Wenn die Eltern alt werden

nächstgelegene Krankenhaus. Glück im Unglück: Der Krankenhausaufenthalt kostete beide keinen Cent. Beide hatten beim ADAC einen Schutzbrief abgeschlossen, der auch eine Auslandskrankenversicherung einschließt. Und nicht nur das – Heinz O.: »Trotz der guten Versorgung wollten wir so bald wie möglich nach Deutschland zurück, in ein hiesiges Krankenhaus. Denn das Personal sprach nur Spanisch.« Und so passierte es. Mit dem Learjet des ADAC ging es nach ein paar Tagen zurück nach Deutschland. Das Ehepaar O. war jedenfalls froh, damals die Police abgeschlossen zu haben. Heinz O.: »So ein Flug mit Spezialbett hätte uns um die 20 000 Euro gekostet.«
    So weit wie der ADAC gehen nur wenige Anbieter. Die meisten Auslandskrankenversicherer bestehen darauf, dass ein einheimischer Arzt die medizinische Notwendigkeit des Heimfluges bestätigt. Die aber besteht nicht immer. Und bei den gesetzlichen Kassen gibt es grundsätzlich gar keine Erstattung für den Rücktransport.
Gesetzliche Absicherung reicht nicht aus
    Gesetzliche Versicherte erhalten von ihrer Krankenkasse auf Antrag die European Health Insurance Card (EHIC), den früheren Auslandskrankenschein E 111. In der Regel wurde diese Karte mittlerweile in die normale Krankenversicherungskarte integriert und befindet sich auf deren Rückseite.Doch hat der gesetzlich Versicherte im EG-Ausland beziehungsweise in den Staaten mit Sozialversicherungsabkommen nur Anspruch auf dieselbe Behandlung wie ein Inländer. Krankenversicherungsschutz wird mit dem Auslandskrankenschein in dem Umfang angeboten, wie es die gesetzliche Versicherung des Urlaubslandes vorsieht. Es gilt dann für Sie das ausländische Vertragsrecht. Allerdings führen die Ärzte in Urlaubsländern eine Behandlung von Urlaubern des Öfteren nur als Privatbehandlung durch. Hierbei ist die Frage, ob dies zulässig ist oder nicht, von untergeordneter Bedeutung. Das Honorar wird in aller Regel vom Patienten gezahlt, weil er vor Ort nicht die Möglichkeit zur Prüfung der Rechtmäßigkeit hat und auf die ärztliche Behandlung angewiesen ist. Zu Hause angekommen, erhält er von der gesetzlichen Krankenkasse nach Vorlage der Rechnungen und Quittungen, die wie bei der Reisekrankenversicherung Angaben zum Namen, Geburtsdatum, Diagnose et cetera enthalten müssen, eine Erstattung der Kosten, wie sie bei einer adäquaten Behandlung in Deutschland angefallen wären. Der Versicherte lebt mit dem Risiko, dass eine gewisse Eigenbeteiligung verbleibt, da das privatärztliche Honorar oft die Kassenleistung übersteigt. Auch nach einem Unfall oder nach einer Akuterkrankung kann es sein, dass der Urlauber in ein Krankenhaus eingeliefert wird, das nur Privatpatienten behandelt. Und: Ein medizinisch notwendiger Rücktransport aus dem Ausland in die Heimat ist grundsätzlich nicht mitversichert. Krankheitskosten, die in Ländern ohne Sozialversicherungsabkommen entstehen, werden in der Regel von der GKV nicht erstattet.
Und Privatversicherte …?
    Auch für privat Krankenversicherte ist eine zusätzliche Auslandsreisekrankenversicherung sinnvoll. Hauptgrund: Die PKV-Tarife haben zwar internationale Geltung, es fehlt aber die Kostenübernahme für den Rücktransport oder die Überführung aus dem Ausland, eventuell müssen diese Leistungen gegen Zuschlag eingeschlossen werden. Sollte ein PKV-Versicherter eine Beitragsrückerstattung wegen Nichtinanspruchnahme erwarten oder ein hoher Selbstbehalt vereinbart sein, kann sich der zusätzliche Auslandsschutz ebenfalls rechnen. Beihilfeberechtigte wie zum Beispiel Beamte erhalten von ihrem Dienstherrn für im Ausland entstandene Krankheitskosten meist nur den Betrag, der auch in Deutschland angefallen wäre. Die darüber liegenden Aufwendungen sowie der Rücktransport sind vom Versicherungsnehmer zu tragen.
Was leistet eine Auslandskrankenversicherung?
    Der Abschluss einer Reisekrankenversicherung kann im Notfall viel Geld sparen und ist daher immer zu empfehlen. Wenn überdies ein Rücktransport ohne Probleme möglich ist, ersparen Sie sich neben den Kosten auch die Mühen, einen Transport selbst organisieren zu müssen. Die Police schützt vor finanziellen Einbußen, die durch Krankheit oder Unfall bei einer Auslandsreise entstehen können. Im Einzelnen sind das:
Arzt-, Krankenhaus- und Operationskosten
Ausgaben für Medikamente
Ausgaben für schmerzstillende Zahnbehandlung inklusive Reparatur von Zahnersatz
Transportkostenübernahme zum nächstgelegenen Krankenhaus oder