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Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t

Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t

Titel: Wenn der Eukalyptus blüh dorothea1t Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: peterson
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die Gesetze– egal ob von Weißen oder Schwarzen begangen– anzeigen, vor allem jedoch sollte er die Aborigines » zivilisieren«.
    » Ich befürchte allerdings, dass damit vor allem beabsichtigt ist, sie zu willigen Dienstboten zu erziehen«, hatte Pastor Schumann nachdenklich bemerkt. » Ich wurde schon mehrfach gefragt, wann die Mädchen denn so weit wären, dass man sie als Dienstmädchen gebrauchen könnte.«
    Dorothea, die sich sofort wieder an Grete erinnerte, war empört. Niemand sollte einem anderen Menschen so ausgeliefert sein!
    » Man kann sie doch nicht zwingen, oder?«
    Pastor Schumann lächelte milde. » Natürlich nicht. Moorhouse würde das keinesfalls gestatten. Aber du kannst es den Engländern nicht übel nehmen. Sie sind es gewöhnt, dass in ihren Kolonien in Afrika und Indien die Einheimischen ihnen alle Wünsche von den Augen ablesen. Dass diese hier nicht zum Dienen geboren sind, müssen sie wohl noch lernen.«
    Auf der hinteren Veranda ging es bereits munter zu. Eine junge Dame in violett gestreifter Seide löste sich aus einer der Gruppen, sobald sie ihrer ansichtig wurde, und kam ihnen ein paar Schritte entgegen. Ihr strahlendes Lächeln galt vor allem dem Protector, aber es schloss auch die Schumanns mit ein.
    Matthew Moorhouse legte ihre Hand zärtlich in seine Armbeuge und sagte: » Darf ich Ihnen meine Verlobte Miss Mary Ruth Kilner vorstellen?«
    Neue Gesichter wurden in der überschaubaren Gesellschaft von Adelaide begeistert begrüßt, wie Miss Mary Dorothea zuflüsterte, und so drängten sich alle Anwesenden darum, mit den Schumann-Geschwistern bekannt gemacht zu werden. Vor allem junge Herren umlagerten sie und wetteiferten um ihre Aufmerksamkeit. Das war kein Wunder, wenn man berücksichtigte, dass von der ganzen Gesellschaft außer ihr nur Miss Kilner und zwei albern kichernde Backfische in rosarot-karierten Rüschenkleidern weiblichen Geschlechts und dem Kinderzimmer entwachsen waren.
    Das Missverhältnis zwischen den Geschlechtern war so auffällig, dass sie Miss Kilner danach fragte. » Nach Südaustralien kommen sehr viele alleinstehende junge Männer«, erklärte die ihr. » Aber nur wenige Familien mit Töchtern im passenden Alter. Eine Ehefrau zu finden ist deswegen nicht einfach.– Auch Sie werden sich bald vor Verehrern nicht mehr retten können, Miss Schumann.«
    Das war nicht gerade eine Aussicht, die Dorothea begeisterte. Irgendwann in ferner Zukunft lauerte ein gesichtsloser Ehemann, aber doch nicht so schnell! Sie hatte nicht das geringste Bedürfnis, in die Rolle einer Ehefrau zu schlüpfen. Erleichtert wandte sie sich daher dem älteren Herrn im abgetragenen Anzug zu, der ihnen als Professor Menge vorgestellt wurde.
    » Bin lieber hier als bei den steifen Gestalten im Salon«, vertraute er ihnen an und zwinkerte fröhlich. » Kann dieses ganze vornehme Getue nicht leiden. Sie auch nicht, was, Moorhouse?«
    August hatte sich sein Idol wohl anders vorgestellt, dachte Dorothea eine Spur schadenfroh, als sie sah, wie ihr Bruder etwas verkrampft versuchte, mit ihm ins Gespräch zu kommen.
    » Nicht jetzt, junger Mann«, wehrte Menge ungeduldig ab. » Jetzt schauen Sie doch lieber mal zu diesen prächtigen Burschen dort hinüber! Es sind die besten Tänzer des Stammes. Die bekommen Sie nicht oft zu sehen.«
    Dorothea versorgte Lischen so reichlich mit Kuchen, dass diese für die nächste Zeit beschäftigt war, ehe sie sich selbst eine Tasse Tee holte und zu den anderen Interessierten ans Geländer trat. Auf einem von jeglichem Bewuchs gesäuberten Platz am Torrens River hatte sich eine größere Menge Aborigines versammelt. Am östlichen Rand saßen in einer langen, ordentlich aufgereihten Linie die Frauen, Kinder und einige alte Männer. Am gegenüberliegenden Rand hatten sich die Tänzer aufgestellt. Fasziniert musterte Dorothea ihre exotische Aufmachung. Außer einem Lendenschurz waren sie nackt, allerdings von Kopf bis Fuß mit roter und weißer Farbe bemalt. Kreise und Striche hoben ihre Körperkonturen auf, ließen sie fast wie Wesen einer anderen Welt erscheinen. Auf dem Kopf, unter den Knien und an den Oberarmen waren Federtuffs befestigt. In den Händen trugen sie ebenfalls große Büschel aus Federn und Blattwerk. Sie schienen bester Laune zu sein, denn sie neckten sich ständig wie Kinder, indem sie sich gegenseitig mit den Federbüscheln kitzelten.
    Einer der alten Männer gab das Signal anzufangen, indem er zwei Stöcke laut gegeneinanderschlug. Gleich

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