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Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t

Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t

Titel: Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: peterson
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Rue Morgue aus; und für Heather war in der größten Schachtel ein komplettes Reitkostüm versteckt.
    Auch für Dorothea lag ein eher unscheinbarer Karton mit einer goldfarbenen Schleife in dem stacheligen Grün versteckt. Als sie das Band löste und den Deckel hob, keuchte sie erschreckt. » Robert, nein! Das ist doch viel zu kostbar!«
    » Keineswegs. Es ist absolut angemessen«, sagte er und verbeugte sich leicht. » Darf ich es dir anlegen?«
    » Du siehst damit aus wie eine Prinzessin«, stellte ihre Schwester fest, nachdem sie sie kritisch beäugt hatte. » Es glitzert wie die Sonne auf dem Wasser. Ist es ein besonderes Glas?«
    Lady Chatwick schnaufte, empört über diese Ignoranz, laut und vernehmlich auf. » Das sind Diamanten, Kind«, belehrte sie Lischen. » Und zwar welche von reinstem Wasser, wie man zu sagen pflegt. Deswegen funkeln sie auch so.«
    Das Collier schmiegte sich schwer und kalt um Dorotheas Hals und Nacken. » Für meine Königin«, sagte Robert und hauchte einen Kuss auf ihre nackte Schulter. » Lischen hat nicht übertrieben.«
    » Natürlich musst du ihr später auch passende Ohrgehänge dazu schenken«, bemerkte Lady Chatwick. » Vielleicht zur Geburt des ersten Kindes? Und beim zweiten dann ein Armband und beim dritten ein zweites.«
    » Würdest du diese Einzelheiten mir überlassen, Tante Arabella?« Robert klang ein wenig ungehalten.
    » Natürlich, mein Lieber. Es ist nur so, in unserer Familie war es immer üblich…«
    Mrs. Perkins räusperte sich energisch in der offenen Tür und erklärte, dass angerichtet sei und es schade wäre, wenn das Essen kalt würde. Niemand beging den Fehler, den Befehl als solchen nicht zu erkennen. Gehorsam begaben sich alle ins Esszimmer, wo der Anblick der überquellenden Platten und Schüsseln auf der Anrichte nicht nur Lischen die Sprache verschlug. So üppig war es im Hause Schumann nie zugegangen.
    Die Köchin hatte sich selbst übertroffen.
    Krossbraun und duftend lag eine gebratene Gans in der Mitte und sandte appetitanregende Duftschwaden aus. Rechts von ihr dampften gebackene Kartoffeln, Blumenkohl in weißer Soße, gedünsteter Kohlrabi, grüne Bohnen mit Speck und in Butter geschmorte Karotten. Links standen Gurkensalat, eine Schüssel mit grünem Salat und Kräutern, eine Schale Yorkshirepudding, frische Haferbrötchen und der geheimnisvolle Plumpudding, um dessen Zubereitung Mrs. Perkins ein solches Aufheben gemacht hatte, dass Dorothea sich gefragt hatte, ob diese unansehnliche, braune Masse es wirklich wert war. Lady Chatwick hatte ihr erklärt, dass er als Höhepunkt des Abends mit Rum übergossen und angezündet werden würde. Nun ja, man konnte sich vielleicht damit herausreden, dass man viel zu satt wäre, um auch noch einen einzigen Bissen zu schaffen.
    » Einen Toast«, mit diesen Worten hob Robert sein gefülltes Weinglas. » Lasst uns anstoßen auf fröhliche, unbeschwerte Feiertage!«
    Tatsächlich schien die Zeit zu verfliegen. Karl und Koar entdeckten die Freuden des Angelns. Der Murray River war so voller Fische, dass ein Fisch am Haken hing, kaum dass man die Angel ausgeworfen hatte. Zu ihrer Enttäuschung entpuppte sich ein Großteil der gefangenen Fische allerdings als wenig erfreuliche Beute: Sie waren so voller haarfeiner, stachliger Gräten, dass Mrs. Perkins meinte, es lohne die Mühe der Zubereitung nicht.
    Von King George erfuhren sie die Geschichte dieser von den Eingeborenen thukeri genannten Fische. King George erzählte gerne Geschichten. Er setzte sich bequem auf einen angespülten Baumstumpf am Ufer, klaubte das unvermeidliche Stück Kautabak aus seiner Backentasche und verstaute es sorgfältig in seinem Brustbeutel, ehe er mit rollenden Augen begann: » Vor langer, langer Zeit gingen zwei Ngarrindjeri-Männer zum Fischen. Sie paddelten zu ihrem Lieblingsplatz, wo es viele thukeri gab, banden ihr Kanu an einigen Reetbüscheln fest und fischten den ganzen Tag. Sie fingen viele saftige, fette Fische. Als das Boot fast voll war, fuhren sie zum Ufer. Dabei bemerkten sie einen Fremden, der sich ihnen näherte. Sie befürchteten, er würde sie um Fische bitten. Die beiden Männer waren aber nicht bereit, ihm von ihrem Fang abzugeben, obwohl sie mehr als genug für sich und ihre Familien gefangen hatten. Also deckten sie den Haufen Fische mit einer Bastmatte ab.« King George untermalte das pantomimisch, rollte sogar theatralisch mit den Augen, um anzudeuten, wie dumm und schlecht diese Handlung gewesen war, ehe

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