Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wen die Sehnsucht besiegt

Wen die Sehnsucht besiegt

Titel: Wen die Sehnsucht besiegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
bis jetzt noch niemand beklagt. « »O Jamie… « Sie beugte sich zu ihm, doch da richtete er seine Aufmerksamkeit wieder aufs Essen.
    Zwei Stunden später, nachdem sie sich in ihr Zimmer zurückgezogen hatten, stellte Axia fest, daß Jamie auf dem Boden schlafen und ihr das schmale Bett überlassen wollte. Er wartete draußen, während sie sich auszog und unter die Decke schlüpfte. Dann kam er herein, legte seine Kleider ab und hängte sie sorgsam über einen Stuhl. »Du bist im heiratsfähigen Alter, Axia, und ich werde dich genauso in die Obhut deines Vormunds zurückgeben, wie du mir anvertraut wurdest - nämlich unberührt. Niemals würde ich ein Mädchen verführen, das unter meinem Schutz steht. « »Außer Frances. Von der kannst du die Finger nicht lassen, was? «
    »Seit ich sie kenne, habe ich sie kein einziges Mal angerührt. Das weißt du. «
    »Aber du möchtest es gern, nicht wahr? «
    Jamie setzte sich auf den Stuhl, um aus seiner engen Hose zu schlüpfen. »Bist du eifersüchtig? «
    »Natürlich nicht. Auf Frances war ich nicht noch nie eifersüchtig. « Die Hände unter dem Kopf verschränkt, wandte sie ihr Gesicht von Jamie ab. »Ich war nur neugierig. Das ist alles. Eines Tages werde ich heiraten, und ich möchte wissen, was mich dann erwartet. Ist es sehr schön? « Wieder einmal tauchten Erinnerungen an die himmlische Liebesnacht auf, und Axia hätte gern gefragt: Merkst du denn nicht, daß ich die Frau bin, die du in den Armen gehalten hast? Oder war das nur eine von vielen Nächten, die dir nichts bedeuten? Nun betrachtete sie ihn wieder, mit träumerischen Augen.
    »Schau mich nicht so an, Axia! « flüsterte er.
    »Wie denn? « Alles, was sie dachte, schwang in ihrer Stimme mit.
    Gequält stöhnte er. »Auch ich bin nur ein Mann, Axia, und du… «
    »Was bin ich, Jamie? «
    »Schön! « Er riß ein Laken vom Bett, warf es zu Boden und wickelte sich darin ein. Entschlossen kehrte er ihr den Rücken.
    Lächelnd starrte sie zur Zimmerdecke hinauf. »Schön«, wisperte sie. Könnte sie doch immer so daliegen, sich beglückt entsinnen, was er gesagt hatte, seine Nähe genießen, seinen leisen Atemzügen lauschen. Er schnarcht nicht, dachte sie belustigt. Aber das würde mich auch gar nicht stören.
    Wenig später schlief sie ein.
    »Bitte, Jamie! « Sie saßen wieder im Schankraum, wo der Wirt ein üppiges Frühstück serviert hatte.
    »Schau mich nicht so an, und nenn mich nicht Jamie - nicht in diesem Ton! «
    »Heißt du denn nicht Jamie? Soll ich dich Lord James nennen? Nachdem wir eine Nacht zusammen verbracht haben? «
    Darüber mußte er lachen, und genau das hatte sie beabsichtigt. »Wie du sehr wohl weißt, habe ich dich nicht angerührt. Obwohl du eine typische Tochter Evas bist und alles getan hast, um mich in dein Bett zu locken. «
    »Nichts dergleichen habe ich getan«, protestierte sie, »und dir nur ein paar Fragen gestellt. «
    »Ja, schon gut. Iß jetzt, damit wir weiterreiten können. « »Nie wieder werde ich auf diese Ausgeburt der Hölle steigen! «
    »Doch. Heute wird’s dir nicht mehr so schwerfallen wie … « Diesen Satz konnte er nicht mit ernster Miene beenden, denn er erinnerte sich, wie er ihr vorhin die Treppe herabgeholfen und wie sie bei jedem Schritt gejammert hatte. »Jetzt haben wir’s nicht mehr weit. Sicher wirst du dich mit meiner Tante anfreunden. «
    »Aber ich will dich begleiten. «
    »Das haben wir heute morgen schon sechsmal besprochen. Du kannst nicht mit mir kommen, weil ich gar nicht weiß, wohin mich mein Weg führen wird. Erst einmal muß ich im Haus meines Onkels auf eine Nachricht warten. Vermutlich werde ich erfahren, wer Frances entführt hat und wieviel Lösegeld er verlangt. Sobald ich das weißt, breche ich auf. « »Ohne mich«, schmollte Axia.
    »Genau. Ohne dich. « Tröstend legte er eine Hand auf ihren Arm. »Bei meiner Tante wirst du dich wohl fühlen, und sie freut sich sicher, wenn du hübsche Bilder für sie zeichnest. «
    »Das sind fremde Leute. Warum darf ich dich nicht begleiten? Immerhin ist Frances meine Kusine. «
    »Sei doch vernünftig, Axia! Ich muß so schnell wie möglich zu ihr reiten, und du kannst dich kaum im Sattel halten. Außerdem wäre es zu gefährlich. Wer immer Frances in seine Gewalt gebracht hat… « Rasch wich er ihrem Blick aus. Daran wollte er nicht denken. »Du würdest mich nur behindern. «
    Lustlos stocherte sie in ihrem Essen herum. Allein unter Fremden - ihr schlimmster Alptraum… Und sie

Weitere Kostenlose Bücher