. »Sie behaupten, du hättest ihnen versprochen, dass sie jenseits der Alpen nicht zu dienen brauchen.«
    »So ist es. Du warst dabei, Sintula, oder hast du das vergessen? Ich versprach, dass sie niemand je zwingen wird, Gallien zu verlassen. Ich sagte, dass sie für Heim und Familie kämpfen. Wie wären sie mir sonst gefolgt, nachdem der Kaiser keine Mittel mehr aufbrachte, um sie zu bezahlen? Und hast du vergessen, dass du damals einverstanden warst?«
    »Ich habe Befehle befolgt.«
    »Und jetzt befolgst du wieder Befehle. Gewiss wirst du das den Männern erklären können.«
    »Du sperrst dich also?«, fragte Decentius.
    »Ich habe den Männern mein Wort gegeben.«
    »Du hättest ein solches Versprechen niemals geben dürfen. Dazu warst du nicht befugt.«
    »Der Kaiser gab mir den Auftrag, die Provinz zu sichern. Das war meine Befugnis. Wenn Constantius mich jetzt ersetzen will, soll er es tun. Ich bin bereit zu gehen.«
    »Lass uns wenigstens erklären, dass du nichts einzuwenden hast!«, rief der kriecherische Pentadius aus.
    Julian drehte sich zu ihm um und betrachtete ihn mit Abscheu. Pentadius gehörte zu denen, die von der Philosophie so wenig gelernt hatten, dass es besser gewesen wäre, sie hätten gar nichts gelernt. Er hatte irgendwo aufgeschnappt, dass der Mittelweg stets der beste sei, ohne zu begreifen, wie und warum. Jetzt sah er sich als Vermittler, blind gegenüber der Tatsache, dass er lediglich seine Laufbahn in der kaiserlichen Ämterhierarchie förderte, wie er es immer getan

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