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Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t

Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t

Titel: Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: peterson
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blieb sie stehen und beobachtete ängstlich, wie der Kreis sich um August schloss. Etwas braute sich dort zusammen, das sie nicht verstand. Was hatte ihr Bruder getan, um die Männer dermaßen gegen sich aufzubringen?
    Ohne Vorwarnung legte der Mann mit dem Priem den Kopf in den Nacken und spuckte August zielsicher mitten ins Gesicht. Dorothea riss die Augen auf. Auch ihr Bruder schien von der Attacke völlig überrascht. Wie versteinert stand er da, während der braune Speichel über seine Wange rann, auf seine weiße Hemdbrust tropfte und dort hässliche Flecken hinterließ. Erst das verächtliche Grinsen und eine höhnische Bemerkung des Herausforderers brachen die Erstarrung. Neben sich hörte Dorothea Ian leise zischend einatmen, als ihr Bruder bis zu den Haarwurzeln errötete, das Mädchen zur Seite stieß und mit geballten Fäusten vorwärts stürmte.
    Begeisterte Ausrufe zeigten, dass dies genau das Ergebnis war, auf das man gehofft hatte. Angefeuert von seinen Kumpanen konnte der bärtige Riese zwei oder drei Treffer landen, ehe August sich auf seine Boxstunden besann. Plötzlich wendete sich das Blatt. Nun war er es, der seinen Kontrahenten über die Deckplanken taumeln ließ. Der Seemann war zwar kräftiger und größer, August jedoch war deutlich wendiger und der bloßen Kraft technisch überlegen. Er wusste genau, wohin er schlagen musste.
    Millie kreischte vor Entzücken. Wenn Dorothea sie richtig verstand, dann forderte sie August auf, » das Schwein zu Brei zu schlagen«. Die übrigen Zuschauer waren weniger angetan von der Entwicklung des Zweikampfs. Speziell einer von ihnen, der zuvor besonders laut geschrien hatte, verschwand unauffällig. Zuerst dachte Dorothea, er wolle nur Augusts Sieg nicht mit ansehen müssen. Dann aber sah sie ihn wieder auftauchen, wobei er ein längliches Holzstück notdürftig hinter seinem Rücken verbarg. Mit verschlagenem Grinsen schlich er um die beiden Kämpfer herum, immer auf der Suche nach einer günstigen Gelegenheit, seine provisorische Waffe einsetzen zu können.
    Auf einmal ging alles so schnell, dass in Dorotheas Erinnerung nachher alles miteinander verwoben war: Der Mann hob das Scheit, als August in seine Reichweite kam, holte aus– und im selben Moment sah sie aus den Augenwinkeln einen Blitz durch die Luft fahren. Der hinterhältige Kerl stieß einen Schrei aus und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Hand, die eben noch das Holzstück geschwungen hatte.
    » Darf ich fragen, was hier los ist?« Der Kapitän klang ausgesprochen verärgert. Der nachlässig zugeknöpfte Rock und der fehlende Hut wiesen darauf hin, dass er in aller Hast seine Kajüte verlassen hatte. Offensichtlich von Mr. Gibbs alarmiert, der sich dicht hinter ihm hielt und die Szene zu überblicken versuchte. Ehe irgendjemand seine Frage beantworten konnte, drängte Millie sich zu ihm durch, stemmte die Arme in die Seiten und legte los: » Der Mistkerl da hat mich belästigt, wie ich gerade ganz harmlos mit dem Herrn dort an Deck spazierte«, zeterte sie. » Hat behauptet, ich wäre ihm noch einen Tanz schuldig, und den Herrn angespuckt. Da hat der es ihm aber gezeigt.« Sie lächelte selig bei der Erinnerung an die Schlägerei. » Und dann, grad, wie Sie gekommen sind, hat der da«, sie wies auf den Mann, der immer noch sein Handgelenk umklammerte, » der da hat ihm eins mit dem Prügel da überziehen wollen. Aber irgendwas hat’s ihm aus der Hand geschlagen.«
    Wie im Theater wanderten die Blicke aller Anwesenden zu dem Holzstück, das gut sichtbar vor dem Niedergang zum Achterdeck lag. Niemandem entging das Wurfmesser, das immer noch darin feststeckte.
    » Ich dulde keine Messerstechereien auf meinem Schiff.« So kalt hatte die Stimme des Kapitäns noch nie geklungen. » Wem gehört es?«
    » Mir.« Ian schob Dorothea sanft zur Seite und trat aus ihrem Versteck.
    » Wer zum Teufel bist du denn, Bursche?« Ungehalten musterte der Kapitän ihn von Kopf bis Fuß. Offensichtlich wusste er nicht so recht, was er von dieser Entwicklung halten sollte. » Und was hast du mit dieser Sache zu schaffen?«
    » Nichts. Jedenfalls nicht direkt.« Ian machte Anstalten, sein Messer zurückzuholen.
    » Halt!« Der barsche Befehl ließ ihn innehalten. » Mr. Gibbs«, wandte der Kapitän sich an den Quartiermeister. » Seien Sie so gut und nehmen Sie sowohl den Holzprügel als auch das Messer in Verwahrung, bis diese Angelegenheit geklärt ist. Mr. Schumann– ich erwarte Sie in meiner Kajüte,

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