Weniger arbeiten, mehr leben

klären, wie ernst es Ihnen tatsächlich ist mit dem Wunsch nach einem neuen Gleichgewicht zwischen der Arbeit und einem nach Ihren eigenen Bedürfnissen gestalteten Leben. Ob Sie wirklich reif für einen Spurwechsel sind oder ob Sie – auch das ist möglich – nur durch eine vorübergehende Phase beruflicher Frustration gehen. Anders gesagt: Im Moment rauschen Sie mit Tempo 180 inmitten einer Lawine von weiteren Fahrzeugen auf einer achtspurigen Autobahn dahin; Sie sind Teil einer hektischen, bisweilen auch aggressiven Welt, in der sich Erfolg und Lebensqualität fast ausschließlich über berufliche Leistung definieren. Halten Sie dieses Tempo und den damit verbundenen Stress weiter aus? Gehören Sie vielleicht zu den Typen, die auch auf der Überholspur noch in der Lage sind, per Handy ein Gespräch mit einem wichtigen Geschäftspartner zu führen und sich gleichzeitig in Gedanken ganz entspannt auf das anschließende Zusammentreffen mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin vorzubereiten? Oder ist Ihr Frustrationspotenzial überschritten? Sollten Sie das Tempo verlangsamen und einen oder mehrere Gänge herunterschalten?
    Bedenken Sie dabei auch Folgendes: Genauso wichtig wie der Wille, einen Wechsel einzuleiten, ist das klare Bewusstsein darüber, dass man einen Downshifting-Plan nicht vorschnell romantisieren oder gar ohne reife Planungen umsetzen sollte. Das könnte für kurze Zeit anregend und erholsam sein wie ein überraschender Urlaub, danach würden Sie jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit in die alte Mühle zurückfallen, ohne die wirklichen Ursachen bekämpft und beseitigt zu haben.

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|34| Der erste Test: Wenn der Job zur Lebensfalle wird
    An dieser Stelle deshalb die Frage: Wie schlimm ist es um Ihren Job, um Ihre Arbeitszufriedenheit bestellt? Sind die Akkus so leer, dass Sie es nicht einmal mehr zur nächsten Steckdose schaffen? Das könnte der Fall sein, wenn Sie bereits seit Jahren in einer beruflichen Situation stecken, in der Sie weit mehr geben, als Sie zurückbekommen. Das klassische Symptom ist in solchen Fällen das berühmt-berüchtigte Licht am Ende des Tunnels, von dem wir glauben, es käme näher und näher, doch in Wahrheit handelt es sich um eine Fata Morgana. Damit wären Sie schlimmstenfalls bereits über das viel zitierte Burnout-Syndrom hinaus, weil Sie den Ernst der Lage schon gar nicht mehr wahrnehmen, und es wäre tatsächlich höchste Eisenbahn.
    Die Fragen im folgenden Test ermöglichen es Ihnen festzustellen, ob alles nur halb so schlimm ist oder ob Sie Ihren Downshifting-Plan besser heute als morgen angehen sollten.

    Test: Lesen Sie die nachstehenden Statements aufmerksam durch und entscheiden Sie ehrlich und wahrheitsgetreu, inwieweit sie auf Sie zutreffen. Nutzen Sie dafür ein einfaches Bewertungs-Schema:
Für jede Aussage, die Sie mit »Das trifft voll auf mich zu« beantworten, notieren Sie 2 Punkte.
Wenn Sie der Meinung sind, dass die jeweilige Aussage teilweise zutrifft, geben Sie sich 1 Punkt.
Und für jeden Fall, bei dem Sie sagen, »Das kann ich von mir nicht behaupten«, gibt es 0 Punkte.

Aussage
Ihre Punktzahl
Sie haben das Gefühl, dass die Arbeit Sie emotional auslaugt, dass Sie wesentlich mehr geben, als Sie zurückbekommen.
Sie haben das Gefühl, dass der ideelle wiematerielle Beitrag, den Sie mit Ihrer Arbeit leisten, gering und im Prinzip wertlos ist.
|35| Sie spüren eine gewisse Hartherzigkeit im Umgang mit anderen Menschen – der Job hat Sie emotional härter gemacht, als Sie es eigentlich wollten.
Es ist Ihnen im Grunde gleichgültig, wasmit der Firma, Ihrer Abteilung oder den Mitarbeitern passiert.
Sie haben immer häufiger das Gefühl, von Kunden oder Ihrem Chef vor Aufgaben gestellt zu werden, die Sie nicht bewältigen können oder möchten.
Sie haben das Gefühl, mehr tun zu müssen als Ihre Kollegen oder andere Leute in der Firma, die eine vergleichbare Position bekleiden.
Sie haben den Verdacht, dass man Sie einseitig und ungerechtfertigt für Probleme im Unternehmen verantwortlich macht.
Ihre Kunden oder die Leute, mit denen Sie im Job zu tun haben, sind für Sie keine ebenbürtigen Menschen mehr, für deren Wünsche Sie Verständnis aufbringen, sondern in erster Linie Problemverursacher.
Summe:

    Auflösung: Wenn Ihre Gesamtpunktzahl zwischen 1 und 4 Punkten liegt, könnte es sich bei Ihrem Problem auch um eine Phase von vorübergehendem Jobfrust handeln. Halten Sie sich die kritischen Punkte noch einmal vor Augen: Handelt es