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Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t

Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t

Titel: Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: peterson
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gut geschmeckt, aber diese Wombats wollte sie nicht essen.
    Die Geschichte der ermordeten Schiffbrüchigen ging Dorothea nicht mehr aus dem Kopf. Sie musste einfach mit jemandem darüber sprechen. Leider zeigte August deutlich weniger Enthusiasmus, als sie gehofft hatte. » Ja, davon habe ich gehört. Wer nicht? Grässliche Sache. Ich möchte gar nicht darüber nachdenken– und schon gar nicht mehr darüber wissen«, sagte er. » Weißt du, dass zu Mrs. Gawlers Teeparty am Sonntag auch Professor Menge erwartet wird?«
    Die unterdrückte Erregung in seiner Stimme ließ sie trotz der Enttäuschung über sein Desinteresse aufhorchen.
    » Nein, woher sollte ich das wissen? Wer ist das?«
    Der förmlichen Geselligkeit bei der Gattin des Gouverneurs sah sie nicht gerade mit Vorfreude entgegen. Mrs. Gawler hatte die Einladung gestern persönlich überbracht, aber trotz der freundlichen Geste war die Frau Dorothea nicht sympathisch gewesen. Sie erinnerte sie zu sehr an die Frau Geheimrätin in Dresden, die Grete so übel mitgespielt hatte. Auch deren aufdringlich zur Schau getragene Frömmigkeit hatte nur als Deckmantel gedient.
    » Professor Menge ist der größte, lebende Mineraloge«, erklärte ihr Bruder geradezu schwärmerisch. » Er hat hier in Südaustralien bereits zweihundert Mineralien entdeckt, und derzeit hält er Vorlesungen am mechanischen Institut. Ich würde ihn zu gerne über seine Reisen sprechen hören. Er hat Kangoroo-Island erforscht und Neu-Schlesien und den Murray River. Und überall hat er neue Mineralien gefunden. Ach, wenn Vater nur sehen würde, dass ich nicht zum Geistlichen geschaffen bin!«
    » Rede mit ihm. Wenn er merkt, wie sehr dein Herz an der Mineralogie hängt, wird er es dir nicht abschlagen«, riet Dorothea.
    August seufzte schwer. » Du weißt doch, wie sehr sein Herz daran hängt, dass ich Missionar werde. Du hast gut reden– sagst du ihm etwa, dass du lieber Zeitungsreporter würdest als eine brave Pastorenfrau?«
    Sein Vorwurf traf ins Schwarze. Auch Dorothea hatte es noch nicht über sich gebracht, ihrem Vater ihren Herzenswunsch zu gestehen.
    Schon als Kinder hatten sie gemerkt, dass der Vater ihren Wünschen sehr viel eher nachgab als die Mutter. Er hatte eine triste Kindheit im Waisenhaus verbracht. Vielleicht konnte er es deshalb nicht ertragen, seine Kinder unglücklich zu sehen. Keines von ihnen hatte je die Rute zu spüren bekommen, obwohl sie es zuweilen sicher verdient gehabt hätten. » Könnt ihr mir eine Stelle aus dem Neuen Testament zeigen, an dem unser Herr Jesus Christus es gutgeheißen hätte, Kinder zu züchtigen?«, hatte er erwidert, als ihm ein erboster Nachbar, dessen prämierte Pflaumen gerade in den Mägen von August und Dorothea verschwunden waren, zu einer kräftigen Tracht Prügel riet, und stattdessen den Geldbeutel gezückt.
    Das brennende Gefühl der Scham, als die Münzen, die für ein dringend benötigtes, neues Paar Stiefel vorgesehen waren, im Hosensack des Nachbarn verschwanden, empfand sie noch heute. Konnte man einen solchen Mann enttäuschen?
    » Ich werde es ihm schon noch sagen. Sobald ich meine erste Geschichte verkauft habe. Aber um mich geht es hier nicht. Du jammerst doch ständig, dass deine Zukunft grau und öde vor dir läge. Tu etwas dagegen!« Manchmal hätte sie ihren Bruder am liebsten gepackt und geschüttelt. Wie konnte man nur so unentschlossen sein?
    August wirkte leicht verärgert. » Du weißt immer genau, was andere tun müssen, nicht wahr? Dein zukünftiger Mann ist wahrlich nicht zu beneiden, du, du… Xanthippe!« Damit drehte er ihr den Rücken zu und stapfte aus dem Zimmer.
    Dorothea stand wie erstarrt. Was war nur mit ihrem Bruder los? So hatte er noch nie mit ihr gesprochen! Ärger begann die Überraschung zu überlagern. Was bildete er sich eigentlich ein?
    » Er wollte dich sicher nicht kränken«, kam Karls Stimme aus dem Ohrensessel im Winkel.
    Sie schoss herum. » Du hast gelauscht?«, fauchte sie, erbost darüber, dass er Zeuge ihrer Kränkung geworden war.
    » Das habe ich nicht.« Im Gegensatz zu August ließ Karl sich nicht provozieren. Er fasste den Zeichenstift fester und beobachtete sie mit schief gelegtem Kopf. » Wenn du wütend bist, sind deine Augen schmaler als sonst und fast schräg«, stellte er sachlich fest. » Wie bei einer Katze. Auch dein Mund ist dann ganz anders…« Die Kohle flog über das Papier, und nur Augenblicke später hielt er ihr das Blatt hin. » So etwa.«
    Leicht erschrocken

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