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Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Titel: Wenn das Dunkle erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhyannon Byrd
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wissen, was für ein Weg das ist?“ Er wartete gar nicht auf eine Antwort. „Wenn wir einen vollständig erwachten Merrick fressen, verschafft uns das so viel Macht, um ganz allein einen von uns aus dem Meridian zu befreien.“
    „Dem Meridian?“
    „Unsere Bezeichnung für das, was du Gefängnis nennst“, antwortete Royce leise.
    „Soll das heißen, dass ihr meinen Bruder immer noch jagt?“ Sie konnte hoffen, dass Ian alles tat, was in seiner Macht stand, um sich zu schützen.
    „Aber sicher, auch wenn man hört, dass er sich jetzt ziemlich gut versteckt, bei diesen Kumpels von ihm, den Watchmen. Aber je mehr Merricks wir töten, desto mehr Casus können wir rüberbringen. Und da dieser Arsch Malcolm umgebracht hat, ist er sowieso Freiwild.“
    „Wenn die Legende tatsächlich wahr ist und jeder Casus, der aus … aus diesem Meridian entkommt, das Erwachen eines Merricks hervorruft – wer von euch beiden hat mein Erwachen provoziert?“ Ihr war schmerzhaft bewusst, dass sie nichts von dem, was sie jetzt in Erfahrung brachte, an Quinn und die anderen weitergeben konnte. Vermutlich waren die beiden Casus aus genau diesem Grund so redselig.
    „Ich habe das Privileg, mich von dir ernähren zu dürfen“, teilte Royce ihr sanft mit. „Nachdem wir bekommen haben, weswegen wir hergekommen sind, wird Gregory sich auf die Suche nach seinem eigenen Merrick machen.“
    Gregory schien irgendwie verärgert über diese Worte zu sein, bemerkte Saige, denn seine Finger gruben sich noch tiefer in ihren Oberarm und würden ganz sicher blaue Flecke hinterlassen. Sie versuchte den Schmerz auszublenden. „Darf ich fragen, wohin wir eigentlich wollen?“
    „Das liegt ganz bei dir.“ Royce warf einen Blick über die Schulter, um sicherzugehen, dass sie nicht verfolgt wurden. „Wir wissen, dass du bereits einen zweiten Dark Marker gefunden hast, Saige.“
    „W…was für einen Marker?“ Ein Schockwelle erfasste sie. Wussten sie etwa auch über Jamison Bescheid? Wussten sie, was sie mit dem Kreuz gemacht hatte?
    Gregory schnüffelte. „Ich kann deine Angst riechen. Du legst uns nicht rein, du Schlampe. Wir haben gesehen, wie du ihn gestern im Dschungel ausgegraben hast.“
    „Wie lange beobachtet ihr mich schon?“ Sie fuhr zusammen, weil beide Casus ihren eisernen Griff noch verstärkten.
    „Lange genug, um zu wissen, dass du einem enorm auf die Nerven gehen kannst.“
    Wenn sie nicht solche Angst gehabt hätte, wäre Saige über diese Bemerkung von Royce beinahe in Lachen ausgebrochen. „Das hab ich schon oft gehört.“
    Die fröhliche Neckerei mit Quinn heute Morgen kam ihr in den Sinn, und ihr schnürte es die Brust zusammen. Es war mehr als bescheuert gewesen, ihn zu verlassen. Was für ein dämlicher Gedanke, sie könnte es ganz allein bis nach Hause schaffen. Nicht einmal aus Coroza war sie herausgekommen.
    Immer näher rückte der Dschungel. „Wenn ihr schon so lange da seid, warum habt ihr mich nicht längst umgebracht?“
    Gregory gab einen Ton von sich, der zu bösartig klang, um noch als Lachen durchzugehen. „Weil er warten wollte, bis du reif bist.“
    „Du meinst, erwacht?“, fragte sie mit belegter Stimme.
    „Ganz genau.“ Er drückte seine Nase an ihre Schläfe, sog ihren Duft ein, seine Lippen fühlten sich kühl an ihrer erhitzten Haut an, und ihr drehte sich der Magen um. „Wenn er dich zu früh frisst, bist du noch nicht stark genug, um dem alten Royce den Kick zu verschaffen, den er so dringend braucht.“
    Die Straße war zu Ende und mündete in die einsame Wildnis, das dichte Laubwerk schien sie zu verschlingen wie ein vorzeitliches Monster. Doch der Regenwald war nicht länger ihr Zufluchtsort. Nach wenigen Sekunden schienen sie in einer ganz anderen Welt zu sein – wo wilde Raubtiere herrschten und das Böse überall lauerte. „Falls ihr es nicht bemerkt habt, ich bin noch lange nicht vollständig erwacht.“
    „Das wissen wir“, meinte Gregory. „Aber nach der letzten Nacht konnten wir das Risiko nicht eingehen, dass du dich mit deinem kleinen Watchman verdünnisierst.“
    „Du hättest nicht vor diesem Raptor weglaufen dürfen“, fügte Royce hinzu, der sie endlich losließ. Aber er blieb ganz dicht neben ihr. „Der war deine einzige Chance.“
    „Quinn wird nach mir suchen“, flüsterte sie und wünschte, sie könnte das selber glauben.
    „Meinst du? Nachdem du ihn mit irgendeinem Trick abgehängt hast?“
    „Ihr habt uns auch in Sao Vicente beobachtet?“
    Royce

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