Wenn die Eltern alt werden
dem Unfall bestehen und von einem Arzt bescheinigt werden. Deshalb wartet die Versicherung erst einmal ab, bis sie zahlt und hofft in der Zeit auf Abheilung.
Eine sogenannte »Gliedertaxe« (siehe Tabelle) führt auf, welchen Invaliditätsgrad der Verlust bestimmter Gliedmaßen bedeutet.
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Der Verlust eines Daumens zum Beispiel bedeutet eine 20-prozentige Teilinvalidität. Folglich werden auch nur 20 Prozent der Versicherungssumme gezahlt. Fehlen mehrere Gliedmaßen, werden die Grade zusammengezählt, bis maximal 100 Prozent. Die komplette Gliedertaxe ist in den Versicherungsbedingungen aufgeführt. Sie weicht mitunter von den Musterbedingungen des Gesamtverbandes ab. Manche Unternehmen zahlen auch mehr. Besondere Bedingungen gibt es bei manchen Versicherern für Angehörige von Heilberufen oder Musikern. Da werden beim Verlust eines Fingers auch schon mal 60 oder sogar 100 Prozent Invalidität angenommen. Manche Anbieter zahlen in bestimmten Tarifen auch für kosmetische Operationen.
Lässt sich der Grad der Invalidität nicht feststellen, wird zugrunde gelegt, inwieweit die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit durch den Unfall auf Dauer beeinträchtigt ist.
Gebrechlichkeit als Ursache eines Unfalls wirkt leistungsmindernd, das heißt, es wird weniger gezahlt. Gar nicht gezahlt wird gewöhnlich bei dauernd Pflegebedürftigen oder Geisteskranken – sodass sich in diesen Fällen der Abschluss einer Unfallversicherung erübrigt.
In vielen Versicherungspolicen findet sich die Vereinbarung einer Progression, das heißt, dass ab einem bestimmten Invaliditätsgrad mehr Geld gezahlt wird, als laut Versicherungssumme fällig wäre.
Beispiel
Bei einer Invaliditäts-Grundsumme von 100 000 Euro würden bei einer Progresssion von 225 Prozent und einer Vollinvalidität 225 000 Euro fällig. Das entsprichtetwa einer Monatsrente zwischen 1000 und 1200 Euro. Grundsätzlich ist die Progression zu empfehlen, sie sollte aber 225 Prozent nicht übersteigen. Wer mehr Geld braucht, sollte auch eine höhere Versicherungssumme abschließen.
WISO -Tipp
Manche Unternehmen bieten spürbare Steigerungen in der Auszahlungssumme erst bei sehr hohen Invaliditätsgraden an. Das fällt unter die Kategorie »Mogelpackung«, denn die meisten schweren Unfälle haben einen Invaliditätsgrad von »nur« 30 bis 50 Prozent zur Folge. Gut, wenn die Progression bereits bei einem Invaliditätsgrad von 25 oder 26 Prozent beginnt und spürbar ansteigt.
Manche Unternehmen bieten auch den Abschluss einer »dynamischen« Steigerung der Versicherungssumme an. Das verteuert natürlich entsprechend die Jahresbeiträge. Allerdings nimmt der Bedarf aus Versicherungszahlungen mit steigendem Alter eher ab als zu, zumal auch Gehalt, eigenes Vermögen und Rentenansprüche mit dem Alter gewöhnlich zunehmen. Zusammenfassend kann man empfehlen: Vernünftige Progression ja, Dynamik nein. Besser ist es, von Beginn an eine höhere Summe zu vereinbaren.
Wann zahlt die Unfallversicherung nicht?
Um sich richtig zu verhalten oder um sich keine falsche Hoffnung auf finanziellen Ausgleich in Fällen zu machen, die vom Versicherungsschutz ausgeschlossen sind, ist es wichtig, auch die Fälle zu kennen, in denen die Unfallversicherung grundsätzlich nicht zahlt:
bei Unfällen infolge Trunkenheit oder einer Schlägerei
bei Infektionen, Vergiftung oder Selbstmord
bei Unfällen, hervorgerufen durch Schlaganfall, Epilepsie oder andere Krampfanfälle, die den gesamten Körper ergreifen
bei Unfällen, die dem Versicherten beim Begehen einer vorsätzlichen Straftat zustoßen
bei Unfällen durch Teilnahme an Rennen mit Motorfahrzeugen aller Art oder sonstigen riskanten Sportarten (wie zum Beispiel Drachenfliegen)
bei Unfällen durch Krieg, Kernenergie sowie innere Unruhen, wenn der Versicherungsnehmer aufseiten der Unruhestifter tätig war
Das Unfallrisiko bei riskanten Sportarten – wie zum Beispiel Drachenfliegen – kann und sollte bei Bedarf zusätzlich versichert werden.
Unfallversicherungen für Senioren
Die Generation 55plus wird für Versicherer immer interessanter: Erstens hat diese Altersgruppe so viel Geld wie nie zuvor. Zum anderen ist sie zahlreich, denn die geburtenstarken Jahrgänge zwischen 1955 und 1965 kommen jetzt in dieses Alter. Zudem ist diese Generation vorsorgebewusst und will etwas gegen mögliche Risiken des Alters tun. Dafür bietet die Branche spezielle Senioren-Unfallversicherungen an mit sogenannten
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