Wenn die Liebe dich findet
Reitunterricht nehmen würde, dass er schon ein Pferd dafür besorgt hatte?
»Na ja, wenn es nicht klappt, habe ich immerhin auch noch Robert Brigston kennengelernt. Und er verlangt nicht von mir, dass ich reite.«
Devins ablehnende Reaktion kam unwillkürlich, sie fühlte, wie sein Körper sich anspannte. Doch er sagte ruhig: »Er sieht so jung aus, wie er ist, frisch von der Schule. Sind Sie sicher, dass Sie diese Bekanntschaft vertiefen wollen?«
»Nun ja, er sieht sehr gut aus.«
»Ist das ein wichtiges Kriterium für Sie?«
»Nicht unbedingt, es soll nur heißen, ich werde zumindest nicht gleichgültig sein, wenn ich ihn näher kennenlerne.«
»War das Teil Ihres Problems? Die meisten Ihrer Verehrer langweilen Sie?«
Er war etwas zu gut darin, etwas herauszufinden. Diesmal hatte er den Nagel auf den Kopf getroffen. Aber nein, Robert langweilte sie nicht, ebenso wenig Kendall. Was das anging – sie hatte auch noch keinen langweiligen Moment in Devins Gegenwart verbracht. Allerdings war er nicht im Rennen, also spielte das keine Rolle.
Amanda schnalzte mit der Zunge. »Arbeiten Sie immer noch an Ihrer guten Tat? Erwarten Sie keine Kooperation von mir, ich habe Ihnen gesagt, dass ich es nicht will!«
»Ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass Brigston nicht zu Ihnen passt.«
»Sie haben den Klatsch auch gehört?«, vermutete sie. »Er ist zu jung für einen Lebemann. Aber selbst wenn, ist das kein guter Grund, um ihn auszusortieren – bis jetzt zumindest.«
»Natürlich ist das ein guter Grund!«
Sie lachte. »Nein, ist es nicht. Ich kenne ziemlich viele Lebemänner, auch in meiner Familie – zumindest früher. Mein eigener Bruder Rafe hat sich darin versucht, bevor er heiratete. Und bei meinem Cousin Rupert kann von Versuchen nicht die Rede sein! Er war ein übler Schürzenjäger, aber auch er hat schließlich geheiratet, dieses Jahr. Bleibt noch sein Bruder Avery, wobei ich, ehrlich gesagt, nicht weiß, ob er in Ruperts Fußstapfen tritt. Das stellt kein angemessenes Thema dar, über das man mit seinem Cousin spricht.«
»Aber mit mir schon?«
Es gelang ihr, nicht zu erröten. »Ich sage Ihnen nur, dass ich mit Schürzenjägern vertraut bin und dass ich nicht glaube, dass Lord Robert einer ist. Ich denke, es ist eher eine Masche, um sich ein bisschen interessant zu machen. Die ganzen Gerüchte heute Abend sind nur Auswüchse von Eifersucht und Neid.«
»Egal, ob er versucht, ein Lebemann zu werden, oder nur versucht, die Damenwelt mit seinem forschen Benehmen zu beeindrucken. Fakt ist, dass der Junge nicht heiraten will und alles tun wird, um es zu vermeiden. Wollen Sie wirklich mit seinen Federn geteert werden?«
Der Tanz endete. Anscheinend erwartete Devin auf seine letzte Frage keine Antwort, über die er noch immer nachzudenken schien, wenn man nach der Warnung ging, die er aussprach, bevor er Amanda bei ihrem Cousin ließ.
»Brigston will einen Skandal provozieren, und er wird Sie mitreißen, wenn Sie nicht auf Distanz gehen! Wollen Sie wirklich, dass Ihr Vater erst einschreiten muss und Sie nach Hause holt, obwohl die Saison gerade erst begonnen hat?«
Amanda lief feuerrot an. Sie hatte keinen Zweifel, dass er das so laut gesagt hatte, dass auch Rupert es hörte!
Kapitel 18
A m Ende dieses langen Abends hoffte Devin inständig, er müsste nicht auf weitere Bälle gehen, um die perfekten Ehemänner für Amanda und Blythe zu finden.
»Müde?«, fragte er Blythe auf dem Nachhauseweg.
»Überhaupt nicht!«, antwortete sie aufgeregt. »Ich hatte einen solchen Spaß heute Abend! Meinst du, Lord Oliver fand mich attraktiv?«
»Du magst ihn, oder?«
Sie grinste. »Ja. Wir konnten gar nicht mehr aufhören zu reden. Ich habe nur Angst, dass er nicht so reich ist, um den Ansprüchen meines Bruders zu genügen. Ist er reich? Weißt du etwas?«
»Die Familie Norse ist recht gut betucht, ja. Außerdem, William wird zufrieden sein, solange du nur zufrieden bist. Dein Glück ist ihm immer noch das Wichtigste.«
»Dann ist Oliver perfekt! Ich kann es kaum erwarten, Will von ihm zu erzählen.«
Es klang, als wäre Oliver Norse nun Blythes Favorit, obwohl dieser Mann doch eigentlich auf Amanda hoffte. Aber alle jungen Männer waren hinter Amanda her, und nur einer konnte der Glückliche sein, der sie von sich überzeugte. Die anderen würden enttäuscht zurückbleiben, aber immer noch zu haben sein.
Er hätte Amanda darüber informieren sollen, dass Brigston zugegeben hatte, dass sein Vater ihm
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