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Wendland & Adrian 01 - Schattenwölfe

Wendland & Adrian 01 - Schattenwölfe

Titel: Wendland & Adrian 01 - Schattenwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Görden
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habe.
    Als sie in ihr Büro zurückkam, lächelte Mallmann ihr kuchenmampfend entgegen und zeigte auf ihren Schreibtisch. „Da“, sagte er mit vollem Mund und Kuchenkrümeln auf dem Kinn, „hab dir eins mitgebracht.“
    Susanne verzog das Gesicht. Diesmal war es Kirschkuchen, der genauso matschig und traurig aussah wie der Käsekuchen. „Danke, nett von dir“, sagte sie mit einem gequälten Lächeln.

6. KAPITEL
    A m Donnerstagmorgen ratterten zwei Mountainbikes über einen Waldweg, der zwischen Buchfeld und dem Eifelwildpark hinauf auf den Dachsberg führte. Eigentlich hätten Tobias und Alexa in der Schule sein müssen, aber in letzter Zeit schwänzten sie gerne. Oben auf der runden Kuppe des Dachsberges gab es eine kleine Schutzhütte, von der man einen schönen, weiten Ausblick hatte - hoch über Buchfeld, der Schule und allen nervtötenden Lehrern. In der Hütte waren die beiden um diese Zeit ungestört, konnten reden, selbstgedrehte Zigaretten rauchen, und Tobias konnte Alexas schmalen, warmen Körper erforschen.
    Während sie durch den Wald radelten, sahen sie vor sich, etwas ins Gebüsch hineingezwängt, einen olivgrünen Lieferwagen stehen, den Tobias sofort als die Allradversion des VW-Transporters identifizierte. An dem Lieferwagen lehnte ein zigarettenrauchender Mann in grauer Uniform. Und eine Maschinenpistole.
    Tobias und Alexa fuhren langsamer. Der Mann stellte sich breitbeinig mitten auf den Weg. „He, ihr!“ rief er. „Mal anhalten!“ Das mußten sie sowieso, wenn sie ihn nicht überfahren wollten. Als sie ihre Mountainbikes kurz vor ihm gestoppt hatten, fragte er: „Wo wollt ihr denn hin?“
    „Auf den Dachsberg“, sagte Tobias. „Ist das neuerdings verboten?“ Er warf einen Seitenblick auf die Maschinenpistole, die ihm nicht ganz geheuer war. Was trieb denn die Bundeswehr hier im Wald? Ob die nach den Wölfen suchten? In Buchfeld erzählte man, daß zwei oder drei Wölfe aus dem Park entlaufen waren. Der Mann war ziemlich jung und hatte eine Figur wie Arnold Schwarzenegger. Mit dem wollte sich Tobias lieber nicht anlegen.
    „Sucht ihr nach den Wölfen?“ fragte Alexa prompt und streckte neugierig ihre Stupsnase vor.
    „Das geht euch gar nichts an“, sagte der Mann schroff. „Ich weiß nicht, ob ich ...“Er drehte sich um. „Benno!“ rief er laut. „Komm doch mal!“
    „Verdammte Scheiße! Kannst du mich nicht in Ruhe pissen lassen?“ dröhnte eine tiefe, brummige Stimme aus dem Gebüsch. Dann tauchte hinter dem Wagen ein zweiter Mann auf. Er war noch dabei, sich den Hosenschlitz zuzumachen, und trug ebenfalls eine graue Uniformhose, ein kurzärmeliges graues Hemd und am breiten weißen Gürtel eine große weiße Pistolentasche. Auch an seinen Oberarmen wölbten sich imposante Muskeln, aber er schien einige Jahre älter zu sein als der andere. „Ja, wen haben wir denn da?“ sagte er dröhnend und breit grinsend. „Habt wohl hitzefrei, was?“
    Tobias fand, daß dieser Kerl, trotz seines scheinbar gutmütigen Grinsens, gefährlich wirkte. Ein bißchen wie Tobias‘ Vater, dem, wenn er einen über den Durst getrunken hatte, leicht die Hand ausrutschte.
    Er wandte sich seinem jüngeren Kollegen zu undschnauzte ihn an: „Kannst du mir verraten, warum du sie nicht durchläßt, du Schwachkopf? Glaubst du, ich will Ärger bekommen, weil wir unsere Kompetenzen überschreiten?“
    „Major Bergner hat...“
    „Keine Namen! Jedenfalls hat er nichts davon gesagt, daß wir Zivilisten am Betreten des Waldes hindern sollen. Dazu sind wir überhaupt nicht befugt.“
    Der Jüngere stand immer noch mitten auf dem Weg. Er fuhr sich mit der Hand durch die kurzgeschorenen Haare und sagte unsicher: „Ich dachte nur ... es sind doch noch halbe Kinder und wir wissen nicht, ob die Zielperson...“
    „Überlaß das Denken denen, die etwas davon verstehen!“ schnauzte der Ältere. „Laß sie durch!“
    Der Jüngere zuckte die Achseln und gab den Weg frei. Tobias und Alexa radelten rasch weiter, ehe diese beiden seltsamen Kerle es sich womöglich anders überlegten. Als sie außer Hörweite waren, sagte Alexa: „Das waren aber komische Bullen.“
    „Nö“, sagte Tobias, „das waren keine Bullen.“
    „Wie kommst du darauf?“
    „Wegen dem Y-Kennzeichen. Das haben nur Bundeswehrautos.“ Davon hatte Alexa natürlich keine Ahnung. Sie schwieg einen Moment, dann fragte sie: „Ob denn die Bundeswehr wegen den Wölfen hier ist?“
    „Ach wo, die Wölfe sind bestimmt schon wieder im

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