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Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Titel: Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary C Brooks
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verschuldet hatte. Sie musste ihren Vater fragen, nicht die Crew.
    „Kannst du mir wenigstens sagen, wo wir hinfahren, sobald die Devil wieder fit ist?“
    „Du gibst wohl nie auf, was?“ Er seufzte tief. „Es geht heim.“
    „Heim? Wir sind hier zu Hause. Auf Tortuga.“
    „Jetzt schon. Aber bis auf mich stammt die Crew aus England. Und dort fahren wir hin.“
    Kimberly und Tyler wechselten einen überraschten Blick. England? „Was wollen wir denn da? Was hat er vor?“ Die Fragen sprudelten von selbst aus ihrem Mund, sie konnte sie nicht zurückhalten, obwohl sie wusste, dass sie keine Antwort bekommen würde. „Ist es die Reise wert?“, fragte sie dann etwas leiser.
    „Was meinst du?“
    „Der Grund, den ich nicht erfahren darf. Das, warum wir all das hier auf uns nehmen, warum der Captain uns so in Gefahr bringt. Ist es das wert?“
    Frankies Blick schweifte einen Moment in die Ferne, streifte über Kimberly und Tyler und die Art wie sie dalagen und schließlich schlich ein schmales Lächeln auf seine Lippen. Seine Augen nahmen einen verträumten Ausdruck an, als wäre er weit fort, versunken in seinen Erinnerungen. „Für uns vielleicht nicht“, sagte er schließlich. „Aber für ihn ist es das. Für ihn gibt es nichts Wichtigeres.“
    Was ist ihm wichtiger als seine Tochter?, wollte sie fragen, aber sie wusste nicht, ob Frankie in das Geheimnis eingehüllt war und vielleicht konnte sie es später als Trumpf ausspielen. Wenn Barron ihr noch immer verschweigen würde, worum es ging.
    „Was tun wir jetzt?“
    Tylers Blick fiel auf den Seesack, den Kimberly noch immer bei sich trug und sie wusste, was er dachte.
    „Ein Versuch ist es wert.“
    Vorsichtig schüttelte sie den Sack, bis der Stein heraus kullerte und wich zur Seite, um ihn nicht zu berühren. Die Angst, wieder in die Grotte geschickt zu werden, war noch immer da.
    Frankie beugte sich vor und schnappte nach Luft. „Was tut ihr da?“
    „Erinnerst du dich an den Dolch, den Crow mir gegeben hat? Und was sie uns über seine Macht gesagt hat?“, fragte Kimberly, als sie Aelyza vorsichtig von ihrem Gürtel löste. „Lass es uns austesten.“
    „Schön, aber ich tue es“, erwiderte Frankie und nahm das Messer aus ihrer Hand, bevor sie reagieren konnte. Einen Moment lang betrachtete er die geschwungene Klinge, das eingravierte Symbol der Schlange und des Sterns. Vorsichtig brachte er das Metall über den Kristall, fuhr mit der Schneide die glatte Oberfläche entlang, doch nichts geschah. War Kimberlys Angst etwa unbegründet gewesen?
    „Hat jemand von euch eine Münze dabei? Ich will erst testen, wie scharf es ist.“
    Tyler wühlte in seiner Tasche und holte ein Silberstück hervor, das er Frankie reichte, doch der schüttelte den Kopf.
    „Wirf es hoch.“
    Die Münze flog mit einem Pling in die Luft und drehte sich dabei um sich selbst. Frankie holte aus und schlug danach, aber kein Laut ertönte. Mit einem dumpfen Klirren landete die Münze auf der Erde. Und einen Sekundenbruchteil später erklang ein zweites Klirren.
    Alle drei starrten fasziniert auf die zwei Hälften des Silberstücks, die nebeneinander auf der Erde lagen, durchgeschnitten, als wäre das Messer durch eine Frucht und nicht durch Metall gefahren.
    Frankie grinste. „Alles klar, scharf ist es. Dann wollen wir mal sehen, was jetzt passiert.“ Er holte aus und ließ das Messer auf den Kristall niedersausen, wollte ihn ebenso halbieren wie die Münze. Die Klinge traf auf den Stein und prallte so heftig wieder ab, dass Frankie den Dolch überrascht fallen ließ und sich das Handgelenk rieb. „Au“, murmelte er.
    Kimberly starrte sowohl Aelyza als auch den Kristall einen Moment lang an, hob die Waffe dann auf und musterte den Stein etwas genauer. Nicht einmal ein Kratzer war in der glatten Oberfläche zu sehen.
    „Vielleicht klappt es ja, wenn …“, murmelte sie, legte die Schneide an den Kristall und drückte, so fest sie konnte. Am Anfang geschah nichts und sie presste fester, stützte sich mit ihrem ganzen Gewicht auf den Griff des Messers. Sie spürte, wie Aelyza sich bewegte, abrutschte und dass der Stein ebenfalls drohte, auf dem Boden fortzugleiten. Kimberlys Arme zitterten und schließlich rutschte sie wirklich ab, rammte die Klinge in den Boden und sah den Stein aus ihrem Blickfeld verschwinden, als sie ihn dabei anstieß. Und dann geschah noch etwas. Ein schriller Schrei zerriss die Stille, hoch und animalisch, wie von einem verwundeten Tier und sie

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