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Wenn die Liebe dich findet

Wenn die Liebe dich findet

Titel: Wenn die Liebe dich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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der ihnen mit ihrer Stute am Zügel entgegenkam, sodass sie an Devin vorbei auf Sarah die Zweite zulief. Herbert wollte ihr beim Aufsteigen helfen, aber mit ihrer Reithose brauchte sie ihn nicht. Sie trieb die Stute auf die Tür zu und wäre direkt aus dem Stall hinausgaloppiert, wenn Devin ihr nicht den Weg versperrt hätte.
    »Beweg dich!«, rief sie ihm zu. »Ich gehe reiten, ob mit oder ohne dich.«
    »Mandy …«
    Ihre Wut hatte sie übermannt, ihre Tränen leider auch. »Keine Sorge, ich betrachte die letzte Nacht nur als eine deiner Unterrichtsstunden, die ich vergessen soll!«
    »Weine nicht!«
    Amanda wartete nicht auf ihn, sondern ritt an ihm vorbei und galoppierte los, direkt auf den Wald und auf einen der Reitwege zu, die ihr Bruder dort geschlagen hatte. Sie trieb die Stute an, so schnell sie konnte, als könnte sie vor dem Schmerz in ihrem gebrochenen Herzen davonreiten. Ehe sie sichs versah, befand sie sich schon im Wald, aber Rafes Reitwege waren nicht sehr breit. Durch ihre Tränen konnte sie sowieso nicht viel sehen. Und es war ihr auch egal.
    Devin folgte ihr. Er rief hinter ihr her und holte immer mehr auf. Sein Hengst war schneller als ihre Stute. Sosehr sie es auch wollte, sie würde ihm hier draußen im Wald nicht entkommen. Dafür musste sie schon zurück ins Haus. Während ihr dieser Gedanke kam, war sein Hengst schon neben ihr, und sie spürte Devins Arm um ihre Taille. Er wollte sie vom Pferd ziehen! Sie wollte ihm gerade zurufen, dass er das lassen sollte, aber im selben Moment ertönte ein Schuss aus einem Gewehr, so nah, dass Amandas Worte nicht zu hören waren.
    Devin zog sie an sich, aber damit nicht genug. Er ließ sich vom Pferd fallen und riss sie mit sich! Er landete auf seinen Füßen, hielt sie an seiner Seite, drückte sie zu Boden und versteckte sich mit ihr hinter einem Busch neben dem Reitweg.
    »Bleib unten!«, zischte er ihr zu.
    »Das war ein …«
    »Still!«
    Dann stieß er einen schrillen Pfiff aus. Die Pferde waren ohne sie weitergaloppiert, doch jetzt kamen sie zurückgetrabt. Devin sprang auf und schnappte sich das Gewehr, das an seinem Sattel befestigt war, was Amanda gar nicht bemerkt hatte. Dann scheuchte er sein Pferd weg und kauerte sich zu Amanda auf den Boden.
    Sie starrte ihn mit großen Augen an, für den Moment vergaß sie ihren Herzschmerz, als sie ihn panisch nach dem Blut absuchte, das dafür verantwortlich sein musste, dass alle Farbe aus seinem Gesicht gewichen war. Aber alles, was sie entdecken konnte, war ein Riss in seinem Jackenärmel auf der Höhe des Oberarms, der aussah, als stammte er von einem Streifschuss. Da ihr klar wurde, um welchen Arm es sich handelte und dass die Kugel seine Brust getroffen hätte, wenn er sich nicht zur Seite gebeugt und sie vom Pferd gezogen hätte, war es kein Wunder, dass sie zitterte wie Espenlaub.
    Sie blieb still, wie Devin befohlen hatte, während er auf verdächtige Geräusche achtete. Aber wer auch immer diesen Schuss abgegeben hatte, tat anscheinend dasselbe, außer, er war doch nicht so nahe gewesen, wie es geklungen hatte, und hatte sich inzwischen fortgestohlen.
    Gute zehn Minuten später, als sie immer noch nichts hörten, flüsterte Amanda: »Warum hast du ein Gewehr dabei?«
    »Seit man auf mich schießt, scheint es mir eine gute Idee.«
    »Wer schießt denn auf dich?«
    »Wenn ich das wüsste, wäre ich nicht derjenige, der Kugeln ausweichen muss.«
    »Farrell?«
    Devin schnaubte leise. »Ich wünschte, es wäre dieser Schuft, aber nein. Das hier fing schon an, lange bevor Exter gezeigt hat, was für ein Lump er ist.«
    »Du hast Feinde?«
    »Zumindest einen.«
    »Und wer ist es?«
    »Ich sagte doch bereits, dass ich es nicht weiß.«
    »Du hast nur gesagt …«
    Er legte einen Finger auf ihre Lippen. »Jetzt ist nicht der Moment, um das zu diskutieren. Die Kugel hätte dich treffen können, Mandy! Bisher habe ich nur Vorsichtsmaßnahmen getroffen, aber jetzt will ich Rache. Ich werde herausfinden, wer dein Leben riskiert hat, um mich zu kriegen. Zuerst muss ich dich jedoch in Sicherheit bringen.«
    Deshalb war er bleich geworden? Weil er Angst um sie hatte? Und das sollte er auch haben, dachte sie, als die Wut wieder in ihr hochstieg.
    Sie hatte nicht vor, Risiken einzugehen, wenn er sie nicht wollte.
    Er pfiff erneut, und wieder trabte sein Pferd heran. Wäre Amanda nicht so voller Schmerz und Wut gewesen, hätte sie Devin gefragt, wie er das machte. Aber es würde keine Unterrichtsstunden mehr

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