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Wen liebst du wirklich?

Wen liebst du wirklich?

Titel: Wen liebst du wirklich? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Wood
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sprach, vollzog sich in ihrem Gesicht eine eindrucksvolle Wandlung. Ihr Ausdruck wurde ungemein liebevoll und zärtlich. Das konnte Cassian nicht ungerührt lassen. Diese Frau ist zu wahrer Liebe fähig, dachte er ungewollt.
    "Er kam zu früh auf die Welt. Heute glaube ich, dass Tante Enid mich während meiner Schwangerschaft zu sehr hat schuften lassen", fuhr Laura nachdenklich fort.
    "Klingt ganz nach der alten Hexe. Vielleicht wollte sie ja, dass du das Baby verlierst", meinte Cassian.
    "Vielleicht. Wie auch immer … Adam war von Anfang an kränklich und weinte viel. Ich hatte immer das Gefühl, ihn beschützen zu müssen, habe ihn nie aus den Augen gelassen, um bei dem leisesten Anzeichen eines Infektes reagieren zu können. Und dann, eines Tages … O Cassian, es war so schrecklich!" flüsterte sie.
    "Erzähl es mir", ermunterte er sie sanft. Er fühlte aus ganzem Herzen mit ihr. Sie war so schlecht behandelt worden. Irgendjemand musste sich endlich um sie kümmern und dafür sorgen, dass sie glücklich wurde.
    "Adam … er hatte seinen ersten Asthmaanfall. Ich dachte, er würde sterben! Er wurde ins Krankenhaus gebracht und in ein Sauerstoffzelt gelegt. Und ich begriff, dass er für mich das Wichtigste auf der Welt war. Von dem Moment an habe ich noch sorgsamer über seine Gesundheit gewacht", sagte Laura so zärtlich, dass Cassian ihren Sohn fast beneidete. "Er darf keinem unnötigen Stress ausgesetzt werden. Wenn er sich aufregt, bekommt er sofort einen Asthmaanfall. Ich habe sogar einen Computerkurs aufgegeben, weil Adam so oft krank war und ich mich um ihn kümmern musste. Deshalb kann ich auch nur eine Teilzeittätigkeit annehmen … aber geht das nicht vielen Müttern so?" Sie sah Cassian an, und aus ihren Augen sprach keinerlei Bedauern oder Vorwurf, sondern nur Liebe.
    Unwillkürlich fragte er sich, wie es wohl sein würde, das Herz einer Frau zu gewinnen, in der eine derart tiefe Leidenschaft schlummerte. Erschreckend, lautete seine Antwort. Eine solche Frau würde die totale Zweisamkeit erwarten … was genau seine Vorstellung von Hölle war.
    "Es macht mir wirklich nichts aus", fuhr sie nun liebevoll fort. "Adam beklagt sich nie, und ich … bin gern mit ihm zusammen", fügte sie ein wenig schroff hinzu, als fiele es ihr schwer, der Liebe zu ihrem Sohn Ausdruck zu verleihen. "So habe ich lange Zeit als Kellnerin in einem Hotel in Grassington gearbeitet. Aber der neue Inhaber hat erwachsene Töchter, die jetzt meinen Job übernommen haben." Sie lächelte betont unbekümmert und zuckte die Schultern. "Es sind sehr hinreißende Blondinen mit üppigen Oberweiten."
    Anscheinend hat sie keine Ahnung, was sie selbst zu bieten hat, dachte Cassian, wobei er den Blick erneut zu ihren hohen, straffen Brüsten gleiten ließ, die sich unter dem dünnen Blusenstoff abzeichneten. Sofort durchzuckte es ihn heiß, und er rief sich ärgerlich zur Ordnung. Er war doch kein Teenager mehr! "Das lockte Kundschaft an, wie du zugeben musst", sagte er schroff.
    "Oh, ich verüble es ihm nicht, dass er die Jobs in seiner Familie verteilt oder an jemand gegeben hat, der wirklich attraktiv ist", meinte Laura großmütig. "Ich mache mir bezüglich meiner Person keinerlei Illusionen."
    Du solltest einmal wirklich in den Spiegel blicken! dachte Cassian gereizt. Aber er wagte nicht, es ihr zu sagen. Sie würde ihm sowieso nicht glauben, und er hatte nicht die Zeit, sie zu überzeugen. Es wäre auch nicht in seinem Interesse.
    "Und jetzt bist du also wieder einmal arbeitslos", stellte er lakonisch fest.
    "Mit einem kränklichen Kind." Laura schlug die atemberaubend schönen Beine übereinander und blickte ernsthaft zu Cassian auf. Er wappnete sich gegen diesen Blick. Sollte sich die Sozialhilfe um sie kümmern.
    "Und?"
    "Versteh doch, ich kann mir nicht einfach irgendwo eine Wohnung nehmen. Ich habe keine Ersparnisse. Aber ich suche wirklich nach einer neuen Arbeit, und wenn ich sie gefunden habe, zahle ich dir Miete. Du willst dieses Haus doch gar nicht. Du hast es aus reiner Herzensgüte gekauft, um Tony aus der Klemme zu helfen …"
    "Pah! Was Tony betrifft, kennt meine Herzensgüte enge Grenzen", wehrte Cassian ab. "Ich bin hier, weil ich hier sein will."
    "Aber …"
    "Kein Aber. Es reicht jetzt, Laura. Ich mache es dir leicht … ein Kompromiss. Pack deine Sachen. Wenn dein Sohn aus der Schule kommt, fahre ich euch beide zu einem Hotel deiner Wahl und bezahle euch das Zimmer dort, bis du einen neuen Job gefunden hast. Fairer

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