Weniger arbeiten, mehr leben
entdeckt.
Jede Aktivität, hinter der Sie 3 oder 4 Punkte notiert haben, gehört zumindest auf den Prüfstand. Sie müssen einen solchen Posten nicht notwendigerweise auf der Stelle eliminieren, sollten solche Dinge aber für spätere Aufräumaktionen im Hinterkopf behalten.
Für Dinge, hinter denen nur 1 Punkt steht, kann gelten, dass Sie sie auch in Zukunft beibehalten (müssen) – je nach Ihren persönlichem Wünschen und der Intensität Ihres Downshifting-Plans. Machen wir uns nichts vor: Sie werden nicht alles aussortieren können, was sich als hinderlich auf Ihrer Suche nach mehr Lebensqualität und Lebenslust erwiesen hat. Manche Dinge, egal, ob in beruflicher oder privater Hinsicht, sind unvermeidlich.
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Zeitkiller kontrollieren
Ähnlich wie schon bei der Analyse Ihrer Finanzen in Kapitel 4 geht es hier nicht darum, sich auf einen Schlag von allem zu trennen, was auf den ersten Blick sinnlos und überflüssig erscheint. Vielmehr geht es zunächst um die Kontrolle dieser Dinge und darum, sich selbst die Augen zu öffnen – zum Beispiel herauszufinden, wo sie denn hinfließt, die wertvolle Zeit, von der wir immer und grundsätzlich zu wenig haben. Je nach Ausprägung Ihres Downshifting-Vorhabens können Sie mit dem Streichen folglich schrittweise beginnen und die Geschwindigkeit beliebig erhöhen, |194| wenn Sie erst einmal erkannt haben, dass die Konsequenzen positiv ausfallen – mithin einen Zeitgewinn bedeuten. Nehmen Sie sich für den Anfang also einen, zwei oder auch fünf Posten vor. Der entscheidende Punkt ist allerdings, die Veränderungen tatsächlich einzuleiten und es nicht beim Analysieren und Niederschreiben zu belassen.
Ein weiterer wichtiger Ratschlag: Vergleichen Sie jede der einwandfrei identifizierten Lästigkeiten mit Ihrem Finanz- und Haushaltsplan beziehungsweise der Streichliste darin. Taucht der Posten dort auf? Falls ja, mit welchem Budget? Eventuell haben Sie nicht nur einen Zeit-, sondern auch einen neuen Kostenkiller entdeckt, den Sie bisher übersehen hatten und der Ihnen zusätzlichen finanziellen Spielraum verschafft.
Bei der Werbemanagerin Karen G. waren es die zahllosen Branchenpartys und
Marketing-Meetings, die sie letztlich bedeutend mehr Zeit und Energie kosteten,
als dass sie Lebensfreude gebracht hätten. Es gab Wochen, da war sie rund um die
Uhr im Einsatz: Mittags Treffen mit wichtigen Kunden, am frühen Abend auf
einen schnellen Snack mit den Kollegen zum Japaner und anschließend auf eine
jener Partys, wo »man hin muss, um Kontakte zu pflegen«. Bittere Konsequenz:
Der Job griff wie eine Krake auch noch nach dem letzten bisschen Freizeit.
Ihr Downshifting-Tipp:
Werden Sie sich vor allem darüber klar, welche
Freizeit-Aktivitäten in Wahrheit beruflich motiviert sind.
Das Ergebnis Ihrer Streichliste kann lang sein oder auch kurz, es kann absolut außergewöhnliche Beschäftigungen und Zeitkiller enthalten, auf deren Spur nur Sie alleine kommen, aber auch absolut gewöhnliche, die praktisch jeden von uns betreffen. Um das zu verdeutlichen, seien nachfolgend zwei der alltäglichsten, gleichzeitig aber auch schädlichsten Angewohnheiten geschildert, die uns den Weg ins Downshifting gewöhnlich versperren.
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|195| Glotze und Hightech: Wie man garantiert Zeit vergeudet
Der erste Punkt betrifft den Fernsehkonsum. Damit verhält es sich ähnlich wie mit Alkohol: Die Glotze wird gebraucht, um sich von einen wenig erfreulichen Alltag abzulenken. Wenn Sie spaßeshalber einmal Ihren durchschnittlichen, wöchentlich Fernsehkonsum zusammenzählen, sollten Sie sich kritisch fragen, mit wie viel sinnvolleren Beschäftigungen Sie diese Zeit hätten ausfüllen können.
Wie wäre es zum Beispiel, wenn Sie einen radikalen Schritt wagen und für eine Weile Ihren Fernseher aus dem Wohnzimmer verbannen oder zumindest den TV-Konsum deutlich einschränken. Falls Sie nicht sicher sind, wie konsequent Sie ein solches Vorhaben auch umsetzen werden, notieren Sie einmal neben einer Aufstellung Ihres Fernsehkonsums, ob Sie wirklich aus Interesse fernsehen, beispielsweise um Ihr Informationsbedürfnis zu stillen, oder ob die Glotze als Ersatz für ein Glas Wein oder eine Schlaftablette herhalten muss. Wenn Sie wirklich Zeit und Muße gefunden haben und Ihr Downshifting-Plan halbwegs etabliert ist, werden Sie verblüfft sein, welche positiven Energien freigesetzt werden, wenn Sie erst einmal eine Weile aufs Fernsehen verzichtet haben und
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