Weniger arbeiten, mehr leben
klares »Nein« zur Folge hat, bedeutet keinen Punkt.
Frage
Ihre Punktzahl
Widerstehen Sie nur schwerlich dem Drang, eine frisch eingetroffene E-Mail zu öffnen, auch wenn Sie gerade mit etwas anderem (egal ob privat oder beruflich) beschäftigt sind?
Haben Sie sich schon mal gefragt, ob etwas mit Ihrem Mail-Programm nicht stimmte, weil über einen längeren Zeitraum keine E-Mails eintrafen?
Werden Sie nervös, wenn Sie Ihr Handy ausgeschaltet oder vergessen haben – auch bei Unternehmungen, die eigentlich nichts mit dem Job zu tun haben?
|198| Gehen Sie unbedacht mit Ihrer Handynummer oder Ihrer E-Mail-Adresse um und erhalten aus diesem Grund hin und wieder Anrufe und/oder E-Mails, die Sie nicht spontan zuordnen können, vielleicht sogar als störend empfinden?
Versuchen Sie, auch in Ihrer Freizeit oder sogar im Urlaub für Firma, Kunden und Kollegen erreichbar zu sein? Haben Sie schon öfter Ihre private Nummer an Kollegen oder Vorgesetzte herausgegeben?
Sind Sie im Büro praktisch immer ansprechbar und erreichbar? Haben Sie Ihr Büro-Telefon auch in Fällen größter Arbeitsbelastung immer angeschaltet (das heißt, die Voicebox ist aus)?
Summe
Auflösung: Wenn Ihr Ergebnis zwischen 0 und 3 Punkten liegt, kann man Sie nur beglückwünschen. Sie scheinen die moderne Kommunikations-Technik im Griff zu haben – und nicht umgekehrt. Die Notwendigkeit, Ihren Umgang mit Handy, E-Mail & Co. zu verbessern, ist folglich gering.
Wenn Sie 4 bis 7 Punkte erreicht haben, könnte man das Ergebnis als »kritisch mit Verbesserungspotenzial« umschreiben. Sie sollten sich in Zukunft bei Ihren Kommunikationsgewohnheiten aufmerksam beobachten und gegebenenfalls gezielt bei den heiklen Punkten ansetzen.
Sollten Sie bei 8 Punkten oder darüber liegen, gilt die höchste Alarmstufe. Unter diesen Voraussetzungen einen Downshifting-Plan erfolgreich durchzuführen, könnte schwierig werden. Der Grund: Sie kontrollieren Ihre Kommunikationsgewohnheiten nicht mehr und sind im schlimmsten Falle ein »Erreichbarkeits-Junkie«. Die Gefahr ist, dass Ihr Handy bimmelt, während Sie gerade im Garten stehen und Ihren ersten Baum pflanzen – und Sie auch noch rangehen. Hier tut Änderung bitter Not.
Der Lösungsansatz für alle vom Fernseher oder der Technik verursachten Zeitprobleme ist einfach. Er lautet: kalter Entzug bei gleichzeitiger Beschäftigung mit anderen Dingen. Je nachdem, wie schlimm die Sache |199| bei Ihnen ist, sollten Sie steigende Zeitperioden wählen. Erst eine oder mehrere Stunden, in denen Sie nicht erreichbar sind, später auch ganze Tage und vielleicht sogar Wochen.
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Eine neue Zeitrechnung
Das Ziel bei alledem ist klar: Mehr Zeit für die wirklich sinnvollen und wichtigen Dinge zu gewinnen. Zu diesem Zweck sollten Sie auf Ihrem Wochenplan notieren, wie und wo Sie sich wertvolle Zeit freigeschaufelt haben. Natürlich wird es auch in Zukunft unangenehme Dinge geben, die Sie – je nach individuellem Downshifting-Grad – schwerlich ablegen können. Folgende Ratschläge sollten Sie dabei beherzigen, wenn Sie ans Streichen und Reduzieren der (echten oder vermeintlichen) Zeitkiller gehen.
Denken Sie in »Komplett-Lösungen«: Es macht keinen Sinn, beispielsweise die Mitgliedschaft in einem Fitness- oder Segel-Club zu kündigen, weil sie Geld spart, wenn Sie dort auch regelmäßig Ihre besten Freunde treffen – möglicherweise die einzigen Menschen, die Ihnen neben der Arbeit etwas bedeuten.
Kalkulieren Sie eine Übergangsperiode ein: Streifen Sie nicht alles auf einmal ab, sondern gehen Sie in einzelnen Schritten vor.
Nutzen Sie jede Gelegenheit, um mit anderen Downshiftern zu sprechen: Von welchem Ballast im privaten Bereich haben sich andere Menschen befreit und wie geht es ihnen dabei?
Am Ende dieses Kapitels sollte ein begründetes und vor allem spürbares »Weniger« an Beschäftigungen stehen, die Sie nicht ausfüllen und die das Gegenteil von kontrolliertem Verhalten bedeuten. An derselben Stelle steht ein »Mehr« an der wichtigsten Ressource, die wir besitzen, nämlich Zeit.
Wie Sie in Zukunft mit dieser Zeit umgehen, welche sinnvollen und sinnstiftenden Aktivitäten sie aufbauen, ergründen Sie im nächsten Kapitel. Das Beste zum Schluss!
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|200| Die wunderbare Vielfalt
Sie haben die nächste Ausfahrt genommen und stehen an einer Wegkreuzung, vielleicht zum ersten Mal seit langer Zeit. Aus der Ferne hören Sie noch das Rauschen der Autobahn und aus Ihrer
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