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Wen die Sehnsucht besiegt

Wen die Sehnsucht besiegt

Titel: Wen die Sehnsucht besiegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Tode.
    Ihre Gedanken überschlugen sich. Natürlich konnte sie ihm nicht die Wahrheit gestehen, während Jamie zuhörte. Was würde er tun, wenn er erfuhr, was sie befürchtete - daß ihr Vater ihr eine Armee auf den Hals hetzen würde? Nun verflog ihre Belustigung. Wie viele Stunden hatte sie geschlafen? »Hast du in den Wagen nachgesehen, Tode? « erkundigte sie sich in möglichst unschuldigem Ton.
    »O ja. Überall habe ich nach ihr gesucht. Der bemalte Wagen ist verschwunden, und im anderen sitzt sie nicht. Ist Montgomery weggefahren? «
    »Nein«, erwiderte sie, als sie sah, wie Jamie den Kopf schüttelte. »Das heißt, ich bezweifle es. Vielleicht muß der Wagen instand gesetzt werden. Oder jemand hat Gefallen an meinen Bildern gefunden. « Um Himmels willen, was hatte Frances getan? War sie in einem Wagen eingeschlafen, den man zur Schmiede gebracht hatte?
    Axia kehrte Jamie den Rücken, und er verschnürte ihr Kleid. Nur zu gut wußte sie, wie interessiert er das Ge-sprach belauschte. Sobald er die Bänder verknotet hatte, sprang sie hinter dem Wandschirm hervor. Tode stand am Fenster, öffnete die Läden, und das schwindende Tageslicht erfüllte den Raum. »Oh, ich habe schrecklich lange geschlafen! « stöhnte sie erschrocken.
    »Wahrscheinlich wurde Frances entführt«, bemerkte Tode leise.
    »Unsinn! Ich habe dir doch gar nicht gesagt… « Mit einem Blick auf den Wandschirm verstummte sie.
    »Was habt Ihr mir nicht gesagt? «
    »Hier weiß niemand, daß sie die Maidenhall-Erbin ist«, behauptete Axia mit lauter Stimme. »Warum sollte man sie entführen? Sicher ist sie irgendwo in der Nähe. Hast du in beide Wagen geschaut? «
    Seine Augen verengten sich. Zweimal würde er dieselbe Frage nicht beantworten, und sein Argwohn wuchs. »Warum sollte Frances sich in einen Wagen setzen, wenn ihr ein Zimmer zur Verfügung steht? Ihr wißt doch, wie sehr sie diese Wagen haßt. «
    »Oh, Frances haßt so vieles, daß ich mir nicht alles merken kann. Gehen wir hinaus - suchen wir sie. «
    Könnte die Kusine ihre Entführung selber arrangiert haben? Sie mochte Tode nicht, also hatte sie vielleicht beschlossen, sich ohne ihn davonzuschleichen. Doch der Zweck des Unternehmens bestand darin, Jamie möglichst bald von hier wegzulocken - bevor Maidenhall mit seinem Heer eintraf. Wenn sie sich heimlich entfernte und ihr Verschwinden erst viel später bemerkt wurde, konnte Jamie ihr nicht folgen. Sogar Frances mußte das verstehen.
    Ein lautes Klopfen unterbrach Axias Gedanken, dann flog die Tür auf, und Thomas stand auf der Schwelle. Wie seine Miene verriet, war etwas Unangenehmes geschehen. »Ist er hier? «
    Offenbar fand er es selbstverständlich, daß sie wußten, wer »er« war. Und das mißfiel ihr. »Wen meint Ihr? «
    Aber Thomas verschwendete keine Zeit damit, diese Frage zu beantworten. »Die Maidenhall-Wagen mit dem Gold sind angekommen, und ein Fahrer brachte Rhys mit. Unglücklicherweise ist er verletzt. «
    Jamie stieß den Wandschirm um, sprang darüber und eilte mit seinem Gefolgsmann davon, ohne Axia und Tode eines Blickes zu würdigen.
    Als sie den beiden nachlaufen wollte, hielt Tode ihren Arm fest. »Was geht hier vor? Ich will keine Lügen hören! « Wenn sie auch nicht wußte, warum - sie spürte, daß irgend etwas schief gegangen war. »Jamie hat meinem Vater geschrieben und ihn um die Hand seiner Tochter Frances gebeten. «
    Es dauerte eine Weile, bis Tode begriff, was das bedeutete. Nie zuvor waren sie so leichtsinnig gewesen, Perkin Maidenhalls Zorn zu erregen. Falls er von dem Rollentausch erfuhr - was würde er Frances und Tode antun? Würde er seine Tochter für den Rest ihres Lebens einsperren? Verzweifelt umklammerte sie Todes Arm. »Ich wollte dich bitten, eine Entführung zu inszenieren und Frances wegzubringen. Dann sollte Jamie euch folgen, und ihr wärt nicht hier, wenn mein Vater und seine Männer… O Gott, was wird passieren, wenn er alles herausfindet? «
    Tode richtete sich zu seiner vollen Größe auf. »Beruhigt Euch! Alles ist meine Schuld. Ich übernehme die volle Verantwortung. Niemals hätte ich Euch dieses alberne Spiel erlauben dürfen, aber… «
    »Aber du liebst mich«, unterbrach sie ihn resignierend. »Darin liegt das Problem. Du wolltest mir ein bißchen Glück und Freiheit vergönnen… Rhys! Ich muß sofort nach ihm sehen. O Tode, was haben wir angerichtet? «

1 6
    Jamie starrte Tode und Axia wütend an. »Jetzt will ich endlich wissen, was das alles soll! «
    Zwei

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