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Wen die Sehnsucht besiegt

Wen die Sehnsucht besiegt

Titel: Wen die Sehnsucht besiegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Axia! Ihr müßt mit mir kommen. «
    »Nein, ich will schlafen«, murmelte sie, ohne die Augen zu öffnen.
    »Wo ist die Zofe? Sie soll Euch beim Ankleiden helfen. « »Jamie hilft mir«, flüsterte sie.
    Trotz seiner Müdigkeit lächelte er, dann schüttelte er sie sanft. »Wir reiten zu meinem Onkel. Er hat eine sehr nette Ehefrau namens Mary, die sich um Euch kümmern wird. « Verwundert blinzelte sie ihn an und gähnte. »Was macht Ihr denn schon wieder in meinem Zimmer? «
    »Ich bin Soldat und immer dort zu finden, wo Gefahr droht. «
    »Habt Ihr Frances aufgespürt? «
    »Nein, aber ich erhielt eine zweite Nachricht. Ich muß sofort nach Westen aufbrechen, zu meinem Onkel. Er wohnt einen Tagesritt entfernt, und Ihr werdet mich begleiten. «
    »Warum? «
    »Thomas und Tode sind krank, also können sie nicht auf Euch achten. Und da ich Euch niemand anderem anvertrauen kann, müßt Ihr mit mir kommen. «
    Plötzlich sprang sie aus dem Bett, schleuderte die Decke auf ihn, und ein Zipfel traf sein Auge. Als er sich davon befreit und sein Lid berührt hatte, sah er einen Blutstropfen auf seinem Finger. Dann hielt er Axia fest, die im Nachthemd aus dem Zimmer laufen wollte.
    »Tode! « rief sie und versuchte, sich loszureißen. »Wenn er krank ist, muß ich zu ihm… «
    »Hört mal, Axia, ich bin müde und sehr besorgt. Macht mir das Leben nicht noch schwerer. Schaut lieber nach, ob ich durch Eure Schuld erblindet bin. «
    Sie wandte sich zu ihm und entdeckte den winzigen Blutfleck auf seinem Lid. Dieser Anblick schien sie nicht zu stören. Aber als er auf einen Stuhl neben dem Bett sank und die Schultern hängen ließ, erkannte sie, welch eine schwere Last auf seiner Seele lag.
    »Bald wird Euer geliebter Tode genesen«, versicherte er seufzend. »Er hat nur Bauchschmerzen. «
    Inzwischen war sie hellwach. Sie ging zur Waschschüssel, befeuchtete einen Lappen, dann stellte sie sich zwischen Jamies Knie und betupfte sein Lid. »Gibt’s irgendwelche Neuigkeiten? « »Nein. Ich muß im Haus meines Onkels auf weitere Informationen warten. «
    Als er den Kopf hob, sah sie die dunklen Schatten unter seinen Augen. Würde er auch so leiden, wenn sie an Frances’ Stelle verschwunden wäre? Ja, ganz sicher. Nur mühsam widerstand sie der Versuchung, ihn zu umarmen, und kehrte ihm den Rücken. »Ich soll Euch begleiten? «
    »Hier kann ich Euch nicht zurücklassen. Ich wollte Euch mit Thomas und Tode wegschicken, aber nun sind beide erkrankt. So bald wie möglich wird Thomas uns folgen. « »Und Tode? «
    »Er bleibt hier, in Lachlans Obhut. «
    Erstaunt drehte sie sich um. »Und für mich kann Lachlan nicht sorgen? «
    »Nein. Wie ich der zweiten Nachricht des Entführers entnahm, schwebt nicht nur eine Frau in Gefahr. Vielleicht seid Ihr damit gemeint. «
    »Aber Lachlan könnte mich irgendwo in Sicherheit bringen. Bitte, Jamie! Habt Ihr vergessen, daß er mich heiraten will? «
    »Das war doch nur ein Scherz! « fauchte er. »Nachdem Ihr Euch vor allen Leuten lächerlich gemacht hattet, versuchte er, Euch aus der Verlegenheit zu helfen. «
    »So, dann muß er ein sehr gütiger Mann sein. Gewiß würde er zu mir passen. Wenn ich ihn überrede, mich in Sicherheit zu bringen, hält er vielleicht noch einmal um meine Hand an. Diesmal nicht im Scherz. « Statt zu antworten, runzelte Jamie nur die Stirn, und sie stellte sich wieder zwischen seine Knie. »Bitte, Jamie, bitte! Wie Ihr wißt, besitze ich kein Geld. Ein Mädchen wie ich ist auf eine gute Partie angewiesen und dieser wohlhabende Lachlan mit seinen zauberhaften Söhnen würde mir gefallen. Bitte! «
    Viel zu müde, um zu überlegen, was er tat, zog er Axia an sich und küßte sie. Sie waren allein in ihrem Schlafzimmer, sie trug nur ein dünnes Nachthemd, und als ihm das bewußt wurde, wuchs seine Leidenschaft. Abrupt schob er sie von sich. »Bist du so aufs Heiraten versessen, daß du jeden nehmen würdest? «
    »O ja«, bestätigte sie fröhlich. »Jeden außer dir. Du würdest mir mein Leben lang vorwerfen, ich hätte einen Keil zwischen die Maidenhall-Erbin und dich geschoben. « Erbost sprang er auf und schwang die Arme hoch. »Niemals würde Frances’ Vater mir erlauben, sie zu heiraten. Und meine derzeitigen Schwierigkeiten… « Er verstummte und starrte sie an. »Was für einen Sinn hat es, mit dir zu reden? Eins steht jedenfalls fest - du wirst nicht bei Lachlan bleiben und dich zum Gespött machen. Da du unter meinem Schutz stehst, werde ich meine

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