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Wenn die Liebe erwacht

Wenn die Liebe erwacht

Titel: Wenn die Liebe erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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bekommen, wird frisch sein. Was ich getan habe, Sir Evarard, ist ganz einfach – ich habe es mir erspart, Sie von einer Lebensmittelvergiftung heilen zu müssen, die Sie und alle anderen hier früh genug niedergestreckt hätte, wenn die Zustände in der Küche nicht behoben worden wären. Und jetzt sagen Sie mir eins – wem bereitet das, was ich tue, Ungelegenheiten, außer den Dienstboten, die jetzt dafür büßen, was sie während all der Zeit vernachlässigt haben?«
    Sir Evarard war nicht mehr kampflustig. »Vielleicht habe ich es falsch verstanden.«
    »Ist das alles?« fragte sie steif, und er errötete.
    »Verzeihen Sie, Mylady. Ich habe nur den Tumult gesehen. Ich dachte, Sie wollten meinem Herrn Schaden zufügen. Es … es ist bekannt, daß Sie gezwungen wurden, ihn zu heiraten, und daher dachte ich, daß Sie …«
    Leonies Spannung fiel völlig von ihr ab, und ihr Zorn verflog. »Sie sind meinem Mann treu ergeben.«
    »Es gibt keinen anderen Herrn, dem ich dienen würde«, erklärte er fest.
    »Dann kann ich Sie beruhigen, Sir Evarard. Ich werde Ihnen etwas sagen, wenn Sie mir schwören, es niemandem gegenüber zu wiederholen.« Sie wartete sein Nicken ab und sagte dann: »Ich bitte Sie, es für sich zu behalten, weil es um etwas geht, was ich Sir Rolfe selbst noch nicht gesagt habe. Ich möchte, daß er glaubt, daß ich die Schuld für das, was meine Leute getan haben, auf mich nehme. Aber die Wahrheit ist die: Die Leute haben nicht auf meinen Befehl gehandelt. Sie sind mir treu ergeben und daher manchmal übereifrig. Sie haben von sich aus gehandelt, nachdem sie gehört haben, daß ich Sir Rolfe verflucht habe.«
    »Sie haben nichts weiter getan, als ihn zu verfluchen?«
    Jetzt war sie an der Reihe, zu erröten. »Es war … es war ein sehr heftiger Fluch. Aber wenn ich gewußt hätte, welche Folgen er nach sich zieht, wäre ich an diesem Tag nicht so aufgebraust.«
    In seine Augen trat ein unerwartetes Lächeln. »Es ist wohl gut, daß Ihre Krieger Ihnen nicht so treu ergeben sind wie die Dienstboten.«
    »Doch, das sind sie«, sagte Leonie mit einem breiten Lachen. »Sie haben nur nicht mitangehört, wie ich an jenem Tag den Schwarzen Wolf verflucht habe.«
    »Er kann diesen Namen nicht leiden«, sagte Sir Evarard hastig.
    »Was?«
    »Mein Herr kann es nicht leiden, wenn man ihn den Schwarzen Wolf nennt«, wiederholte er.
    »Oh. Danke für die Warnung.«
    Er lächelte sie an. »Ich danke Ihnen dafür, Mylady, daß Sie mir das gesagt haben.«
    »Verstehen Sie mich nicht falsch, Sir Evarard. Sie haben zu Recht angenommen, daß ich mich hier nicht wohl fühle. Aber das ist eine Sache, die nur meinen Mann und mich betrifft. Ich wollte lediglich, daß Sie wissen, daß kein Grund zur Sorge besteht, ich könnte etwas, was ihm gehört, schädigen. Mein Herr wird erfahren, was ich empfinde, aber ich werde es nicht an seinem Besitz oder an seinen Leuten auslassen.«
    Sie konnte es in seinen Augen sehen. Der Waffenstillstand war vorüber. Sie hätte es dabei belassen sollen.
    Leonie seufzte. »Es tut mir leid, Sir Evarard, aber wir haben verschiedene Ansichten über Rolfe d’Ambert. Er hat mich zu sehr beleidigt, als daß ich meine Meinung ändern könnte, aber ich werde Ihnen gegenüber kein Wort mehr gegen ihn sagen.«
    Sir Evarard schwieg. Er zog seine eigenen Schlußfolgerungen, und es waren die falschen. Er nahm an, die Dame sei beleidigt worden, als ihr Mann sie direkt nach der Hochzeit fortgeschickt hatte. Aber jetzt war sie wieder da, und sie hätte ihm diesen Schnitzer verzeihen müssen. Er kam nicht auf den Gedanken, daß sie sich auf die Anwesenheit Lady Amelias in der Burg Crewel bezog. Er wußte, daß man ihr gesagt hatte, Amelia sei Rolfes Mündel, und er sah keinen Grund, aus dem sie die Wahrheit hätte ahnen können.
    Wenn jemand wußte, wie endgültig die Affäre, die Rolfe mit Amelia gehabt hatte, vorüber war, dann war das Evarard. Amelia teilte jetzt das Bett mit Evarard. Genauer gesagt, er schlief in ihrem Bett. Er hätte sich nie mit der früheren Mätresse seines Herrn eingelassen, wenn Amelia ihn nicht davon überzeugt hätte, daß Rolfe jeden Anspruch auf sie aufgegeben hatte. Der Beweis dafür war, daß Rolfe sie so vollkommen aus seiner Erinnerung gestrichen hatte, daß es ihm nicht einmal etwas ausmachte, wenn sie weiterhin auf der Burg blieb.
    Sir Evarard zwang sich, wieder zu der Situation zurückzukehren, mit der er im Moment konfrontiert war. »Sie haben mich rufen lassen,

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