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Wenigstens für eine Nacht

Wenigstens für eine Nacht

Titel: Wenigstens für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Griehte
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so beschließe ich nie wieder Alkohol zu trinken, falls der Champagner nicht doch vergiftet war.
    Über meine eigene Blödheit den Kopf schüttelnd, entledige ich mich schließlich, bis auf die Boxershorts, meiner Klamotten und schlüpfe flink in das weiße T-Shirt von Sebastian hinein. Kaum das ich es übergezogen habe, klopft es deutlich an der Badtür, was mich erschrocken zusammenzucken lässt.
    „Julian? Eine unbenutzte Zahnbürste liegt im Spiegelschrank“, dringt Sebastians Stimme gedämpft durch das Holz und ich rufe ein deutliches „danke“ zurück, bevor ich nach der Bürste suche, um mir die Zähne zu putzen. Hastig reinige ich mein Gesicht noch mit etwas warmem Wasser und drehe mich dreimal um meine eigene Achse, weil im gesamten Badezimmer nur weiße Handtücher verteilt sind.

„Das kann doch jetzt nicht wahr sein“, fluche ich ein weiteres Mal vor mich hin. Bis ich mir stöhnend mein schwarzes T-Shirt schnappe und damit mein Gesicht trockne. Spuren von meinem Kajal werde ich ganz sicher nicht auf den Handtüchern von Sebastians Eltern hinterlassen, soweit kommt’s noch. Am Ende stellen sie mir die in Rechnung. Diesen Leuten traue ich mittlerweile fast alles zu.
    Tief einatmend werfe ich einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel und lese anschließend  meine Kleidung zusammen. Sofort, als ich das Badezimmer verlasse, sticht mir gegenüber das große Doppelbett ins Auge, auf dem Sebastian an der Rückwand lehnt und ungeduldig die Tasten einer Fernbedienung misshandelt. Als er mich jedoch erblickt, wirft er sie achtlos neben sich auf die Matratze und steht umgehend vom Bett auf.
    „Ich geh noch kurz Zähne putzen. Such dir aus auf welcher Seite du schlafen möchtest“, lächelt er mich im Vorbeigehen wieder atemberaubend an und verschwindet schließlich hinter mir im Badezimmer.
    Erneut zucke ich kurz zusammen, als die Tür ins Schloss fällt und bewege mich mit flinken Schritten auf die Couch zu, die rechts neben mir unter dem riesigen Panoramafenster steht. Ordentlich lege ich meine Sachen darauf ab und schlüpfe schließlich auf der rechten Seite des Bettes, wo eben noch Sebastian gesessen hat, unter die Decke und nehme sofort seinen appetitlichen Duft wahr. Was mich abermals dazu verleitet mich wie ein verliebtes Schulmädchen aufzuführen,
     
    indem ich meine Nase in dem Kissen vergrabe. Blitzschnell hebe ich meinen Kopf ruckartig wieder an, wobei es in meinem Nacken gefährlich knackt. Mir wird schlagartig klar, dass ich heute Nacht… in diesem Bett… direkt neben Sebastian... niemals Schlaf finden werde. Ich hätte mich auf diese ganze Aktion doch nicht einlassen dürfen.
    „Hirnloser Idiot“, brumme ich ungehalten vor mich hin.
    „Ich hoffe, du meinst nicht mich damit“, erklingt Sebastians Stimme überraschend deutlich neben mir und ich frage mich ernsthaft, wie viel ich von dem Champagner eigentlich getrunken habe, dass er sogar unbemerkt auf einmal hier neben mir liegt.
    Ohne ihm zu antworten presse ich mein Gesicht stöhnend wieder in das Kissen und hoffe endlich aus diesem schrecklichen, bösen Traum aufzuwachen.
    „Also, ich hatte schon einige Leute in meinem Bett, aber so komisch wie du hat noch keiner versucht zu schlafen“, amüsiert Sebastian sich scheinbar köstlich über mich und erntet von mir nur ein unverständliches „Fresse“.
    „Zicke“, kommt es prompt zurück und lässt mich empört hochfahren.

„Das nimmst du zurück“, zische ich ihn zwischen zusammengepressten Zähnen an, woraufhin er sich sein Kissen bequem zurechtschüttelt und sich hinlegt.
    „Nö“, grinst er selbstgefällig und verschlägt mir doch echt die Sprache.
    „Du… du…“, suche ich noch nach dem passenden Begriff, als er sich auf seinen Ellenbögen abstützt und frech „Ich?... Ich?“, flötet, was mich perplex schnaufen lässt. Mürrisch drehe ich mich eingeschnappt von ihm weg und werfe mich förmlich wieder in das Kissen.
     
    „Ich hätte doch das Geld nehmen sollen“, schmolle ich vor mich hin und hätte es lieber runterschlucken sollen.
    „Na warte“, kommt hinter meinem Rücken wieder Bewegung in Sebastian. Noch bevor ich registriere was hier läuft, hat er mich unter sich begraben und kitzelt mich rücksichtslos durch.
    Ohne Erbarmen necken seine Finger flink meine Seiten, was mich abwechselnd aufquieken, jammern und betteln lässt, was meinen Peiniger jedoch nicht im Geringsten beeindruckt. Ich winde mich unter ihm, wie eine Schlange und versuche

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