Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn die Dunkelheit kommt

Wenn die Dunkelheit kommt

Titel: Wenn die Dunkelheit kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
Vom Netzwerk:
nicht auf.
    Außerdem hatte er das Gefühl, irgendwie verliebt zu sein.

Kapitel zwei
    1
    Sie verhörten Vince Vastaglianos Freundin seit fünfzehn Minuten. Nevetski hatte recht. Sie war ein wenig kooperatives Biest.
    Jack hockte auf dem Rand eines Queen-Anne-Stuhls, beugte sich vor und sprach endlich den Namen aus, den Darl Coleson ihm gestern genannt hatte. »Kennen Sie einen Mann namens Baba Lavelle?«
    Shelly Parker blickte ihn an, dann schaute sie schnell auf ihre Hände hinunter, die ein Glas Scotch umklammerten, aber in diesem unbewachten Moment sah er die Antwort in ihren Augen.
    »Ich kenne niemanden, der Lavelle heißt«, log sie.
    Rebecca saß in einem zweiten Queen-Anne-Stuhl, die Beine übereinandergeschlagen, die Arme auf den Lehnen, sie wirkte entspannt, selbstbewußt und unendlich viel beherrschter als Shelly Parker. Sie sagte: »Vielleicht kennen Sie Lavelle nicht, aber gehört haben Sie vielleicht von ihm. Ist das möglich?«
    »Nein«, sagte Shelly.
    Jack sagte: »Passen Sie auf, Ms. Parker, wir wissen, daß Vince mit Dope handelte, und vielleicht könnten wir Ihnen im Zusammenhang damit etwas anhängen...«
    »Damit hatte ich nichts zu tun!«
    »... aber wir haben gar nicht vor, Ihnen irgend etwas anzuhängen...«
    »Das können Sie auch nicht!«
    »...wenn Sie mit uns zusammenarbeiten.«
    »Sie haben nichts gegen mich in der Hand«, sagte sie.
    »Wir können Ihnen das Leben sehr schwer machen.«
    »Das können die Carramazzas auch. Über die sage ich kein einziges Wort.«
    »Wir verlangen ja auch gar nicht, daß Sie über sie reden«, sagte Rebecca. »Sie sollen uns nur von diesem Lavelle erzählen.«
    Shelly schwieg. Sie kaute nachdenklich an ihrer Unterlippe.
    »Er ist Haitianer«, sagte Jack, um sie zu ermutigen.
    Shelly hörte auf, an ihrer Lippe zu nagen, und lehnte sich auf dem weißen Sofa zurück. Sie versuchte, lässig zu wirken, aber es gelang ihr nicht. »Was für ein -aner ist er?«
    Jack blinzelte sie an. »Wie?«
    »Was für ein -aner ist dieser Lavelle?« wiederholte sie. »Japaner, Burmaner, Pakistaner... Sie sagten doch, er sei Asiat.«
    »Haitianer. Er ist aus Haiti.«
    »Ach so. Dann ist er ja gar kein -aner.«
    »Überhaupt kein -aner«, stimmte Rebecca zu.
    Shelly hörte offenbar die Verachtung in ihrer Stimme heraus, denn sie rutschte nervös herum, obwohl sie anscheinend nicht ganz begriff, womit sie diese Verachtung herausgefordert hatte. »Ist er ein schwarzer Kerl?«
    »Ja«, sagte Jack, »und das wissen Sie ganz genau.«
    »Ich treibe mich nicht mit schwarzen Kerlen rum«, sagte Shelly, hob den Kopf, straffte die Schultern und setzte eine gekränkte Miene auf.
    Rebecca sagte: »Wir haben gehört, daß Lavelle den Drogenhandel unter seine Kontrolle bringen will.«
    »Davon weiß ich nichts.«
    Jack fragte: »Glauben Sie an Voodoo, Ms. Parker?« Rebecca seufzte gelangweilt. Jack sah sie an und bat: »Hab Nachsicht mit mir.«
    »Das ist doch sinnlos.«
    »Ich verspreche dir, nicht übermäßig aufgeschlossen zu  sein«, sagte Jack lächelnd. Zu Shelly Parker gewandt fragte er: »Glauben Sie an die Macht des Voodoo?«
    »Natürlich nicht.«
    »Ich dachte, daß Sie vielleicht deshalb nicht über Lavelle sprechen wollten - weil Sie Angst haben, er könnte Sie mit dem bösen Blick oder sonst etwas verfolgen.«
    »Das ist doch alles bloß Quatsch.«
    »Wirklich?«
    »Das ganze Voodoo-Zeug - Quatsch.«
    »Aber von Baba Lavelle haben Sie schon gehört?« fragte Jack.
    »Nein, ich habe doch eben gesagt...«
    »Wenn Sie nichts über Lavelle wüßten«, erklärte Jack, »wären Sie überrascht gewesen, als ich etwas so Ausgefallenes wie Voodoo erwähnte. Sie hätten mich gefragt, was zum Teufel Voodoo denn mit der ganzen Sache zu tun hätte. Aber Sie waren nicht überrascht, und das bedeutet, daß Sie etwas über Lavelle wissen.«
    Shelly hob eine Hand an den Mund, steckte einen Fingernagel zwischen die Zähne und begann fast, daran zu kauen, dann zögerte sie und entschied, daß die Erleichterung, die ihr das Hineinbeißen bringen würde, es nicht lohnte, die Maniküre für vierzig Dollar zu ruinieren.
    Sie sagte: »Na schön. Ich weiß von Lavelle.«
    Jack blinzelte Rebecca zu. »Siehst du?«
    »Nicht schlecht«, gab sie zu.
    »Raffinierte Verhörtechnik«, sagte Jack. »Fantasie.«
    Shelly fragte: »Kann ich noch 'nen Scotch haben?«
    »Warten Sie, bis wir mit dem Verhör fertig sind«, sagte Rebecca. Shelly stand vom Sofa auf, ging zur Bar, nahm eine Wa-terford-Karaffe und goß

Weitere Kostenlose Bücher