Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn aus Verlangen Schicksal wird

Wenn aus Verlangen Schicksal wird

Titel: Wenn aus Verlangen Schicksal wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Gates
Vom Netzwerk:
wirklich hier!“, jubelte die Frau auf Griechisch und klatschte in die Hände. Dann musterte sie Alex und Selene mit unverhohlener Neugier.
    „Bestimmt dachtest du, ich würde mal wieder in letzter Sekunde absagen.“ Auch Aris sprach jetzt Griechisch. Selene beobachtete ihn verblüfft, weil sie immer wieder vergaß, dass er anders als sie gebürtiger Grieche war. Er hatte nie die amerikanische Staatsbürgerschaft beantragt. Aber sein makelloses Englisch, nur eine von vielen Sprachen, die er fließend beherrschte, ließ einen vergessen, woher er stammte. Nur wenn er sehr müde war, schlich sich ein Hauch von griechischem Akzent in seine Stimme, den Selene unerträglich sexy fand.
    Aris führte sie zu dem Ehepaar und küsste erst die Frau, dann den Mann auf die Wange. Dann wandte er sich wieder Selene zu. „ Kala mou, das hier sind Thia Olympia und Thios Christos.“ An seine Tante und seinen Onkel gewandt, fügte er hinzu: „Darf ich vorstellen? Selene Louvardis und unser Sohn Alexandros. Ich hoffe, dass ihr ihnen einen unvergesslichen Urlaub bereitet.“
    Ein schmerzhaftes Stechen fuhr Selene ins Herz. Sein Onkel. Seine Tante. Sein Sohn.
    Nur sie war einfach nur sie selbst.
    Als was er sie wohl in Gedanken bezeichnete? Exgeliebte? Die Mutter seines Sohnes? Seine Testperson?
    Beim Klang seines Namens lachte Alex auf und zerrte eifrig am Hemd seines Vaters, um auf sich aufmerksam zu machen. Aris begriff sofort, nahm ihn von Selenes Arm und gab ihm einen zärtlichen Kuss. Dann flüsterte er ihm etwas ins Ohr und beugte sich vor, damit Olympia ihren Großneffen begutachten konnte.
    Zitternd hob die alte Dame die Hände zum Mund, dann streckte sie die Arme nach Alex aus. Der Kleine ließ sich inzwischen von jedem halten, solange sein Vater bei ihm war.
    Als er es sich auf dem Arm seiner Großtante gemütlich gemacht hatte, traten ihr die Tränen in die Augen. „Oh Gott, Aristedes, endlich. Du hast ein Kind.“
    Alex sah seinen Vater an, der ihm sanft über die Wange strich.
    Selene stockte der Atem angesichts der Intensität und Reinheit der Gefühle, die sich in Aris’ Blick und in jeder seiner Gesten spiegelten.
    Und dann sagte Aris auch noch leise: „Ja, endlich.“
    In den nächsten Tagen lebten sie sich ein.
    Aris hatte die schönste der acht Suiten in seinem Haus für Selene und Alex ausgesucht. Sie war fast so groß wie Selenes ganzes Apartment in New York. Er selbst bewohnte die gegenüberliegende Suite.
    Da er darauf bestand, jede wache Stunde mit Alex zu verbringen, kam Eleni nur ins Haupthaus herüber, wenn Alex sein Mittagsschläfchen machte. Für Selene waren das die einzigen Stunden am Tag, in denen sie Aris für sich hatte.
    Heute hatten sie sich für ein Weilchen an einen abgelegenen Teil des Privatstrands zurückgezogen. Hand in Hand spazierten sie friedlich schweigend über den feinen Sand und genossen die schöne Umgebung und das leise Plätschern der kristallklaren Wellen.
    Selene warf Aris immer wieder hungrige Blicke zu. Und jedes Mal, wenn sie ihn ansah, stellte sie fest, dass er sie beobachtet hatte und sie so intensiv musterte, dass ihr angenehme Schauder den Rücken hinabliefen. Manchmal schenkte sie ihm ein scheues Lächeln, manchmal lachte sie laut auf. Dann wieder entzog sie Aris ihre Hand, um in die Wellen zu laufen.
    Sie war so entspannt wie seit Jahren nicht mehr. Dieser Ort war schöner, als sie sich das Paradies ausgemalt hätte.
    Nachdem sie in den Wellen herumgealbert hatte, wie sie es das letzte Mal als Kind getan hatte, ließ sie sich in den warmen Sand fallen, blickte in den leuchtend blauen Himmel und seufzte. „Und ich dachte, du hättest kein Zuhause.“
    Aris legte sich neben sie, stützte den Kopf auf die Hand und sah sie lange an. „Habe ich ja auch nicht.“
    Selene fuhr hoch. Verwirrt sah sie sich um, dann warf sie Aris einen fragenden Blick zu. „Und was ist mit all dem hier?“
    Beiläufig zuckte er mit den Schultern. Sein Blick ruhte auf dem endlosen Ozean. „Das ist kein wirkliches Zuhause. Jedenfalls hatte ich nie vor, hier zu leben.“
    „Aber warum hast du es dann gekauft?“
    Nun suchte er ihren Blick. Seine Augen schimmerten silbern im Sonnenlicht. „Ich habe es sogar selbst entworfen.“
    „Aber warum hast du dir so unglaublich viel Mühe gemacht, wenn du doch fast nie hier bist?“
    Wieder zuckte er mit den Achseln. „Eigentlich war es für meine Geschwister gedacht, falls sie irgendwann mal nach Griechenland zurückkehren wollen. Aber bisher waren

Weitere Kostenlose Bücher