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Wen die Sehnsucht besiegt

Wen die Sehnsucht besiegt

Titel: Wen die Sehnsucht besiegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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hinter dem Wandschirm versteckte, ihre Geheimnisse erfahren. Und Tode durfte nicht merken, wer sich in ihrem Schlafzimmer aufhielt.
    »Alles in Ordnung, Axia? «
    Hastig stand sie auf. »Das sollten wir unter vier Augen erörtern. «
    »Aber - hier sind wir ungestört. Was habt Ihr vor? « »Nichts. Geh jetzt, damit ich mich anziehen kann. Später komme ich zu dir. «
    Doch er rührte sich nicht von der Stelle. »Was bekümmert Euch? Ihr seid so aufgeregt. «
    »O nein… « Unwillkürlich schaute sie zur Zimmerdecke. Er folgte ihrem Blick, humpelte hinüber, aber Axia kam ihm zuvor und sprang hinter den Wandschirm. »Warte, bis ich mich angezogen habe! « Jamie saß auf einem Schemel und grinste sie an. Die langen Beine hatte er zu beiden Seiten ausgestreckt, und ihr blieb nichts anderes übrig, als sich dazwischenzustellen, weil sie woanders keinen Platz fand.
    »Also gut, zieht Euch an«, erwiderte Tode ärgerlich. Er verstand ihr seltsames Benehmen nicht. Warum führte sie sich so auf, als hätte er sie noch nie im Hemd gesehen.
    Sie hielt Jamies Augen zu, um ihn so aufzufordern, sie geschlossen zu halten. Doch er küßte ihre Hand, schob sie beiseite und lächelte. Erbost starrte sie ihn an und griff nach dem Korsett, das über seinem Kopf an einem Wandhaken hing. Unglücklicherweise mußte sie dabei ihre Brüste in sein Gesicht drücken.
    Als sie das Korsett in der Hand hielt, war Jamies Lächeln erloschen. Nun schien er Höllenqualen auszustehen.
    »Wo ist Frances? « fragte Tode auf der anderen Seite des Wandschirms, ohne zu ahnen, was dahinter geschah.
    »Wie um alles in der Welt soll ich das wissen? Hast du in der größten Männerschar nachgesehen, die du finden konntest? « Axia schlang das Korsett um ihre Taille und bedeutete Jamie, die Häkchen am Rücken zu schließen. Zu ihrem Entzücken bebten seine Hände.
    »Axia, haltet mich nicht zum Narren! « rief Tode. »Was habt Ihr mit ihr gemacht? «
    »Ich? Warum verdächtigst du mich? «
    »Ich hörte, was heute morgen passiert ist. Warum habt Ihr Euch bereit erklärt, diesen Mann zu heiraten? Wißt Ihr, daß er überall herumerzählt, die Hochzeit würde bald stattfinden? «
    »Autsch! « kreischte sie, als Jamie ihr ein Häkchen in den Rücken bohrte. »Nein, das wußte ich nicht. Aber es gefällt mir«, sagte sie über die Schulter zu Jamie. Dann wollte sie nach ihrem goldgelben Kleid greifen, das mit schmalen schwarzen Samtbändern besetzt war.
    Aber diesmal ließ er sich ihre Brüste nicht ins Gesicht pressen, nahm das Kleid vom Haken und gab es ihr. Mit verschränkten Armen schaute er zu, wie sie den Saum ergriff. »Ihr lügt zuviel, Axia! « mahnte Tode.
    Rasch schaute sie Jamie an, der diese Worte natürlich gehört hatte und fragend die Brauen hob. »Darüber sollten wir später reden, Tode«, erwiderte sie. »Wenn wir allein sind, erkläre ich dir alles. «
    »Sind wir denn nicht allein? Axia, was stimmt nicht mit Euch? Irgendwas habt Ihr mit Frances gemacht, nicht wahr? «
    »Nein, natürlich nicht«, entgegnete sie, den Kopf im Kleid vergraben. Normalerweise fiel es ihr nicht schwer, sich anzuziehen. Doch das pflegte sie nicht vor den Augen eines Mannes zu tun. Nun blieben ihre Finger in allen Falten und Nähten hängen.
    Als ihr Kopf aus dem Kleid auftauchte, erinnerte sie sich plötzlich an das Gespräch, das sie mit Frances geführt hatte, bevor sie eingeschlafen war. Und da Jamie sie geweckt hatte, fand sie es nicht erstaunlich, daß sie das törichte Verhalten ihrer Kusine vergessen hatte. Vermutlich würde Frances immer noch im unbemalten Wagen auf Tode warten.
    Nach dem Tageslicht zu schließen, das durch die Ritzen der Fensterläden hereinfiel, ging die Sonne bereits unter. Offenbar hatte Axia stundenlang geschlafen - und sehr viel Zeit vertrödelt. Aber sie lächelte. »Ich weiß, wo Frances ist. « Trotz ihrer Unverschämtheit neigte die Kusine zum Gehorsam. In der Kindheit hatte Axia ihr einmal aufgetragen, sich zu verstecken und versprochen, sie würde nach ihr suchen. Doch dann war sie von irgendwelchen Ereignissen abgelenkt worden. Tode bemerkte Frances’ Abwesenheit erst viele Stunden später. Schließlich hatte ein Gärtner sie auf dem Boden eines Schuppens gefunden, wo sie eingeschlafen war.
    Also würde Frances jetzt geduldig im Wagen sitzen, der im Stall stand, und warten, bis Tode sie wegbringen würde. Beim Gedanken an die wachsende Nervosität ihrer Kusine mußte Axia kichern.
    »Was habt Ihr angestellt, Axia? « fragte

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