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Wenn das Glück dich erwählt

Wenn das Glück dich erwählt

Titel: Wenn das Glück dich erwählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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von Kopf bis Fuß. Die Laken waren vermutlich nicht mehr zu gebrauchen; sie würde nach dem Bad die schmale Liege aus dem Anbau hereinschieben und ihn irgendwie von einem Bett ins andere bringen.
    Aber vorher musste sie all dieses Blut entfernen. Es war erstaunlich, dass jemand so viel davon verlieren und noch immer leben konnte. In Pennsylvania hatte sie viele Männer sterben sehen, und sie wusste, wann der Tod sich näherte.
    Scully war wunderbar gebaut, und sie konnte gar nicht anders, als es zu bemerken, aber es war eine eher klinische Beobachtung, die so nebensächlich wie die Wetterlage oder die Anzahl der Sterne am Himmel war. Sie tat einfach so, als ob er einer ihrer verwundeten Soldaten wäre, und was ihn betraf, so gab er vor, noch immer fest zu schlafen.
     
    Sieh zu, dass du das überlebst, warnte Scully sich, denn wenn nicht, dann wirst du auf direktem Wege in der Hölle landen. Er konnte gar nicht anders, als Evangeline unter halb gesenkten Lidern zu beobachten, obwohl er wusste, dass er kein Recht dazu hatte. Als sie ihn so liebevoll gewaschen hatte, war eine heftige sinnliche Erregung in ihm erwacht, und er hatte seine ganze Willenskraft aufbieten müssen, um ihr nicht zu sagen, was er fühlte.
    Und jetzt lag er hier und schaute zu, wie sie den Waschzuber vor den Kamin schob, den wärmsten Platz im ganzen Haus, und einen Topf aufstellte mit dem Rest des Wassers, das er morgens von der Quelle geholt hatte. Ihr Nachthemd und ein Handtuch hatte sie über die Lehne eines Stuhls gelegt. Das kleine Mädchen saß am Tisch und las im Schein der Petroleumlampe in einem Schulbuch.
    Scully gab sich die größte Mühe, den Blick von Evangeline abzuwenden, aber kaum versuchte er, den Kopf zu wenden, begann sie sich zu entkleiden. Er unterdrückte ein Aufstöhnen und sagte sich, dass sie Big John gehörte, aber nicht einmal das half jetzt noch. Sie war die aufregendste, faszinierendste Frau, der er je begegnet war, und entkleidete sich im flackernden Lampenschein vor ihm.
    Verdammt, auch er war schließlich nur ein Mensch!
    Evangeline streifte ihren Unterrock ab, zog das Hemd aus und entblößte ihre vollen, wohlproportionierten Brüste. Einen Moment lang wurde es riskant für Scully, weil ihr bloßer Anblick schon beinahe genügte, um ihn die Beherrschung über sich verlieren zu lassen.
    Als sie aus den langen Unterhosen trat, konnte er ihre schlanken Hüften, ihren flachen Bauch und einen winzigen Moment sogar das weiche braune Haar zwischen ihren Schenkeln sehen. Und ihre Beine - diese unglaublich langen, wohlgeformten Beine ...
    Tiefer kannst du nicht mehr fallen, dachte Scully angewidert, hörte aber nicht auf, sie anzustarren, als sie in die Wanne stieg und sich langsam darin niederließ. Er hörte ihr Plätschern, obwohl er sie jetzt nicht mehr sehen konnte, da Abigail und der Tisch den Blick auf sie versperrten, was vermutlich auch das Beste war. Obwohl er es natürlich vorgezogen hätte, sie weiter zu beobachten, wenn man ihm die Wahl gelassen hätte.
    Seine Geduld wurde schließlich doch belohnt: Evangeline stand auf, und der Feuerschein auf ihrer nassen Haut genügte fast, um ihn zu blenden. Diesmal stöhnte er tatsächlich auf, und sie hörte es, schaute auf und griff rasch nach dem Handtuch, was ihr aber nicht viel nützte, wie er sehen konnte. Er hoffte nur, dass sie das Stöhnen für einen Ausdruck seines Schmerzes oder irgendeines bösen Traumes hielt.
    »Scully?«, fragte sie, während sie versuchte, mit dem Handtuch ihre Blöße zu bedecken. Aber es war nur ein dünnes Stückchen Baumwollstoff, das wie eine zweite Haut an ihrem Körper klebte.
    Scully bewahrte Stille. Einen Moment war er sogar versucht, so zu tun, als schnarchte er, aber das würde vielleicht so unecht klingen, dass es ihn verriet. Evangeline würde zutiefst betroffen sein, wenn sie merkte, dass er sie splitternackt gesehen hatte, und ihn vielleicht sogar dafür hassen. Denn schließlich war es wirklich alles andere als anständig von ihm gewesen, sie heimlich zu beobachten.
    Sie trocknete sich ab, anmutig wie eine Tänzerin, und während dieses kurzen Intervalls wurde Scullys Kehle wieder eng und schmerzte beinahe so heftig wie die zweifache Wunde in seiner Schulter.
    Fasziniert verfolgte er, wie sie die schlanken Arme ausstreckte, um das Nachthemd über den Kopf zu streifen. Es glitt langsam über ihren Körper und legte sich über Stellen, die Scully gern berührt hätte. Als sie auf Abigail zuging, kam sie dem Kamin noch

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