Weniger arbeiten, mehr leben
voranbringen. Eine solche Checkliste in Kombination mit einem Zeitplan kann so aussehen:
Ziel: Teilnahme am New-York-Marathon!
Worum geht’s?
Voraussichtliche Dauer und Ideen zur Lösung
Startgenehmigung/Teilnahmebedingungen
Drei bis vier Wochen? Bei den Recherchen kann evtl. Kollege Breitenbacher behilflich sein
Flug/Übernachtung
Wenige Tage – schnell zu buchen über Reisebüro
|209| »Probe-Teilnahme« an einem weniger wichtigen Lauf
Möglichkeiten recherchieren
Training
Etwa vier bis sechs Monate
Der New-Economy-Manager Jörg D. besann sich auf seine Studienzeit und die dort entwickelten Vorlieben. Um genug Geld zu verdienen, verdingte er sich als freier
Berater für eine Reihe von Unternehmen. Nebenbei begann er mit seiner Promotion
– eine Absicht, die er Jahre zuvor zugunsten der Karriere aufgegeben hatte. An seinenForschungen
schätzt er heute vor allem, dass diese in einem so wohltuenden
Gegensatz zur Hektik und Schnelllebigkeit des Berufsalltags stehen. Ein angenehmerNebeneffekt
lag zudem in einem erblühten Kontakt zum Universitätsleben und
den vielen neuen und anregenden Kontakten, die sich daraus ergaben.
Sein Downshifting-Tipp:
In der Vergangenheit stöbern – viele unserer Lebensträumeund
-wünsche wurzeln in dem, was wir früher getan und geliebt haben.
Wie viele Punkte auf Ihrer neuen Karte sollten Sie nun als Erstes ansteuern? Alles auf einmal dürfte kaum möglich sein. Die Auswahl und Anzahl der neuen Ziele hängt daher zunächst von Ihren persönlichen Prioritäten innerhalb Ihres neu gesetzten Zeitrasters ab. Wenn Sie Ihre durchschnittliche Wochenarbeitszeit nur geringfügig reduziert haben und sich auch ansonsten in eher geringerem Umfang von Ballast und überflüssigen Freizeitbeschäftigungen befreit haben, sollten Sie sich für den Anfang höchstwahrscheinlich nicht mehr als zwei oder drei neue Orte auf Ihrer neuen Straßenkarte vornehmen. Wenn Sie allerdings jetzt schon absehen können, dass Sie zeitlich in Zukunft aus dem Vollen schöpfen werden, darf die Liste durchaus länger ausfallen und Orte enthalten, die Sie erst nach einem guten Stück Weges erreichen.
|210| Ein wichtiges Instrument, das Ihnen bei Ihrer Zeitplanung und Zeiteinteilung helfen wird, lernen Sie im nächsten Abschnitt kennen.
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Mit Plan zur Vielseitigkeit: Der Portfolio-Ansatz
Der Portfolio-Ansatz sieht vor, dass Arbeit und Karriere nicht mehr den Mittelpunkt Ihres Lebens darstellen, um den sich alles andere herum gruppiert, sondern nur noch Teil eines ausgewogenen Portfolios sind, das Sie je nach persönlichen Neigungen mit weiteren Aktivitäten und Zielen auffüllen. Im Gegensatz zur Vergangenheit ist Ihr Job, also das, womit Sie in Zukunft Geld verdienen werden, darin nur noch ein kleiner und wesentlich feiner definierter Teil.
Der Kerngedanke des Portfolio-Ansatzes, der auf Überlegungen des Trendforschers Charles Handy zurückgeht, ist der gleiche wie der bekannte Grundsatz aus der Investment-Welt: Ein breit diversifiziertes Aktien-Portfolio senkt das Risiko, einen Total-Crash zu erleiden. Für die Aktienanlage heißt das, niemals alles auf eine Karte zu setzen, stattdessen das Risiko zu streuen und in verschiedene Werte aus verschiedenen Branchen zu investieren. Im Falle Ihres Downshifting-Plans sieht es ähnlich aus. Um das Crash-Risiko zu minimieren – das heißt, das Risiko, Einseitigkeit statt Vielfalt zu etablieren, in beruflicher Hinsicht vielleicht sogar einen Burnout zu erleiden –, sollten Sie nicht zu viel Energie in eine einzelne Aktivität investieren, sondern stattdessen Ihr Kapital (Ihre Zeit und Energie) breit streuen.
Wenn Sie sich Ihre Pläne und Ziele als neue Straßenkarte vorstellen, dann ist ein sorgsam ausgearbeitetes Portfolio so etwas wie ein guter Hotel- oder Reiseführer. Er hilft Ihnen bei den Details, etwa wenn es um Planungen bei der Unterbringung oder ein gutes Essen geht, und nur wenn er auch unterschiedliche Hotels, Restaurants und Sehenswürdigkeiten enthält, werden Sie gut mit ihm unterwegs sein.
In der Praxis funktioniert der Portfolio-Ansatz folgendermaßen: Stellen Sie sich die Woche in Einheiten vor. Bisher haben Sie im Durchschnitt 50 oder vielleicht sogar 60 Stunden gearbeitet. Diese 60 Stunden – oder |211| sagen wir besser »Einheiten« – sollten Sie nun neu einteilen und vergeben. Natürlich stellt die Arbeit, der Sie nachgehen, um Geld zu verdienen, noch immer einen wichtigen Teil dar. Es ist gewissermaßen der Anker in
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