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Wenn die Liebe dich findet

Wenn die Liebe dich findet

Titel: Wenn die Liebe dich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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stellt. Sattle dein Pferd, nimm dein Zeug, und verschwinde! Und ich würde dir raten, mir in Zukunft aus dem Weg zu gehen. Du weißt wohl nicht, wie knapp du gestern dem Tod entronnen bist.«
    Angst und ohnmächtige Wut im Gesicht, drehte Farrell sich um und verschwand im Stall. Ein erbärmlicher Mann, genau wie John Trask, beide im Würgegriff ihrer Schwächen. Trask hatte Devin angefleht, niemandem zu verraten, dass er noch tiefer in seinem Schuldenberg versunken war, nachdem Devin ihn bei diesem unsäglichen Geldverleiher gesehen hatte. Und dennoch hatte er Trusk danach wieder beim Spiel beobachtet! Im Gegensatz zu William, dessen Eltern ihm Schulden hinterlassen hatten, gab es für diese beiden Spieler keine Entschuldigung. Sie suchten nach dem leichten Leben, wollten alles umsonst haben und ohne Mühe zu Geld gelangen, statt das zu tun, was die meisten zweitgeborenen Söhne taten, nämlich zum Militär zu gehen, um zu Ruhm und Ehre zu gelangen, statt ihre Familien zu beschämen, indem sie für ihre Schulden ins Gefängnis kamen, denn genau darauf steuerten die beiden schnurstracks zu.
    Devin ging wieder ins Haus zurück, um Exters Sachen zu holen, dann begab er sich zu der Ecke des Hauses, von wo aus er beobachten konnte, ob Farrell auch wirklich das Anwesen verließ. Von hier aus konnte er außerdem Amanda aufhalten, falls sie käme, bevor das geschehen war. Er wollte nicht, dass sie diesem Mann noch einmal begegnete, nicht, wenn er es verhindern konnte.
    Aber er nahm nicht an, dass sie an diesem Morgen auftauchen würde. Falls doch, wüsste er nicht, was er ihr sagen sollte. Sein Gewissen befahl ihm, sich mit eingezogenem Schwanz davonzumachen, genau wie Farrell. Sie verdiente etwas viel Besseres als ihn.
    Er hatte letzte Nacht völlig den Verstand verloren. Er hasste Farrell Exter für das, was er Amanda angetan hatte, und dafür, dass er ihn so weit gebracht hatte, ihr so etwas anzutun. Devin hatte so große Angst um sie gehabt, dass er die Kontrolle verloren und sich von seinen Gefühlen hatte übermannen lassen.
    Es war eine unglaubliche Nacht gewesen. Er war versucht zu glauben, dass sie ihn lieben und sie ein gemeinsames Leben führen könnten. Aber er wusste es besser. Jetzt hatte er große Schuld auf sich geladen, weil er nicht die Willensstärke besessen hatte, Amanda Locke zu widerstehen.

Kapitel 49
    A manda verpasste den Sonnenaufgang, aber nur um wenige Minuten. So früh am Morgen machte es sich bemerkbar, dass der Winter gekommen war. Es war eiskalt. Alice hatte ihr entsprechende Kleidung gegeben, Amanda trug ihren dicksten und längsten Wintermantel. Das hatte außerdem den Vorteil, dass ihr Reitrock bedeckt war, zumindest solange sie nicht auf dem Pferd saß. Beim Reiten würde ihr warm werden. So war es immer, angesichts der Tatsache, wer neben ihr ritt.
    Sie eilte zum Stall, rannte beinahe, so eilig hatte sie es, Devin zu sehen. In ihrem Bauch kribbelte es vor Aufregung. Die Tür stand offen. Devin stand im Stall neben seinem Pferd und zog den Sattelgurt nach. Herbert sattelte und zäumte ihre Stute jeden Morgen für ihre frühen Ausritte, aber heute schien er sich verspätet zu haben, wahrscheinlich wegen der Party gestern Abend.
    Devin hörte sie kommen und sah ihr entgegen, aber sein Gesichtsausdruck war so förmlich wie niemals zuvor, und das ließ das Lächeln auf Amandas Gesicht gefrieren. Einen Moment lang dachte sie, dass er vielleicht vom Tageslicht hinter ihr geblendet war und sie deshalb nicht erkannte, doch dann sagte er: »Ich habe nicht erwartet, dass du heute kommst.«
    Verwirrt kam sie weiter auf ihn zu. »Wolltest du ohne mich reiten gehen?«
    »Nein, ich reise ab.«
    Sie war entsetzt, der Schmerz bäumte sich in ihrer Brust auf, aber sie kämpfte ihn nieder. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um falsche Schlüsse zu ziehen. Es konnte etwas passiert sein, was sie nicht wusste, weshalb er für eine Weile fortmusste – und so ernst dabei aussah.
    »Warum?«, fragte sie zögerlich.
    »Das letzte Nacht hätte nicht passieren dürfen. Ich sollte für dich einen passenden Partner finden, statt dir im Weg zu stehen. Ich gehöre hier nicht her, Mandy, und ich gehöre ganz bestimmt auch nicht in dein Leben. Das Höchste, was ich für dich sein kann, ist dein Reitlehrer, und jetzt sind die Reitstunden vorbei.«
    Sie war zu schockiert und verletzt, weil er sie abwies, um auch nur ein Wort zu erwidern. Sie wollte gerade zum Haus zurückrennen, als sie den alten Herbert erblickte,

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