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Wen die Sehnsucht besiegt

Wen die Sehnsucht besiegt

Titel: Wen die Sehnsucht besiegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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hatte, liebte sie ihn. Es dauerte viele Jahre lang, bis er ihr vertraute, seine Angst vor andere Menschen überwand und aufhörte, die Welt zu hassen. Aber mit ihrer Hilfe schaffte er es. Sie lernten, sich aufeinander zu verlassen. In einem schönen Gefängnis hatten sich zwei Außenseiter der Gesellschaft ein eigenes Leben aufgebaut.
    Überwältigt von ihren Gefühlen, schlang sie die Arme um seinen Hals. »Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich!
    Immer werde ich dich lieben. Wie soll ich nur einen einzigen Tag ohne dich ertragen? «
    Für einen kurzen Augenblick drückte er sie an sich, dann schob er sie weg. »Geht jetzt, bevor ich mich noch zum Narren mache! Und bitte, tut Jamie nicht weh. Soll er etwa eines Tages so aussehen wie ich? « Er lächelte, aber sein Blick war ernst.
    Weil sie mit den Tränen kämpfte, fiel ihr keine geistreiche Antwort ein. Sie wollte nicht zeigen, wie schwer ihr die Trennung fiel.
    »Und macht Euch keine allzu großen Sorgen um Frances«, bat er und legte einen Finger unter ihr Kinn. Sein Gewissen quälte ihn, weil er ihr nicht versichern konnte, ihrer Kusine würde keine Gefahr drohen.
    »O Tode, Frances weiß nicht einmal, wie sie sich allein anziehen soll. Wenn sie diesem Mann erzählt, sie sei nicht die Maidenhall-Erbin, und er wirft sie hinaus? Wer wird sich dann um sie kümmern? Frances weiß doch nicht, wie sie sich retten soll. Nicht einmal, wenn sie eine Gelegenheit dazu findet! «
    »Da irrt Ihr Euch. Sie kann sehr gut auf sich selber aufpassen. Ist es ihr nicht gelungen, ihrem armen Elternhaus zu entfliehen und sich bei der Maidenhall-Erbin einzunisten? Wäre sie nicht so schlau, würde sie jetzt als Wäscherin arbeiten und hätte zehn Kinder am Hals. «
    Die Vorstellung, die schöne Frances könnte jemals mit harter Arbeit ihr tägliches Brot verdienen, war so absurd, daß Axia lächelnd mußte.
    »So gefallt Ihr mir schon besser«, sagte Tode. »Geht jetzt! Er wartet auf Euch. «
    »Du wirst meinem Vater doch nicht erlauben, dir ein Leid anzutun? Vergiß nicht - was immer er dir androhen wird, ich sorge für dich. Wenn ich einen Penny besitze, bekommst du die Hälfte davon. «
    Grinsend küßte er ihre Hand. »O Axia, sobald Ihr einen Penny habt, werdet Ihr bald hundert Pennies daraus machen. « »Auch davon kriegst du die Hälfte. « Axia sprang auf, eilte aus dem Geräteraum und prallte direkt an Jamies breite Brust. »Du spionierst mir nach! « beschuldigte sie ihn und blickte herausfordernd zu ihm auf.
    »Glaub mir, ich weiß interessantere Dinge mit meinem Leben anzufangen, als dir nachzuspionieren. Komm jetzt! Wenn wir noch lange herumtrödeln, verlieren wir einen ganzen Tag. « Er nahm ihren Arm und führte sie in den Hof hinaus, wo zwei Pferde warteten.
    »Was ist das? « Axia musterte eine hübsche kleine Stute, an der zwei lederne Satteltaschen mit Reiseproviant hingen. »Das ist ein Pferd«, erklärte Jamie. »Hast du noch nie eins gesehen? «
    Sie war ebenso müde wie er und nicht bereit, seine schlechte Laune zu dulden. »Was das ist, weiß ich. Aber wer wird das Pferd reiten? « Ihre Miene hellte sich auf. »Also kommt Tode doch mit uns? «
    »Axia, für diesen Unsinn habe ich jetzt keine Zeit. Steig auf, wir reiten los. Vielleicht erwarten uns bei meinem Onkel schon Neuigkeiten über Frances. «
    Als sie sich nicht rührte, wandte er sich von seinem Hengst ab, an dessen Sattel er gerade die Taschen befestigte. »Stimmt was nicht? «
    Sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln. »Leider habe ich noch nie auf einem Pferd gesessen. Zumindest nicht allein. «
    »Noch nie? « Seufzend schüttelte er den Kopf. »Tu einfach so, als wolltest du’s verkaufen und einem Interessenten demonstrieren, was das für ein sanftmütiges Tier ist. «
    Dieser Scherz amüsierte sie nicht, aber sie nickte. Zögernd ging sie zu der Stute, dann drehte er sich wieder um.
    »Was stört dich denn jetzt noch? « stöhnte er.
    »Tode… Seit er damals zu mir kam, war ich nie von ihm getrennt. Er - er kümmert sich um mich. Könnte er uns nicht begleiten? «
    »Nein, das habe ich dir bereits deutlich gesagt. « Ungeduldig hob er sie in den Sattel. »Nicht einmal auf einem Stuhl wirst du so sicher sitzen wie auf diesem Pferd. Schwing dein Bein auf die andere Seite und folge mir! « Er hatte bereits vermutet, daß sie nicht allzuviel von der Reitkunst verstand, und ihr keinen Damensattel gegeben. In einem Herrensattel konnte sie ihr Gleichgewicht besser halten. Verlaß mich nicht,

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