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Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Titel: Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary C Brooks
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helfen?“
    „Aelyza wirkt immer. Mach schon, mach. Er stirbt.“
    Kimberly nahm die Schale entgegen und musterte Tylers Gesicht. Er war noch immer viel zu blass und seine Stirn glänzte vom Fieberschweiß. Die Ringe unter seinen Augen waren breiter und schwärzer geworden und er atmete kaum noch.
    „Lass es den Mann machen, mein Kind. Komm her, komm, ich habe etwas für dich.“
    Kimberly gab Frankie die Schale. Sie sah der alten Frau zu, wie sie einer Kiste kramte und schließlich etwas hervor holte. Es war ein kleiner, schlanker Dolch und die Klinge war geschlängelt.
    „Was ist das?“
    „Verwende ihn weise. Er kann das Böse vernichten.“
    „Ich verstehe nicht…“
    „Du wirst. Nimm ihn. Er kann uns alle retten.“
    Kimberly nahm den Dolch entgegen und betrachtete ihn. Er war leicht, als bestünde er nur aus einem Stück Holz und einem zarten, aber festen Blütenblatt.
    „Früher wuchsen Aelyza an einem Baum, nicht im Wasser. Aber die Piraten haben die Bäume abgeholzt, sie nicht wussten, was Aelyza war. Der Griff ist aus dem Holz der Bäume gemacht. Die Klinge ein Blütenblatt, umgeben von einem Mantel aus Metall. Hüte ihn. Er ist die einzige Rettung. Und verlier ihn nicht! Er ist einzigartig.“
    Zu ihrer Verwunderung sah Kimberly ein Symbol in den Griff eingeritzt. Die Schlange, die den Stern umarmte.
    „Aelyza vertreibt das Böse. Bekämpfe nur Böses mit ihm.“
    „Wie kann eine Blume das Böse vertreiben? Wie kann eine Blume heilen?“
    „Weil eine Blume auch den Tod bringen kann. Aelyza heilt das Reine, vertreibt das Dunkle. Kryzalea umgekehrt.“
    Die Distel, dachte Kimberly.
    Crow wollte noch etwas sagen, aber in dem Moment schrie Tyler gequält auf. Frankie hatte die Paste auf die Wunde aufgetragen, die nun dampfte und zischte. Die Haut verfärbte sich rot und wurde heiß, bis sie langsam dunkler wurde. Tyler riss die Augen auf und bäumte sich auf dem Tisch auf. Ein schwarzer Schatten huschte über seine Augen, als wäre darin etwas, das zu fliehen versuchte. Die Wunde verblasste, aber das Fleisch darunter verfärbte sich schwarz, bröselte wie Asche von ihm ab.
    „Was zum – “, rief Frankie und prallte zurück, als Tylers umherschlagende Hand beinahe sein Gesicht traf. Kimberly griff nach ihrem Trinkbeutel und goss das Wasser über das Fleisch, das wie verkohlt aussah, spülte die Paste von ihm ab. Es hörte auf zu dampfen, aber der schwarze Fleck blieb. Tyler wimmerte leise und sank zurück auf den Tisch, sein ganzer Körper zitterte.
    „Was haben Sie getan?!“, schrie Kimberly.
    „Aelyza vertreibt das Böse“, wiederholte die Alte und zog sich in eine Ecke ihrer Hütte zurück. „Geht. Nehmt ihn wieder mit. Ich will ihn nicht länger hier haben. Geht!“
    „Sie … wollten ihn umbringen?“
    „Geht!“, kreischte Crow und schlug mit ihrem Stock nach ihnen. Kimberly wich zurück, zog Tyler vom Tisch und trug ihn zusammen mit Frankie nach draußen. Die Alte riss den Blättervorhang wieder vor den Eingang ihrer Hütte und flüsterte hektische Worte vor sich her, als wollte sie einen Schutzzauber wirken.
    „Hexe!“, zischte Frankie und spuckte vor der Hütte auf den Boden. „Wir wären besser zu einem richtigen Arzt gegangen.“
    „Du meinst zu einem der betrunkenen Ex-Piraten, die nichts anderes getan hätten, als Alkohol auf die Wunde zu gießen?“ Kimberly lachte hart. „Woher auch immer diese Blume kommt, sie wirkt. Die Wunde ist verheilt. Ausgebrannt, ja, aber verheilt. Das wollten wir doch.“
    Frankie sah sie einen Moment lang nachdenklich an, dann schüttelte er lächelnd den Kopf und murmelte etwas vor sich hin, das sie nicht verstehen konnte. Es klang aber so ähnlich wie „Verstehe einer die Frauen“.
    „Wir bringen ihn am besten zurück zum Schiff, dort kann er sich ausruhen. Du willst doch sicher Bill sehen, oder?“ Er grinste sie an, als sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete und sie nickte.
    Kimberly warf einen letzten Blick zurück zu der Hütte, bevor sie sich durch den Dschungel zurück zur Holy Devil kämpften.

    Crow sah ihnen mit blinden Augen hinterher, beobachtete, wie das helle weiße Licht kleiner und schwächer wurde. Wurde es von der dunklen Energie daneben verschlungen oder entfernte es sich einfach so rasend schnell?
    „Vergib mir, Melinda“, wisperte sie und spürte, wie heiße Tränen ihre Wangen hinab liefen. „Vergib mir, dass ich nicht besser auf sie aufgepasst habe. Sie ist genauso dickköpfig wie du. Ich hoffe, sie wird

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