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Wenn auch nur fuer einen Tag

Wenn auch nur fuer einen Tag

Titel: Wenn auch nur fuer einen Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Moser
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ich …«
    »Methamphetamin. Wir werden Meth herstellen«, erklärte Alberti ohne Umschweife. » Ihr … werdet Meth herstellen. Ich habe mich schlaugemacht, es ist nicht schwer, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Paolo hat sich schon an der Herstellung der Droge versucht. Wir alle haben sein Ergebnis getestet und waren mehr als überzeugt davon. Ebenso wie diejenigen, die es uns abgekauft haben. Sie hätten gerne mehr davon. Viel mehr.«
    »Wie? Das geile Zeug, das wir letzte Woche hatten, das stammt von dir?«, fragte ich ungläubig an Paolo gewandt.
    Paolo zog bejahend die Augenbrauen hoch.
    »Ja, aber um es in größeren Mengen herzustellen, brauchen wir Platz«, fuhr Alberti fort. »Eine Art Labor. Und jetzt kommst du ins Spiel, Matteo: Wie ich hörte, gibt es einen Rechtsstreit, was die neue Wellness-Hotelanlage deines Vaters in Tivoli betrifft?«
    Ich schluckte, sah ihn eine Weile schweigend und mit einem leicht unguten Bauchgefühl an. Doch dann nickte ich.
    »Gut, es heißt, es herrscht dort vorerst Baustopp. Wie lange genau, müsstest du noch herausfinden. Ich schätze aber, wir haben Zeit genug, um uns wenigstens für ein paar Tage dort auszubreiten, damit wir die erste Charge fertig kriegen. Du wirst uns neben den Schlüsseln auch Kopien der exakten Baupläne besorgen müssen, mit allen Lüftungsschächten, Fenstern und so weiter. Dann kannst du den Aufbau der Anlage schon im Vorfeld planen, an der passenden Stelle einzeichnen und wir verlieren keine unnötige Zeit.«
    Allmählich begriff ich, worauf Alberti hinauswollte. Mein Puls beschleunigte sich, keine Ahnung, ob vor Angst, Aufregung oder explosionsartiger Neugierde.
    Meine Gedanken überschlugen sich. Endlich könnte etwas passieren, sich bewegen, die Langeweile, die mich seit Jahren einschläferte, könnte durchbrochen werden. Trotzdem zögerte ich. Das hier war ganz klar illegal, kein harmloses Verticken von kleinen Mengen wie bisher, keine Grauzone, aus der man sich schnell wieder herauswinden und bei der man das Ganze als Missverständnis abwiegeln konnte.
    »Also, Fernando, ich weiß nicht, Mann, ich …«
    »Was denn, Lukas?« Alberti erhob sich und baute sich vor mir auf. »Was meinst du mit: Ich weiß nicht, Mann ? Hört sich beinahe so an, als würdest du mir nicht vertrauen. Obwohl wir uns mittlerweile so gut kennen.« Er schüttelte enttäuscht den Kopf. »Ich habe dich als festes Mitglied in die Rosa Nera aufgenommen und dir erklärt, worum es bei uns geht. Um Zusammenhalt. Um Loyalität. Um gemeinsame Zukunftsperspektiven.«
    Alberti beugte sich zu mir und sein Gesicht kam meinem unangenehm nahe. Ich spürte seinen warmen Atem, der nach Zigaretten und Cognac roch.
    »Bis heute habe ich dich nie um einen Gefallen gebeten, habe dir nur stundenlang zugehört und dich aufgebaut, wenn es um deinen Vater und seine krummen Dinger ging, um all seine miesen Betrügereien auf geschäftlicher wie auch auf zwischenmenschlicher Ebene. Ich kenne dein Leben in- und auswendig und war immer für dich da, Matteo. Wie ein großer Bruder.«
    Ich blickte in Albertis dunkle Augen, in denen sich mein Gesicht spiegelte, und begriff, dass dies hier keine Bitte war, die er an mich richtete, sondern ein Befehl. Sein Plan stand längst fest und ich war nur deshalb hier, um über meine Aufgaben informiert zu werden, nicht um meine Bedenken zu äußern oder gar abzuspringen.
    Es ging nicht um das Ob, sondern lediglich um das Wie und Wann.

Lukas
    Beck schaut mich lange an. Ich weiß nicht, ob ich es mir nur einbilde oder ob in seinem Gesichtsausdruck tatsächlich so etwas wie Erschütterung liegt. Aber die Tatsache, dass er mir mehrere Minuten lang ohne Unterbrechung zugehört hat, zeigt mir, dass ich ihn mit meinem Bericht gefesselt habe. Genauso, wie Alberti mich früher jedes Mal mit seinen Reden in seinen Bann zog. Er schaffte es, mich innerhalb weniger Sekunden zu packen.
    »Also hast du es getan«, murmelt Beck, nachdem ich nicht mehr weitererzähle.
    Ich nicke, obwohl ich weiß, dass er die Antwort längst aus den Berichten kennt, die ich auch den Ermittlern zu Hause in Rom geliefert habe.
    »Du hast dich um die Locations gekümmert und die Pläne für die Labore entworfen, damit dein Kumpel aus der Pharmabranche dort in aller Ruhe diese bescheuerte Droge herstellen konnte. Hattest du denn keine Gewissensbisse? Oder Schiss, dass noch eine andere Organisation hinter der Sache stecken könnte?«
    »Keine Ahnung, ich schätze, ich sah damals einfach keine

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