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Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Titel: Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary C Brooks
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„Geht doch“, murmelte sie, sammelte die drei Nüsse ein und balancierte sie in ihren Armen in Richtung der Holy Devil . Edward würde sich freuen und wenn ihnen wirklich eine längere Reise bevorstand, konnten sie um jedes bisschen Essen froh sein.
    Aus der Ferne wirkte das Schiff noch beschädigter als sie zunächst vermutet hatte und es würde viele Tage, wenn nicht Wochen dauern, bis die Ersatzteile fertig waren. Tortuga war nicht die schlechteste Insel, um darauf festzusitzen, aber auf die Dauer wurde sie für die vielen Piraten einfach zu klein. Der Dschungel und der Strand waren die einzigen Möglichkeiten, ein wenig Ruhe zu finden und beides waren keine sonderlich begehrten Plätze.
    Ohne den dritten Mast wirkte die Holy Devil seltsam nackt und entstellt, wie ein Mann, dem die Arme fehlten. Die Takelage hing an einer Seite zerrissen in der Luft und die Schiffswand hatte oberhalb des Wassers einen Kanonenschaden erlitten. Sie hatten Glück gehabt, dass sie es überhaupt bis nach Tortuga geschafft hatten. Ein paar Zentimeter tiefer…
    Kimberly erreichte den Steg und trat schwankend an Deck, versuchte, die Nüsse nicht fallen zu lassen. Sie hatte keine Lust, sie aus dem Wasser fischen zu müssen. An Deck war es ruhig und so verlassen, wie sie vermutet hatte. Niemand verbrachte mehr Zeit als nötig an Bord, wenn er sich auf Tortuga austoben konnte.
    Tyler liegt vermutlich in Samuels Krankenzimmer…
    Sie vertrieb den Gedanken und eilte zur Kombüse, wo sie die Kokosnüsse ablegte. Ihre Finger strichen an ihrem Gürtel entlang und sie erinnerte sich wieder an den Dolch, den Crow ihr gegeben hatte. Aelyza, das Messer mit dem Schlangenzeichen. Wer wusste noch alles von dem Stein von Anór? Wer waren die Mönche, die versucht hatten, die Menschen vor ihm zu schützen und was genau bedeutete das Zeichen eigentlich?
    Kimberly dachte an Captain Barron und daran, dass seine Kabine verlassen war. Dass der Stein vermutlich darin lag. Ohne weiter nachzudenken eilte sie aus der Kombüse, rannte über die Planken und wich den kaputten Stellen aus. Durch ein Loch im Holz konnte sie die Kanonen im Batteriedeck erkennen.
    Die Tür zum Kapitänsquartier war nur angelehnt und im Inneren war es ruhig. Der Captain war tatsächlich nicht hier. Vorsichtig stieß sie die Tür dem Fuß auf und warf einen Blick hinein. Das wenige Licht, das durch die Wolken brach, reichte aus, um die Staubkörnchen im Inneren zum Tanzen zu bringen. Der dunkle, schiefe Tisch war übersät mit alten Karten, abgebrannten Kerzen und einer Schreibfeder. Auf den ersten Blick konnte sie den Stein nicht sehen. Vielleicht hatte er ihn mitgenommen? Oder einfach nur gut versteckt?
    Behutsam hob sie die Karten an und sah darunter nach. Zwischen all dem Papier entdeckte sie das alte Buch mit den Bildern über die Marionetten-Männer und die Knochenmenschen. Seltsam, dass sie auf Tortuga noch keinem Marionetten-Mann begegnet war. Hatte Anór wieder etwas seiner Macht verloren oder brauchte er die willenlosen Puppen einfach nicht? Hatte er aufgegeben, das Buch zu suchen und an sich reißen zu wollen? Oder brauchte er es gar nicht?
    Kimberly schluckte. Wenn sie nur besser wüsste, mit was sie es zu tun hatten. Was wollte der Dämon?
    Unter all dem Papier nahm sie nun ein sachtes Schimmern war, ein Glimmen, das sie bereits kannte. Das sie zum ersten Mal in der Höhle gesehen hatte, nur dass es dort heller gewesen war. Sie schob die restlichen Blätter beiseite und sah den Kristall vor sich auftauchen. Er war strahlend weiß und das Licht in seinem Inneren war reiner, als sie es in Erinnerung gehabt hatte. Und noch etwas konnte sie sehen. Zuerst dachte sie, ihre Augen hätten ihr einen Streich gespielt, doch es erschien erneut. Ein winziger schwarzer Schemen, der durch das Weiß huschte, immer wieder auftauchte und die äußeren Ränder des Steins zu streifen schien, bevor er wieder im Inneren verschwand.
    Kimberly hob ihn hoch und hielt ihn sich vors Gesicht, um besser sehen zu können. Der Schemen raste aus dem Nichts auf sie zu, prallte gegen sein Gefängnis und schien sich für einen Moment aufzuplustern, als wollte er ihr drohen. Kimberly schrie auf und wollte den Kristall von sich schleudern, aber es ging nicht. Ihre Hände waren wie festgeklebt. Sie spürte einen Sog, etwas, das an ihrem Körper und an ihrer Seele zog, das sie mitreißen wollte. Sie schloss die Augen, aber das Gefühl wurde immer stärker, die Welt um sie herumdrehte sich, wirbelte immer

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