Wenn dein Lächeln mich umarmt
entzog sie ihm die Hand. "Hoffentlich mussten Sie nicht zu lange auf mich warten."
"Keineswegs, Stefanie, Sie sind sehr pünktlich." Der Produzent legte den Arm um ihre Taille. "Am besten, wir fahren s o fort ins Tonstudio. Ich kann es kaum noch erwarten, die Arbeit mit Ihnen zu beginnen."
"Ich habe die drei Songs mit meinem Freund, Torben von Werntal einstudiert", sagte Baronesse Stefanie. "Er ist vor kurzem aus London zurückgekehrt."
"Sie kennen Torben von Werntal?" Sebastian Molhagen sah sie ungläubig an. "Darf ich fragen, woher?"
"Wir sind zusammen aufgewachsen. Torbens Vater arbeitet als Verwalter auf Gut Ahrenberg."
"Das nenne ich eine Überraschung", bemerkte Sebastian Mo l hagen. "Ihr Freund gilt als einer der größten Pianisten unserer Zeit. Ich würde ihn gern einmal kennen lernen."
"Das lässt sich bestimmt machen."
"Fein." Er verstärkte den Druck seines Arms. "Mein Wagen steht in der Tiefgarage."
Stefanie gelang es, sich von seinem Arm zu befreien. Sie ging in Richtung Aufzug.
Eilig folgte er ihr. "Das Tonstudio liegt in einer Villa außerhalb Hamburgs", sagte Molhagen. "Es gehört einem Freund. Er prod u ziert hauptsächlich Trailer für Filme und V i deoclips, macht jedoch auch Aufnahmen mit jungen, erfolgsve r sprechenden Künstlern." Bevor Stefanie es verhindern konnte, tätschelte er ihre Schulter. "Ich verspreche mir sehr viel von unserer Zusammenarbeit."
Keine zwanzig Minuten später steuerte Sebastian Molhagen seinen roten Porsche die Auffahrt zu einer pompösen, cremefarb e nen Villa hinauf, die inmitten eines parkähnlichen Gartens lag. In einem Anbau mit bodenlangen Fenstern befand sich der Wellness-Bereich mit einem Sportstudio und einem Schwimmbecken von g e waltigen Ausmaßen.
Sie wurden von einem älteren Hausmädchen empfangen und in das Tonstudio gebracht, das im Souterrain der Villa lag und von mehreren Büroräumen umgeben wurde. Stefanie freute sich über die Geschäftigkeit, die hier herrschte. Sie hatte bereits befürchtet, mit Sebastian Molhagen und seinem Freund allein zu sein.
"Tobias, das ist Stefanie", stellte der Produzent die junge Frau seinem Freund vor. "Wie ich dir schon sagte, ich setze große Hoffnungen in sie."
"Freut mich, Sie kennen zu lernen, Stefanie." Tobias Steiner bot ihr die Hand. "In meinem Studio hat schon manch eine Karri e re ihren Anfang genommen."
"Hoffentlich enttäusche ich Sie nicht, Herr Steiner."
"Nennen Sie mich Tobias", bot er an.
"Gern." Sie fand Tobias Steiner bedeutend sympathischer als dessen Freund.
"So werden wir Ihnen erst einmal das Studio und seine Nebe n räume zeigen, bevor wir mit der Arbeit beginnen", sagte Tobias Steiner, "dabei können Sie sich auch gleich mit den einzelnen Abläufen der Aufnahmen vertraut machen."
In Laufe der nächsten Stunde lernte Stefanie was alles dazug e hörte, bis eine Aufnahme so weit war, um eine Master-CD zu e r stellen. So erfuhr sie auch, dass die Musik zu ihren Songs nicht von einem Band kam, sondern life aufgenommen wurde. Die M u siker sollte sie am nächsten Tag ke n nen lernen.
Nach einer Erfrischung machten sie sich an die Arbeit. Es da u erte Stunden bis Steiner und Molhagen mit Stefanies Interpretation der Songs so weit zufrieden waren, dass sie meinten, am nächsten Tag mit der richtigen Arbeit beginnen zu können.
Die junge Baronesse fühlte sich trotz mehrerer Erholungspa u sen völlig ausgelaugt. Ihr Hals schmerzte und sie wollte nur noch in ihr Hotel zurück. Die A r beit in diesem Tonstudio hatte nichts mehr mit den Schallplattenaufnahmen zu tun, die vor sechzig Ja h ren von ihrer Großmu t ter gemacht worden waren und an die sie sich so gern zurücke r innerte.
Von einem Traumjob würde ich nicht sprechen, Großmutter, dachte Stefanie, als sie im Ruheraum saß und langsam einen B e cher Tee trank. Sie hatte erwartet, dass die Aufnahmen höchstens drei Tage in Anspruch nehmen würden, inzwischen war b e reits abzusehen, wie sehr sie sich da geirrt hatte. Zum Glück nahm S e bastian Molhagen seine Arbeit ernst. Seit sie die Villa betreten hatten, hatte er sich ihr gegenüber äußerst korrekt verhalten.
Kurz vor sechs verabschiedeten sie sich von Tobias Steiner. Die Arbeit sollte am nächsten Vormittag um zehn Uhr fortgesetzt werden. "Sie sehen erschöpft aus, Stefanie", bemerkte der Prod u zent, als sie nach Hamburg zurückkehrten. Bevor sie es verhindern konnte, lag seine rechte Hand auf ihrem Knie.
Energisch schob sie seine Hand zur Seite. "Ich bin sehr müde",
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