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Wenn die Liebe erwacht

Wenn die Liebe erwacht

Titel: Wenn die Liebe erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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der Männer zu Wort. »Es ist nicht …«
    »Du widersetzt dich meinem Willen?«
    »Nein, Mylady, aber …«
    »Du hast etwas gegen diese Arbeit einzuwenden? Oder dagegen, daß du den Anweisungen eines Kindes folgen sollst? Ich habe mit meinen eigenen Augen gesehen, daß ihr keine Ahnung habt, wie man eine Küche sauberhält, und habe das Essen gekostet, das aus dieser Küche kommt, und daher weiß ich, daß ihr vom Kochen nichts versteht. Wozu taugt ihr dann, wenn nicht zum Unkrautjäten?«
    Einer der anderen Männer trat vor. »Ich kann Mahlzeiten zubereiten, die jeden Gaumen in Versuchung führen, Mylady.«
    Leonie zog eine Augenbraue hoch. »So, kannst du das? Ich werde dich jetzt nicht fragen, warum du dieses Wissen bis zum heutigen Tage für dich behalten hast, aber ich gebe dir Gelegenheit, deine Worte unter Beweis zu stellen. Wenn du nicht gelogen hast, wirst du fortan der Koch sein und die Küche als deinen Bereich haben. Aber wenn du nicht die Wahrheit sagst …«
    Sie ließ die Drohung unausgesprochen. Es war das beste, wenn die Leute sich selbst ausmalten, wie streng sie sein konnte. Wenn sie mit Schlägen drohte, konnte es sein, daß manche glaubten, sie leicht hinnehmen zu können, und andere würden annehmen, daß sie ihre Drohung nicht wahrmachte. Mit einer Verbannung war es dasselbe. Aber solange sie nicht wußten, was sie tun würde, war es unwahrscheinlich, daß sie es wagten, ihren Zorn auf sich zu ziehen.
    »Ich … ich werde Hilfe brauchen, Mylady.« Der neue Koch wies auf seine Gefährten.
    »Wie heißt du?«
    »John.«
    Leonie lächelte ihn an, und das überraschte und ermutigte ihn. »Du bekommst alle Hilfe, die du brauchst, John, und Lebensmittel. Ich verlange nur, daß du nicht mehr bestellst, als nötig ist, daß dir aber nichts ausgeht. Melde Meister Erneis täglich die Ausgaben für alle Einkäufe. Kannst du dir denken, was ich sonst noch verlange?«
    Er konnte ihr nicht in die Augen sehen, aber er antwortete: »Ein gründliches Reinemachen.«
    »Ja. Für den Schmutz, der sich in der Küche angesammelt hat, gibt es keine Entschuldigung, und ich werde das nicht mehr dulden. Sorge dafür, daß alles geputzt ist, ehe die nächste Mahlzeit zubereitet wird. Du kannst die Männer behalten, die schon mit der Arbeit begonnen haben. Acht Männer sollten genügen.«
    »Danke, Mylady.«
    Idelle wirkte wieder sehr kläglich, als die fünf Männer ihrer neuen Herrin in die Küche folgten. »Heißt das, daß ich jetzt alle › Taugenichtse‹ selbst ausreißen muß?«
    »Nein, ganz bestimmt nicht«, sagte Leonie lächelnd. »Aber es ist eine wichtige Aufgabe, etwas, was mir persönlich wichtig ist. Fällt dir jemand ein, der das gut könnte?«
    »Meine Freunde in der Küche«, schlug Idelle eifrig vor.
    »Die beiden anderen Kinder?«
    »Ja.«
    »Dann kannst du sie als Helfer haben. Und es hat keine Eile, Idelle. Es geht darum, daß ihr eure Sache beim ersten Mal gut macht. Wenn ihr damit fertig seid, wird hier viel angepflanzt, und dabei kannst du mir helfen.«
    »Das möchte ich gern tun, Mylady.«
    »Gut. Und jetzt lauf, und hol deine Freunde. Sir Evarard kommt, um mit mir zu reden.«
    Leonie überquerte den Burghof, um ihm entgegenzugehen. Er machte keinen freundlichen Eindruck.
    »Sir Evarard …«
    Er schnitt ihr barsch das Wort ab. »Glauben Sie nicht, Mylady, daß das Sir Rolfe gefallen wird. Sie warten, bis er fort ist, und dann stellen sie das ganze Haus auf den Kopf. Er wird früh genug sehen, daß Sie entschlossen sind, ihm Ärger zu machen.«
    »Sie wagen es, in diesem Ton mit mir zu sprechen?« sagte Leonie eisig. Sie blickte finster zu dem Mann auf. »Wenn Sie mir nicht den gebührenden Respekt entgegenbringen, der mir als der Gemahlin Ihres Herrn zusteht, dann werde ich nicht in einer Burg mit Ihnen leben. Das können Sie meinem Mann sagen, wenn Sie ihm erzählen, was ich Ihrer Meinung nach getan habe.«
    Sir Evarard hob stur sein Kinn. »Sie glauben, Sie können mich einschüchtern, Mylady, aber niemand kann den Saal betreten, weil Sie dieses Durcheinander angerichtet haben. Welche Entschuldigung haben Sie dafür, alles auf den Kopf zu stellen?«
    »Sie Idiot! Erkennen Sie einen Hausputz nicht, wenn Sie ihn mit Ihren eigenen Augen sehen? Aber wie könnten Sie das auch? Schließlich ist hier nicht mehr geputzt worden, seit Sie eingezogen sind.«
    Sie fügte eisig hinzu: »Bis heute abend ist der Saal wieder in Ordnung und benutzbar. Und das Essen, das Sie heute abend vorgesetzt

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