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Wen die Goetter strafen

Titel: Wen die Goetter strafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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geschlossen.«
    »Oh.«
    »Sie wollen trotzdem hin?«
    »Ja.«
    Der Fahrer zuckte die Achseln und gab Gas.
    Das weitläufige Gelände lag im Nordosten von Moskau. Laut Stadtführer sollte die umfassende Ausstellung einst vom Ruhm der sowjetischen Landwirtschaft, Industrie und Forschung künden, doch im Zuge des wirtschaftlichen Niedergangs wurden die Mittel für den Unterhalt gestrichen, sodass das ganze Gebäude zu einem verfallenen Denkmal des sowjetischen Machtanspruchs wurde. Von den einstmals so großartigen Hallen und Pavillons bröckelte der Putz und der Park war menschenleer.
    Dana stieg aus dem Taxi und zückte eine Hand voll US-Dollar. »Ist das –«
    »Da.«
Der Fahrer schnappte sich die Scheine und war im nächsten Moment verschwunden.
    Dana blickte sich um. Sie war allein in dem Park, durch den ein eisiger Wind fegte. Sie ging zu einer in der Nähe stehenden Bank, setzte sich hin und wartete auf Boris. Sie musste daran denken, wie sie im Zoo auf Joan Sinisi gewartet hatte.
Was ist, wenn Boris –?
    Dana schrak auf, als eine Stimme hinter ihr ertönte.
»Choroschij wjetschernij.«
    Sie wandte sich um und riss überrascht die Augen auf. Sie hatte Boris Schdanoff erwartet. Stattdessen sah sie Kommissar Sascha Schdanoff vor sich stehen. »Kommissar! Ich hatte nicht damit gerechnet –«
    »Sie folgen mir«, sagte er kurz angebunden. Sascha Schdanoff lief mit raschen Schritten durch den Park davon. Dana zögerte einen Moment, stand dann auf und eilte hinter ihm her. Er ging in ein kleines, russisches Café am Rande des Parks und nahm an einem der hinteren Tische Platz. Außer ihnen war nur noch ein anderes Paar in dem Café. Dana ging zu seinem Platz und setzte sich.
    Eine ungepflegte Kellnerin mit einer schmuddeligen Schürze kam zu ihnen.
»Da?«
    »Dwa kófe, paschhaljusta«
, sagte Schdanoff. Er wandte sich wieder an Dana. »Ich war mir nicht sicher, ob Sie kommen, aber Sie sind sehr hartnäckig. Das kann manchmal gefährlich sein.«
    »Sie haben mir in Ihrer Nachricht mitgeteilt, dass Sie mir erzählen könnten, was ich wissen möchte.«
    »Ja.« Der Kaffee kam. Er trank einen Schluck und schwieg einen Moment lang. »Sie möchten wissen, ob Taylor Winthrop und seine Familie ermordet wurden.«
    Danas Herz schlug einen Takt schneller. »Ist es so?«
    »Ja.« Sein Flüstern klang geradezu unheimlich.
    Dana fröstelte mit einem Mal. »Wissen Sie, wer sie umgebracht hat?«
    »Ja.«
    Sie holte tief Luft. »Wer?«
    Er hob die Hand und gebot ihr Einhalt. »Ich werde es Ihnen sagen, aber erst müssen Sie etwas für mich tun.«
    Dana blickte ihn an. »Was?«, sagte sie vorsichtig.
    »Bringen Sie mich aus Russland weg. Ich bin hier nicht mehr sicher.«
    »Wieso gehen Sie nicht einfach zum Flughafen und fliegen weg? Soweit ich weiß, sind Reisen ins Ausland nicht mehr verboten.«
    »Liebe Miss Evans, Sie sind naiv. Sehr naiv. Es stimmt, es ist nicht mehr wie seinerzeit unter dem Kommunismus, aber wenn ich versuchen würde, was Sie mir vorschlagen, würde man mich töten, bevor ich auch nur in die Nähe des Flughafens komme. Hier haben die Wände noch immer Augen und Ohren. Ich bin in großer Gefahr. Ich benötige Ihre Hilfe.«
    Es dauerte einen Moment, bis Dana seine Worte verdaut hatte. Bestürzt blickte sie ihn an. »Ich kann Sie nicht – ich wüsste nicht, wie ich das anstellen soll.«
    »Sie müssen. Sie müssen einen Weg finden. Mein Leben ist in Gefahr.«
    Dana dachte kurz nach. »Ich kann mit dem amerikanischen Botschafter reden und –«
    »Nein!«, versetzte Sascha Schdanoff scharf.
    »Aber das ist die einzige Möglichkeit –«
    »Ihre Botschaft hat Verräterohren. Niemand außer Ihnen und den Leuten, die Ihnen helfen, darf etwas davon erfahren. Ihr Botschafter kann mir nicht helfen.«
    Dana war mit einem Mal entmutigt. Es war völlig ausgeschlossen, dass sie einen hohen russischen Kommissar außer Landes schleusen konnte.
Ich könnte nicht mal eine Katze herausschmuggeln.
Und noch etwas anderes ging ihr durch den Kopf. Die ganze Sache war womöglich ein Trick. Sascha Schdanoff hatte gar keine Informationen. Er wollte sie nur benutzen, damit er nach Amerika kam. Die ganze Reise war umsonst gewesen.
    »Ich fürchte ich kann Ihnen wirklich nicht helfen, Kommissar Schdanoff«, sagte Dana. Wütend stand sie auf.
    »Warten Sie! Sie möchten Beweise? Ich werde Ihnen Beweise liefern.«
    »Was für Beweise?«
    Es dauerte eine Zeit lang, bis er antwortete. »Sie zwingen mich, etwas zu tun«, sagte er schließlich

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