Wenn Dich der Falsche richtig liebt

glasigen Augen. „Er schläft jetzt und es wäre besser ihm ein wenig zu Ruhe zu gönnen! Morgen können sie zu ihm.“ „Ich bin so schnell gekommen, wie ich nur konnte, und habe eine lange Fahrt hinter mir, ich möchte ihn nur kurz sehen. Bitte Doktor Chen nur fünf Minuten“, flehte Alice. „Na schön aber wirklich keine Sekunde länger, er braucht unbedingt ruhe“, ermahnte der Doktor Alice und zeigte ihr Neals Zimmer.
    „Sind die beiden eigentlich ein Liebespaar?“, fragte Chen Tim. Erstaunt sahen sich die beiden Männer an und Tim erwiderte neugierig: „Warum wollen sie das wissen.“
    „Nun ja als Mister Black wieder bei Bewusststein war hat er ununterbrochen den Namen von Miss Smith gerufen und das er sie liebt.“ Tim konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
    „Ach wissen sie das ist etwas kompliziert.“
    Vorsichtig öffnete Alice die Tür zu Neals Zimmer und blieb wie angewurzelt stehen, ihr Blick verfinsterte sich und es überkamen sie Schuldgefühle. In Zeitlupe lief sie auf das Bett zu und sah die vielen Geräte danebenstehen, die sein Herz Kreislaufsystem überwachten. Langsam nahm Alice auf einem Stuhl vor dem Bett platz und nahm Neals Hand in Ihre, sie entdeckte die Halskrause und konnte auch die vielen Kratzer im Gesicht sowie die genähte Wunde an der Schläfe erkennen. Als Ihr Blick abwärts wanderte, sah sie sein rechtes Bein in einer Schiene liegen. „Oh mein Gott Neal das ist alles meine Schuld“, schluchzte sie und tränen liefen ihr über die Wangen. Die fünf Minuten vergingen wie im Flug als Doktor Chen das Zimmer betrat und sie aufforderte zu gehen. Zärtlich hauchte sie Neal einen Kuss auf die Wange und flüsterte ihm ins Ohr „Ich komme Morgen wieder, alles wird Gut das verspreche ich Dir.“
    Tim, der immer noch im Flur stand und auf Alice wartete, entdeckte eine völlig neue Seite an Ihr, eine Seite, von der er bisher glaubte, das sie nicht existiert. Doch als sie in Tränen aufgelöst das Zimmer verließ wusste Tim das Neal die ganze Zeit über recht gehabt hatte, Alice liebte Neal und vermutlich mehr als sie sich eingestehen wollte. „Komm ich bring Dich nach Hause“, sagte Tim und nahm sie behutsam in den Arm.
    Am nächsten Morgen ging es Alice alles andere als gut sie hatte die halbe Nacht wach gelegen und sich die Augen ausgeweint, noch dazu gab sie sich die Schuld an Neals Unfall. Während sie mit mühe und Not eine Tasse Kaffe und ein paar Rühreier in sich reinzwängte, lief neben bei Radio und der Radiomoderator berichtete von dem gestrigen Unfall. Automatisch stellte Alice den Ton lauter und wurde auf einmal sehr hellhörig als der Moderator von einer Presserklärung sprach die Neal gestern herausgegeben haben soll.
    „Am gestrigen Abend ließ Mister Black über seine Agentur in einer Pressemitteilung erklären das Er die Gerüchte um seine angebliche Homosexualität dementiere und damit klarstelle, dass er heterosexuell sei und es außerdem eine Frau in seinem Leben gebe“, verkündete der Sprecher.
    „Oh Gott er hat die ganze Zeit die Wahrheit gesagt und ich habe ihn weggestoßen“, stellte Alice verzweifelt fest und fühlte sich nun noch schlechter als vorher. Hastig stürmte sie ins Bad um sich fertig zu machen da sie so schnell wie möglich wieder zu Neal ins Krankenhaus wollte.
    Als sie im Krankenhaus ankam, traf sie im Warteraum auf Luke Hunter den Mann, von dem sie bis vor wenigen Stunden noch glaubte, dass er Neals Lebensgefährte sei. „Was machen sie denn hier?“, fragte Alice irritiert. „Das Gleiche könnte ich sie auch fragen“, erwiderte Luke gereizt.
    Luke und Neal kannten sich seit gut zehn Jahren und bereits bei Ihrem ersten Treffen machte Luke kein hell daraus, dass er homosexuell war, was Neal nicht sonderlich störte, sie verstanden sich auf Anhieb und wurden schnell Freunde. Neal war es auch der Luke bei der Adoption seines vierjährigen, Sohns Jonny half und die beiden in sein Haus aufnahm, nach dem letzten großen Waldbrand in Kalifornien, bei dem das komplette Haus von Luke zerstört wurde. Unglücklicherweise verkräftigten sich dadurch die Gerüchte das Neal schwul war, bislang hatte ihn das nie interessiert er wusste ja schließlich das, dem nicht so war, doch nun war alles anders und das wurde jetzt auch Luke bewusst. „Sie sind sicherlich hier, weil sie das mit der Pressemitteilung erfahren habe“, sagte Luke zynisch und nahm einen Schluck Kaffe aus seinem Pappbecher.
    „Ich bin hier weil ich mich um Neal sorge und