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Wenn aus Verlangen Schicksal wird

Wenn aus Verlangen Schicksal wird

Titel: Wenn aus Verlangen Schicksal wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Gates
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über seine Gefühle zu erfahren.
    Noch nie in ihrem Leben hatte sie so viel Mut gebraucht wie in diesem Moment. „Du musst mich nicht nehmen, nur weil du Alex willst. Du kannst auch sein Vater sein, ohne mich zu heiraten.“
    Seine Miene verfinsterte sich. „Aber es ging bei unserem Experiment immer um beides.“
    Tief in ihr entzündete sich ein Hoffnungsfunken. Doch sie war sich noch lange nicht sicher. „Trotzdem habe ich nicht den Eindruck, dass es das ist, was du willst.“
    „Wovon redest du da? Ich habe dich gleich am Anfang gefragt, ob du mich heiraten willst.“
    Sie nickte, hatte immer noch Angst vor der Wahrheit. „Ja, aber nur Alex zuliebe. Das ist keine gute Basis für eine Ehe. Als ich damals abgelehnt habe …“
    „Du meinst, als du dich totgelacht hast über mich?“, unterbrach er sie mit flammendem Blick.
    Das hatte ihn so sehr getroffen? Freude stieg in ihr auf, und doch konnte sie es nicht lassen, noch ein bisschen zu sticheln. „Woraufhin du mir lang und breit erzählt hast, dass du dich als Ehemann nicht eignest, und froh warst, das Thema fallen zu lassen.“
    Kopfschüttelnd gab er ihr zu verstehen, dass er das ganz anders sah als sie. „Was glaubst du eigentlich, worum es mir in den letzten vier Wochen ging? Hast du mir nicht zugehört, als ich gesagt habe, dass ich herausfinden will, welche Rolle ich im Leben von euch beiden spielen kann?“
    Ihr Körper pulsierte förmlich vor Glück. „Doch. Du wolltest einen Weg finden, mit uns auszukommen.“
    Er stieß ein fassungsloses Lachen hervor. „ Auskommen? Und ich Idiot dachte wirklich, dass wir uns fantastisch verstehen.“
    „Aber auch das hilft mir nicht weiter, Aris. Ja, in den letzten vier Wochen hast du dich überraschend als guter Freund entpuppt. Aber du hast keinen Versuch gemacht, herauszufinden, ob du mir ein guter Ehemann wärst.“
    Sein wütender Blick schien eine schiere Ewigkeit lang auf ihr zu ruhen.
    Und als sie gerade dachte, dass er sie in seine Arme ziehen und sie so leidenschaftlich küssen würde, dass all ihre Fragen beantwortet wären, machte er einfach auf dem Ansatz kehrt.
    Ungläubig beobachtete sie, wie er sich entfernte.
    Er verschwand einfach? Aber … das konnte er doch nicht machen!
    Als die Haustür hinter ihm ins Schloss fiel, zuckte Selene zusammen. Danach wartete sie noch eine ganze Weile auf seine Rückkehr. Doch er kam nicht wieder.
    Konnte es sein, dass ihre dunkelsten Ängste keine Paranoia gewesen waren, sondern einfach der Wahrheit entsprachen?
    Eine gefühlte Ewigkeit lang stand sie einfach da, zitternd und wie betäubt.
    Dann schleppte sie sich mit letzter Kraft in Alex’ Zimmer.
    Sie durfte nicht zulassen, dass der Schmerz sie übermannte. Ihm zuliebe. Er liebte seinen Vater, und deswegen musste sie sich zusammenreißen und mit Aris zurechtkommen. Auch ohne sie zu lieben, hatte er ein Recht darauf, am Leben seines Sohnes teilzuhaben.
    Alex wurde gerade wach. Vorsichtig nahm sie ihn hoch und drückte sein kleines Köpfchen gegen ihr Gesicht. Ihre Tränen verfingen sich in seinem weichen Haar.
    Sie hätte glücklich für ihn sein sollen, dankbar, dass ihr Sohn nun auch einen Vater hatte. Auf keinen Fall durfte er zu spüren bekommen, dass seine Mutter litt, nur weil sie so dumm gewesen war, sich in einen Mann zu verlieben, der sie nicht haben wollte. Sie wusste, dass sie ohne Aris nie wieder glücklich werden würde. Aber vielleicht würde sie ja irgendwann wieder ein bisschen Seelenfrieden finden.
    Ein paar Stunden später hatte sie bereits alle Koffer gepackt und saß mit Alex und Eleni in der Küche. Sie wartete nur noch darauf, Aris ihre Entscheidung mitzuteilen. Dann würde sie abreisen.
    Als es an die Haustür klopfte, erhob sie sich erschöpft und öffnete. Es war Taki, Aris’ Fahrer.
    „ Kyrios Sarantos möchte, dass Sie mich sofort begleiten, Kyria Louvardis.“
    Sie erschrak. Besorgt fragte sie: „Ist alles in Ordnung mit ihm? Geht es ihm gut?“
    Der Mann musterte sie, als wäre sie nicht ganz bei Trost. „Natürlich! Er wartet auf Sie!“
    Irritiert drehte sie sich zu Eleni um. Das Kindermädchen strahlte sie fröhlich an und sagte, dass sie sich alle Zeit der Welt nehmen solle.
    Da Selene klar war, dass sie nur herausfinden würde, was das alles sollte, wenn sie mit Aris sprach, war sie bereit, mitzukommen, obwohl sie nicht wusste, wohin die Reise sie führen würde. In den nächsten zwanzig Minuten zogen sonnenbeschienene Berge am Fenster vorbei. Als sie die Insel

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