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Wenn das Verlangen uns beherrscht

Wenn das Verlangen uns beherrscht

Titel: Wenn das Verlangen uns beherrscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Bailey
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keineswegs zurückschreckte, presste er sie an sich, als wolle er sie nie wieder loslassen. Ihre Hände auf seinen Schultern, auf seinem Rücken, auf seinem Hintern … Oh, Susannah, weißt du, was du tust? Ein Kuss war nicht mehr genug, nein, er musste sie ganz sehen, wollte ihre nackte Haut streicheln, sie überall liebkosen, in ihr sein.
    Doch als er ihr die Bluse aufknöpfen wollte, legte sie ihm die Hände auf die Brust. „Matthew“, keuchte sie. „Bitte …“
    Ihre raue Stimme törnte ihn noch mehr an. „Bitte, was?“ Er dachte nicht daran, sie loszulassen.
    „Wenn du mich noch einmal so küsst, dann … dann kann ich nicht mehr widerstehen.“
    Er grinste breit. „Sehr gut“, stieß er hervor und zog sie wieder fester an sich.
    „Aber … Flynn!“
    Die zwei Worte ließen ihn innehalten, wenn er auch nicht gleich wusste, warum. „Was ist mit Flynn?“
    Sie löste sich aus seinen Armen, und er ließ es geschehen, bis sie sich nur noch bei den Händen hielten. Dann sah sie ihn ernst an. Er blickte auf ihre Lippen, die er eben noch geküsst hatte. Doch er hielt sich zurück und wartete ab.
    „Nachdem mein Vater gestorben war“, fing sie schließlich zögernd an und lehnte sich an den Tresen, „wollten seine Eltern unbedingt, dass ich zu ihnen ziehe. Sie behaupteten, auch mein Vater hätte das gewollt. Sie wussten genau, wie sehr ich unter seinem Tod litt, und versuchten auf diese Weise, das zu erreichen, was sie wollten. Ich weiß, dass die Situation für Flynn vollkommen anders ist, aber ich möchte ihm ersparen, was ich damals ertragen musste. Hin- und hergerissen zu sein. Nicht zu wissen, wie man sich entscheiden soll.“
    Was sollte das? Glaubte sie wirklich, dass sie ein Risiko für Flynn darstellte? „Aber du würdest Flynn doch nie in eine solche Situation bringen.“
    „Nein, natürlich nicht. Aber ich bin fest der Meinung, dass wir nichts tun sollten, was ihn verwirren könnte. Woraus er schließen könnte, eine neue Mutter zu bekommen. Er ist ein scharfer Beobachter.“
    Matt ließ ihre Hände los und fuhr sich frustriert durchs Haar. Sie hatte recht. Flynn war sehr weit für sein Alter. Manchmal war Matthew erstaunt, was ihm so alles auffiel. Und bei all dem Durcheinander in der Familie, dem Tod des Großvaters, dem Auftauchen zweier neuer „Onkel“, musste er wirklich darauf achten, dass auf den Kleinen nicht noch mehr Verwirrendes einstürzte. Hatte Flynn nicht Susannah bereits gefragt, ob sie seine neue Mommy sei?
    „Na gut.“ Er atmete tief durch. „Auch wenn wir nicht leugnen können, dass da etwas ist zwischen uns. Aber vielleicht ist es besser, wenn wir nicht versuchen, herauszufinden, was.“
    „Ja“, flüsterte sie und starrte ihm auf den Mund.
    „Und es würde mir sehr helfen, wenn du mich in Zukunft nicht mehr so ansehen würdest. Ich bin schließlich auch nur ein Mann.“
    „Entschuldige.“ Sie senkte den Blick und trat einen Schritt zurück.
    Doch er hob ihr Kinn mit einem Finger an, bis sie ihm wieder in die Augen sah. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.“ Zärtlich strich er ihr das Haar aus dem Gesicht. „Wir werden das nicht weiter austesten. Aber du musst mir versprechen, nicht zu bedauern, dass du mich begehrst.“
    „Ich verspreche es“, presste sie leise hervor.
    „Und ich werde nie bedauern, dich zu begehren.“ Schnell drehte er sich um und verließ den Raum, bevor er seine Zurückhaltung aufgeben konnte.
    Während Matthew sich im Vorraum die Hände wusch, beobachtete er Susannah durch die Trennscheibe. Da Flynn schlief, hatte sie sich auf den Besuchersessel gesetzt, die Füße hochgezogen und las ein Buch. Das Haar verdeckte ihr Gesicht wie ein Vorhang.
    Wieder spürte Matt, wie die Erregung in ihm aufstieg. Die Sehnsucht, das zu Ende zu bringen, was sie gestern Abend begonnen hatten, schien stärker als alle Vernunft zu sein. Doch dann nahm er sich zusammen. Susannah hatte vollkommen recht. Er hätte sie gar nicht erst küssen sollen. Sie hatten reichlich damit zu tun, vor seiner Familie zu verbergen, dass Ms Parrish Flynns leibliche Mutter war, von der Notwendigkeit, es dem Kleinen zu verheimlichen, mal ganz abgesehen.
    Hinzu kam, dass Grace während der neun Monate der Schwangerschaft so eifersüchtig auf Susannah gewesen war. Nicht nur, weil Susannah das Baby austrug, sondern weil das Kind rein biologisch ein Produkt von Matthew und Susannah war. Um wie viel mehr hätte Grace gelitten, wenn sie gewusst hätte, dass er bald nach ihrem

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