Wenn die Liebe erblueht - Im Rosengarten der Liebe
â¦â
âÃber was?â, warf er ruhig ein. âÃber den Anblick meines Körpers oder meine körperliche Reaktion auf Sie? Was genau hat Sie denn am meisten schockiert, Geraldine?â
Geraldine wich seinem Blick aus. Als sie all ihren Mut zusammengenommen hatte und in die Küche gegangen war, hätte sie nicht im Traum daran gedacht, dass Mitch sie derart freimütig und direkt auf das, was passiert war, ansprechen würde. Sie fühlte sich bloÃgestellt und in die Ecke gedrängt und schaffte es zu ihrem Leidwesen nicht, diese Herausforderung schlagfertig zu erwidern.
âEine attraktive Frau wie Sie muss doch daran gewöhnt sein, welche Wirkung sie auf Männer ausübtâ, fuhr Mitch fort.
Entsetzt spürte sie, dass seine Worte eine höchst ungebetene, elektrisierende Reaktion in ihr auslösten. âIch möchte dieses Thema nicht weiter diskutierenâ, sagte sie stockend. âIch ⦠ich muss noch einmal fort.â
Sie nahm ihren Kaffeebecher, drehte Mitch den Rücken zu und wandte sich zur Tür.
âWas tun Sie eigentlich, wenn Sie mit ihm schlafen, Geraldine? Machen Sie die Augen dabei zu?â
Seine spöttischen Worte lieÃen sie derart zusammenzucken, dass der Kaffee über den Becherrand schwappte.
âHat er Ihnen nie gesagt, wie erotisch es ein Mann findet, wenn die Frau ihn dabei ansieht, wenn sie seinen Körper bewundert und sich an der Wirkung, die sie auf ihn ausübt, erfreut, anstatt die Augen zu schlieÃen wie ein Kind, das eine bittere Medizin einnimmt?â
Geraldine hörte die Geringschätzung und den Zorn in seiner Stimme und fragte sich verwirrt, mit welchem Recht er auf sie wütend sein konnte. Sie schluckte, denn ihr Hals war plötzlich wie zugeschnürt. Nein, auf keinen Fall würde sie hier vor Mitch Fletcher in Tränen ausbrechen. Mit zitternder Hand öffnete sie die Küchentür, eilte hinaus und die Treppe hinauf, um in ihrem Schlafzimmer Zuflucht zu suchen.
Sie brauchte eine ganze Weile, um sich wieder einigermaÃen zu fassen. Immer wieder kamen ihr Mitchs Worte in den Sinn, begleitet von einer höchst erregenden Vorstellung seines schönen nackten Körpers.
Von ihrem Schlafzimmerfenster übersah Geraldine den Feldweg, der zum Cottage führte. Es dauerte nicht lange, da fuhr ein Taxi vor, um Mitch zu seinem Geschäftsessen abzuholen. Geraldine beobachtete, wie er das Haus verlieà und in den Wagen einstieg. Dann erst fühlte sie sich sicher genug, um sich wieder nachunten in die Küche zu wagen.
Lustlos bereitete sie sich einen Salat zum Abendessen. Als sie sich gerade hinsetzen wollte, läutete das Telefon, und Geraldine glaubte sofort, es sei das Hospiz. Obwohl sie sich irrte, war ihr der Appetit jetzt so gründlich vergangen, dass sie kaum mehr in ihrem Essen herumstocherte. Dennoch zögerte sie unbewusst den Moment hinaus, da sie nach oben gehen musste, um sich zu duschen und für den nochmaligen Besuch bei Tante May fertigzumachen. Als sie sich das schlieÃlich klarmachte, wusste sie auch den Grund dafür und errötete zutiefst.
Ãrgerlich zwang sie sich, aufzustehen und nach oben ins Bad zu gehen. Dort schloss sie die Tür energisch ab, bevor sie sich auszog und unter die Dusche ging. Während sie sich einseifte, tauchte gänzlich ungebeten die Erinnerung an Mitchs nackten, schönen Körper vor ihr auf. Ihre Gefühle reagierten so prompt und heftig auf diese Stimulation, dass ihr der Atem stockte.
Was war nur mit ihr los? Warum übte dieser Mann, den sie kaum kannte und nicht einmal mochte, eine derart intensive Wirkung auf sie aus? Zornig schrubbte sie ihre Haut, bis es wehtat. Sie wollte sich nicht daran erinnern, was sie beim Anblick von Mitchs nacktem Körper und seiner unmissverständlichen Reaktion empfunden hatte. Aber seine Worte, der Klang seiner Stimme verfolgten sie: âEin Mann findet es erotisch, wenn die Frau ihn dabei ansieht, wenn sie seinen Körper bewundert â¦â
Geraldine erschauerte. Die Spitzen ihrer Brüste wurden hart, ein schmerzliches Verlangen durchzuckte ihren Körper. Wenn sie jetzt die Augen schlieÃen würde und â¦
Hastig drehte sie das Wasser zu, frottierte sich ab und zog sich an. Sie war den Tränen nahe, weil sie einfach nicht begreifen konnte, was mit ihr geschah. Hatte es etwas mit ihrem Alter zu tun, mit der Tatsache, dass sie noch unverheiratet war?
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